Dunkle Leidenschaft - Shadows of Love (German Edition)
vermeiden. Es schmerzte bereits genug, dass sie mich betrogen hat; ich hätte es nicht überlebt, wenn die Presse monatelang darauf herumgeritten wäre.«
»Wie hast du es geschafft, dass nichts nach außen gelangte?«
»Ich kenne Inspektor Mason, der die Ermittlungen geleitet hat. Seit dem Tod meiner Eltern sind wir miteinander befreundet.«
Ich muss daran denken, wie ich mich gefragt hatte, ob Nathan so einflussreiche Verbindungen hat, dass die Polizei die Ermittlungen einstellte. Jetzt, wo sich alles klärt, ist meine Erleichterung grenzenlos.
»Nur wenige wussten von Sarahs Verhältnis.« Bedrückt schaut er aus dem Fenster. Es stürmt immer noch, harte Tropfen prasseln an die Scheibe. »Ein Gerichtsmediziner wollte plaudern, hat mitbekommen, was geschehen ist und versuchte, mich zu erpressen.«
Ich reiße die Augen auf. »Er wollte Geld von dir?«
»Hm. Ich hab mich an Mason gewandt, wollte schon zahlen, doch er hatte was gegen den Mediziner in der Hand und brachte ihn damit zum Schweigen.«
»Das ist ja wie im Krimi!« Und was Nathan alles unternommen hätte, um den Ruf seiner Frau zu schützen … »Du hast Sarah wirklich sehr geliebt.«
Ein tiefer Seufzer dringt aus seiner Brust. »Mit allem, was ich war. Aber ich hätte nicht nur deshalb gezahlt, weil niemand erfahren sollte, was sie mir angetan hat, sondern auch um ihrer Familie willen. Das hätte sie nicht verdient. Sarah war ihre Vorzeigetochter.«
»Hast du noch Kontakt zu ihren Eltern?«
»Wir telefonieren an Geburtstagen und Weihnachten, ansonsten vermeide ich es, sie zu treffen.«
Der Schmerz sitzt zu tief … »Und wer bist du heute?«
»Nicht mehr derselbe Mann.«
»Wer warst du früher? Bevor du mit Sarah zusammen warst? Ich würde gerne alle Seiten von dir kennen.«
»Ich war ein wilder Kerl, bin Rennen gefahren und hab auch sonst nichts anbrennen lassen. Ich hätte dir nicht gefallen, selbst meine Eltern waren oft verzweifelt.« Seufzend kuschelt er sich an meine Brust, und ich streiche durch sein Haar.
»Du warst ein typischer Lebemann.«
»Ja, und ein verwöhntes Einzelkind. Als mich meine neuen Pflichten und die enorme Verantwortung nach dem Tod meiner Eltern beinahe erdrückten, habe ich mich erst recht ins Vergnügen gestürzt. Bis Sarah kam. Dann hatte ich mit ihr Vergnügen. Da wir uns von Kindesbeinen an kannten, hatten wir keine Hemmungen voreinander und konnten über alles reden, auch über unsere sexuellen Vorlieben.«
Genau wie ich es mir gedacht hatte.
»Ich konnte mein Glück kaum fassen, da sie ebenso experimentierfreudig war wie ich und ausgefallenen Sex mochte. Und sie war mein Anker. Ich war ihr immer treu. Es wäre mir nie in den Sinn gekommen, sie zu betrügen.« Er dreht sich in meinen Armen und legt den Kopf auf meine Oberschenkel. Intensiv schaut er mich an. »Ich würde eine Frau, die ich liebe, niemals verletzen.«
Nathan hat mir während des Gespräches mehrmals seine Liebe gestanden, wenn er auch nicht direkt »Ich liebe dich« gesagt hat. Aber so etwas braucht Zeit, gerade bei einem Mann wie ihm. Doch er hat mir mehr von sich gezeigt, als ich jemals zu träumen gewagt habe.
»Wirst du mich weiterhin verstecken?«, möchte ich wissen.
»Warum sollte ich?«
Mein Herz schlägt wie verrückt. »Was werden die anderen sagen, wenn du mit einer Bürgerlichen zusammen bist?«
»Mich juckt nicht mehr, was andere sagen. Sollen sie sich doch die Mäuler zerreißen.«
Er hat so viel auf sich genommen, damit niemand erfährt, wie Sarah ihm Hörner aufgesetzt hat. Früher war es ihm wichtig, was andere von ihm denken. Mich will er nicht verleugnen.
Tief atme ich durch. Wieder ein Liebesbeweis.
Nathan und ich zusammen? Ein richtiges Paar?
Seine Mundwinkel zucken. »Du schaust so ungläubig.«
»Ich muss das erst mal verarbeiten.«
Er schenkt mir ein breites Lächeln. »Die ganze Welt darf wissen, dass wir zusammen sind.«
Wieder so ein schönes Kompliment. Er weiß einfach, wie er einer Frau schmeicheln kann, ob es nun absichtlich oder unbewusst geschieht.
Erneut dreht er sich auf meinem Schoß und küsst mich unterhalb des Bauchnabels. »Damit du siehst, dass es mir ernst ist, kannst du nächste Woche gerne auf eine todlangweilige Wohltätigkeitsveranstaltung mitkommen. Dann kann ich jedem meine heiße Freundin vorstellen. Sie werden mich beneiden.«
Den Schlafzimmerblick hat er auch drauf, dieser verruchte Mann!
»Und es muss ja keiner erfahren, was wir so treiben.«
Weiterhin streiche ich durch
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