Dunkle Lust - Dämonenglut 2: erotischer Fantasy-Roman (German Edition)
zog es wohl vor, außerhalb des Raums zu warten. Respektvoll schloss er die Tür hinter sich.
„ Können Sie uns bitte erklären, wie sich der Einbrecher die Chipkarte mal kurz ausleihen konnte, die sich ausschließlich in Ihrer Obhut befunden hat?“, fragte Mark mit gekräuselten Lippen. Tracy wusste, dass es ihm ein diebisches Vergnügen bereitete, auf der Unfähigkeit seines Vorgesetzten herumzuhacken, darum konnte sie sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.
„ Das kann ich Ihnen nicht sagen“, herrschte Colin ihn an und fixierte ihn mit einem vernichtenden Blick aus seinen kleinen Augen. Das schlech te Gewissen kam ihm aus allen Knopflöchern, dafür brauchte Tracy keine empathischen Fähigkeiten zu bemühen. Allerdings empfing sie keine weiteren negativen Empfindungen, nur so etwas wie Scham und Unwohlsein. Wahrscheinlich hatte der schusselige Bereichsleiter seine Schlüsselkarte unachtsam irgendwo liegengelassen, sodass sich jemand Zugang dazu verschaffen konnte.
„ So, ich habe es wieder in Ordnung gebracht“, schnaufte dieser anschließend, nachdem er die Panzerglasabdeckung geschlossen hatte. Erst dann drehte sich Seymour langsam zu seiner Truppe herum, als erwartete er, noch herbere Kritik über sich ergehen lassen zu müssen. Anscheinend hatte jedoch niemand Interesse daran, ihn weiter zu demütigen, darum bekam sein Gesicht den entspannten Hamsterausdruck zurück. „Gehen wir wieder in den Wohntrakt. Unser Hauptverdächtiger ist ja offenbar schon vorgegangen.“
Brody stieß sich von der Wand ab, an der er gelehnt hatte, während er die ganze Prozedur beobachtete. Er hatte sehr nachdenklich gewirkt, doch jetzt war er eindeutig wütend. „Ist Delwyn denn unser Hauptverdächtiger?“ Dann fügte er zögernd hinzu: „Ich hatte eben drüben auf dem Gang eine Vision. Dabei konnte ich sehen, wie Delwyn in Kevins Zimmer aus dem Portal stieg und ihn brutal schlug. Aber ich meine auch gesehen zu haben, dass er sich im Hinausgehen in eine andere Person verwandelte. Ich vermute, dass es sich um Rhodri gehandelt hat, aber ich kann es nicht beschwören.“
„ Klar, der Gestaltwandler!“, rief Mark impulsiv. „Ich überlege schon die ganze Zeit, was der Täter gewollt haben könnte. Der Angriff auf den Hosenscheißer kann doch nur ein Ablenkungsmanöver gewesen sein.“
Colin griff den Gesprächsfaden begei stert auf: „Dann hat er das Schwert gesucht, so viel ist sicher! Sie haben uns doch erzählt, dass er Underwood in der Dämonenbar bedrängt hat, Jäger Leeds.“
„ Seymour“, begann Brody und musterte ihn finster, „Rhodri hat schon mit Madoc gemeinsam versucht, das Schwert in seine Finger zu bekommen. Vielleicht ist es sein Hauptanliegen in dieser Sache, aber er weiß sicher , dass es nicht hier im Hauptquartier ist – und dass es nie hier gewesen ist!“
„ Was sollte er denn wohl sonst gewollt haben?“ Die Frage war halb gestammelt, Colin hatte offensichtlich genug von dieser Geschichte, die seinen geistigen Horizont überstieg.
Mark murmelte einen Fluch, und Tracy konnte fühlen, dass er fast platzte, um keine Bemerkung von sich zu geben, die die Kompetenz seines Vorgesetzten arg in Zweifel gezogen hätte. „Denken wir doch mal kurz nach, Chef“, sagte er stattdessen übertrieben freundlich. „Wir hatten einen Virus im Computersystem, richtig? Und jetzt sind wir geschickterweise genau am anderen Ende dieses Gebäudes. Die Computer sind also völlig ungeschützt …“
„ Oh Gott!“ Colins Pausbacken schien jede Farbe zu verlassen. „Gehen wir!“ Sie eilten zurück zum Aufzug und fuhren hinauf, um sich dann im Foyer zu trennen. Colin verteilte in gewohnter Manier Aufträge, ohne sich weiter mit den Folgen zu beschäftigen: „Leeds, Sie durchsuchen mit Jäger Tyrell die Stockwerke. Jäger Chase, Sie sehen mit dem diensthabenden Kollegen die Computer durch. Und Jägerin Cooper – Sie und Ballard gehen zu den Quartieren, um Ihren Kollegen Bescheid zu geben, dass wir wieder sicher sind.“
Tracy schaute James ins Gesicht, aber der drehte sich von ihr weg und lief voraus.
Normalerweise hätte sich Tracy jetzt geärgert, denn es war klar, dass Colin sie aus übertriebener Ritterlichkeit wegschickte, um sie außerhalb der Schusslinie zu haben. Eigentlich war sie die Computerexpertin, und es war eine glatte Fehlentscheidung, Alan in den Technikraum zu beordern. Aber speziell heute war Tracy nicht böse, James zu begleiten, immerhin war auch noch Bruce bei den Computern, der sich
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