Dunkle Lust - Dämonenglut 2: erotischer Fantasy-Roman (German Edition)
Yates nicht selbst? Er ist viel erfahrener in solchen Dingen und war doch auch schon da, wo wir hinwollen.“
Urplötzlich griff Julius nach ihrer Hand und führte sie zu Tracys Überraschung an seine Lippen, um einen Kuss auf ihre Haut zu drücken. Dabei schaute er sie eindringlich an. Diese blauen Augen mit den goldenen Sprenkeln sind einfach wunderschön , schoss es ihr durch den Kopf und das Grummeln in ihren Eingeweiden nahm zu.
Julius flüsterte: „Mit keiner Seele bin ich so eng verbunden wie mit deiner, Tracy. Wenn mich jemand aufhalten kann, bist du es.“ Er zwinkerte und verflocht spielerisch seine Finger mit den ihren. „Halte meine Hand und entspanne dich, konzentriere dich auf deine Atmung und blende die Umgebung völlig aus.“
Sie umfasste ihn ganz fest. Wie immer, wenn sie ihn berührte, durchflutete sie dieses Gefühl von Sicherheit. Tracy folgte seinen Anweisungen und hörte schon bald seine Stimme wie aus weiter Ferne, obwohl sie jedes Wort verstehen konnte: „Du wirst eins mit deinem Atem, fühlst die Luft hinein- und hinausströmen. Dann siehst du einen Wirbel aus bunten Farben, mit dem du dich einfach treiben lässt. Es kann dir nichts passieren, nur bitte lass meine Hand nicht los, okay?“
„ Okay“, hauchte Tracy, während ihr Bewusstsein immer weiter wegglitt; es summte um sie herum und irgendwie roch es nach Ozon. Sie tauchte ein in eine andere Welt, die verschwommen war, doch langsam verdichtete sich der farbige Nebel zu deutlichen Bildern.
Wie gut, dass Meister Yates mich darin unterrichtet hat, wie ich mich in dieser Dimension bewegen kann , hörte sie Julius’ Stimme plötzlich in ihr em Kopf. Ich stelle mir direkt den Pakt vor, dann irren wir hier nicht herum.
Tracy hielt für einen Moment die Luft an, denn sie sah eine grüne Hügellandschaft tief unter sich, dann erschien plötzlich auf einer Hügelkuppe ein Ring aus aufgerichteten Steinquadern, in dessen Mitte eine große Eiche wuchs.
Jetzt konnte Tracy eine Gruppe von verhüllten Gestalten sehen, die um den mächtigen Baum herumstanden. Sie trugen braune Umhänge, die im Wind flatterten. Im hereinbrechenden Licht der Morgensonne wurde eine kultische Handlung durchgeführt, die für lange Zeit das Leben der Menschen beschützen würde. Und sie, Tracy, war live dabei …
Sie näherten sich der Szene, sodass sie beobachten konnten, wie ein Mann sich aus dem Kreis löste. Als er einen langen Dolch, einem Stilett ähnlich, aus seinem Gürtel holte, zuckte sie zusammen. Tracy fühlte, wie Julius sie fest in seinen Arm zog und dabei ihre Hand drückte. Hab keine Angst, wir sind nur Zeugen des Geschehens, es kann uns nichts passieren. Der Pakt ist ein Bündnis des Friedens, aber er wur de mit Blut besiegelt.
„ Erklärst du mir, welche Parteien hier aufeinandertreffen? Ich wüsste gern die Hintergründe, damit ich es verstehe.“ Tracys Angst wich langsam echter Neugier. Interessiert lehnte sie sich vor, um besser sehen zu können, doch dann wendete sie angewidert den Blick ab, als der Zeremonienmeister die Hand eines großen Mannes mit dem Dolch durchstach.
Zu Beginn gehörten alle Magier einer speziellen Kaste der Menschen an. Sie verstanden es, sich die Mächte des Universums zu Hilfe zu holen, darum wuchs ihre Kraft stetig an, und sie waren schon bald imstande, große Zauber zu wirken. Julius verstummte, als die Vorbereitungen für den Höhepunkt des Rituals anscheinend abgeschlossen waren. Nachdem die zentrale Gestalt allen Anwesenden die Handflächen durchbohrt hatte, trat sie wieder in den Ring und fügte sich selbst die gleiche Verletzung zu.
Dann gab es einen Stillstand, denn alle versenkten sich mit einem Singsang in Meditation. Der Gesang vereinigte sich zu einer Melodie und schwoll mit der Zeit zu einem Lied an, das laut über die Ebene um den grünen Hügel schallte. Die Energie in der Luft war regelrecht greifbar, es prickelte auf Tracys Haut.
Tracy spürte die Spannung in ihrem Begleiter wachsen und sah, wie sich neblige Fäden von seinem Körper lösten und auf die Gruppe der Magier zuwaberten. Anscheinend stellte Julius gerade eine Verbindung zu ihnen her, aber dann erklärte er weiter: Es existierte zu dieser Zeit noch kein moralisches Denken. Und doch kristallisierte sich immer mehr heraus, dass es bei den Magiern zwei Lager gab. Die einen verdarben die Menschen und stachelten sie zu Taten an, die nach unseren heutigen Maßstäben als böse bezeichnet würden, weil dies ihre Macht vermehrte. Für
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