Dunkle Lust - Dämonenglut 2: erotischer Fantasy-Roman (German Edition)
der breiten Fensterfront auf und ab. Wie sie wusste, war er verärgert, weil James gebeten worden war Bruder Julius, den möglichen neuen Großmeister ihres Ordens, vom Flughafen abzuholen. Mark hatte zwar nichts gesagt, aber sie fühlte seine Anspannung, die sich zusätzlich in seiner Körperhaltung ausdrückte. Anscheinend war er mächtig neugierig auf Quirin Yates’ Nachfolger, denn speziell Mark hatte etwas Besonderes mit dem hutzeligen alten Herrn verbunden, der mit dem langen weißen Bart das filmreife Aussehen eines Magiers besaß. Tracy vermutete, dass Mark den neuen Mann an der Spitze nach dem Befinden seines Vorgängers fragen wollte, bevor Colin ihn vor den Jägern abschirmte .
Mark ist wirklich ein heißer Kerl! , stellte Tracy wehmütig, fest, als sie ihn wieder einmal genauer betrachtete. Er trug eine verwaschene Jeans und nur ein ärmelloses Shirt, obwohl es draußen schon recht kühl war. Ihm wurde nie schnell kalt.
Ein mulmiges Gefühl überkam sie, während sie an die schönen Stunden zurückdachte, die sie mit Mark verbracht hatte. Tracy beobachtete verstohlen das Spiel seiner Muskeln, denn er bewegte sich wirklich so geschmeidig wie eine Raubkatze.
Nein, sie wollte jetzt nicht an James denken! Das Zusammentreffen mit ihm hatte ihr I nneres in ein wildes Chaos gestürzt. Er war so begehrenswert und schien sie ebenfalls zu wollen, doch es tat ihr unendlich weh, dass er ihr nicht vertraute. Ganz offensichtlich brauchte er Hilfe, wenn er süchtig war, aber er hatte sie von sich gestoßen und sich verschlossen.
Seufzend blickte Tracy durch die Panoramascheibe zum angrenzenden Hydepark hinüber. Phil Hudson, ein Jäger aus der A-Schicht, saß dort auf einer Bank und tat so als läse er Zeitung, während sein Kollege Dean McLloyd im nahe gelegenen Telefonhäuschen scheinbar ein Gespräch führte. Die beiden observierten inkognito das Gelände, wie noch ein paar andere Krieger, um für ein sicheres Eintreffen des Ordensoberen zu sorgen.
Plötzlich hatte Tracy das Gefühl, nicht länger allein auf Beobachtungsposten zu sein. Sie schaute sich um und entdeckte Alan, der sich auf die Treppe gesetzt hatte, um sich anscheinend die Wartezeit auf die gleiche Weise zu vertreiben wie sie es tat. Trauer und dumpfe Verzweiflung lagen auf seinen Zügen. Tracy empfing seine Signale, die er unbewusst versendete; er bevorzugte es, ohne Gesellschaft zu bleiben, sonst wäre sie zu ihm gegangen. In der letzten Zeit hatten sich Alans Schwingungen ohnehin verändert, was bei seinem seelischen Zustand auch verständlich war. Sie vermisste seine Fröhlichkeit. Alan liebte Mark noch immer, das war kein Geheimnis für Tracy, aber sie erspürte auch seine Barrieren, die ihn davon abhielten, sich seinem Gefährten in gewohnter Weise zu nähern . Ich kann ihm nicht helfen, das vermag nur er selbst.
Doch unerwartet überkam sie ein ganz anderer Gedanke: Jetzt fehlen nur noch Delwyn und Brody, dann ist die ganze Truppe unserer Schicht vollzählig. Tracy schmunzelte, weil sie die beiden Hand in Hand über den Gehweg vor dem Hauptquartier schlendern sah. Vielleicht waren sie als Personenschutz im Einsatz und sollten den neuen Großmeister vor Gefahr bewahren, wenn er ankam. Tracy ging allerdings davon aus, dass es sie genau wie die anderen aus reiner Neugier hierher getrieben hatte.
Praktischerweise befanden sie sich alle gerade in einer Freischicht, wenn sie keine Sonderaufträge hatten, aber die anwesenden Jäger hatten auch ein besonderes Interesse an dem zukünftigen Oberhaupt der Templer, denn immerhin waren sie es gewesen, die mit Großmeister Yates in der Unterwel t gekämpft hatten.
Als es endlich so weit war, kam Colin Seymour erhobenen Hauptes die Treppe herunter; James musste ihre Ankunft telefonisch angekündigt haben. Alan sprang auf und machte dem Sektionsleiter Platz, was dieser nur mit einem missbilligenden Blick quittierte. Er hatte sich in einen schwarzen Smoking geworfen und wirkte ein wenig lächerlich, während er wie die Königin von Saba daherstolzierte.
„ Dürfte ich fragen, was Sie hier zu schaffen haben, die Herrschaften?“, sagte er näselnd, doch die vorfahrende gepanzerte Limousine machte jedes weitere Wort überflüssig.
„ Wow, Seymour, schicker Fummel!“, konnte sich Mark auf die Schnelle nicht verkneifen, als sie hinausgingen, dann hielten alle gespannt den Atem an, weil die Tür des Wagens aufschwang und zuerst zwei nackte Männerfüße in Sandalen erschienen.
James stieg auf der
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