Dunkle Lust - Dämonenglut 2: erotischer Fantasy-Roman (German Edition)
in den Systemen bestens auskannte.
Für sich selbst hatte der Sektionsleiter wieder einmal keine Funktion vorgesehen, er würde also zweifelsohne einen Tee trinken und auf die Berichte seiner Mannschaft warten. So lange wiegte er sich in zweifelhafter Sicherheit.
Du liebe Güte, konnte sich der Mann nicht schnell was überziehen? , dachte Tracy, als sie James hinterhereilte und ihre Aufmerksamkeit nun komplett ihm galt. Nur mit Boxershorts bekleidet, bot er einen atemberaubenden Anblick, denn durch den Stoff zeichnete sich ein knackiges Gesäß ab. James’ verstrubbelte Haare fielen auf sein breites Kreuz, das sich zu den Hüften wie ein V verjüngte. Anscheinend hatte er, wie ein paar andere Jäger auch, schon geschlafen; er wirkte trotz der Aufregung erschöpft.
„ James, warte!“, rief sie atemlos, weil sie mit seinem Tempo in den hochhackigen Schuhen nicht Schritt halten konnte.
Als er sich umdrehte, sah sie wieder das keltische Tattoo, das seinen kräftigen Oberarm besonders gut zur Geltung brachte. Tracy konnte kaum den Blick von seinem Waschbrettbauch losreißen, ebenso wenig von den athletischen, leicht behaarten Beinen. James war einfach eine Augenweide.
Er erschien ihr nun allerdings aufgedreht, war total unruhig. Jetzt bemerkte Tracy auch sein Zittern. James wandte sich wieder von ihr ab, krümmte sich und hielt sich den Magen.
Sofort lief sie zu ihm. „Geht es dir nicht gut?“ Sie sprach leise, damit keiner der Jäger der anderen Schichten, die noch immer im Gang standen, ihre Worte mitbekam, schließlich wusste sie, dass es für Männer nichts Erniedrigenderes gab, als Schwäche zu zeigen.
Er schenkte ihr einen kurzen, glühenden Blick, und Tracy erwartete beinahe, dass er sie in seine Arme ziehen würde, um sie zu küssen, stattdessen antwortete er kühl: „Lass mich einfach in Ruhe, okay!“, und ging in Richtung seiner Wohnung davon.
Für Tracy fühlte es sich an, als hätte er ihr die Faust in den Magen gerammt. Was ist nur los mit ihm? Warum ist er immer so ein Rüpel, wo ich doch genau spüre, dass er mich begehrt? Seit der leidenschaftlichen Szene im Klub ging er ihr aus dem Weg, und während der Einsätze sprach er kaum noch ein Wort mit ihr.
Obwohl Tracy ein ungutes Gefühl hatte, entschloss sie sich, ihm zu folgen, um vielleicht wenigstens ein Geheimnis aufzudecken, das diesen Mann umgab. Während sie ihm hinterhereilte, teilte sie ihren umstehenden Kollegen mit, dass jetzt wieder alles in Ordnung sei, und zog ihre Kreditkarte aus der Handtasche. Tracy brachte sie gerade noch zwischen Rahmen und Tür, nachdem James diese zugeworfen hatte.
Die Wohnungen des Hauptquartiers ließen sich nur per Daumenscan öffnen, Tracy würde also nicht in sein Apartment hineinkommen, da ihr dafür die Zugangsberechtigung fehlte – doch sie hatte Glück: Die Plastikkarte hatte das Schloss daran gehindert, richtig zuzuschnappen.
Schnell huschte sie hinein und schloss leise hinter sich ab. Völlige Dunkelheit hüllte Tracy ein, bis sie einen schwachen Lichtschein ausmachen konnte, dem sie folgte. Er drang durch eine angelehnte Tür. Sie schlich näher und spähte durch den Spalt.
James’ Anblick ließ sie jedoch erstarren: Er saß auf einer dunklen Leder couch und pumpte mit der Faust, bevor er die lange Spritzenkanüle in eine Vene seines Unterarms schob, um sich eine bläulich schimmernde Flüssigkeit zu injizieren. So routiniert wie er dabei vorging, musste er das schon unzählige Male getan haben.
Tracy gefror das Blut in den Ade rn. War das eine Droge? Si e hätte alles Mögliche erwartet, doch niemals, dass er ein Junkie war. Verdammt, James, was soll ich nur machen? Ich muss das melden!
Mit angehaltenem Atem beobachtete sie ihn weiterhin aus ihrem Versteck. Er legte die Spritze zurück auf ein Beistelltischchen und ließ den Nacken auf die Lehne sinken. Plötzlich wirkte er ruhig, entspannt. Tracy fühlte deutlich, dass es ihm nun besser ging, und Tränen schossen ihr in die Augen. Warum verliebe ich mich immer in die falschen Typen? Ein Schluchzen bahnte sich seinen Weg an die Oberfläche, und noch bevor sie das verräterische Geräusch ersticken konnte, war James bei ihr. Mit seiner großen, kräftigen Gestalt presste er sie gegen die Wand.
„ Wie bist du hier reingekommen?“, zischte er. „Verflixt, Mädchen, hab ich dir nicht oft genug gesagt, dass du mich in Ruhe lassen sollst!?“
Wut stieg in ihr auf. Sie spürte sein Begehren mit jeder Faser ihres Seins, wieso war er dann
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