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Dunkle Obsession

Dunkle Obsession

Titel: Dunkle Obsession Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredrica Alleyn
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bestimmt niemand Sie unserem Gast Annabel vorgestellt«, murmelte Crispian, während er Tanias Gin einschenkte.
    »Wie unhöflich von mir«, sagte seine Stiefmutter und wandte sich der wartenden Annabel zu. »Sir Matthew, ich möchte Sie Annabel Moss vorstellen. Sie arbeitet für David Crosbie und kommt mit einer grandiosen Empfehlung von ihm. Sie haben bestimmt schon von David gehört?«
    »Großer Gott, natürlich. Vor ein paar Jahren habe ich ihn kennen gelernt. Wir haben uns in denselben Kreisen bewegt, aber dann bin ich umgezogen. Seit mehr als drei Jahren habe ich ihn nicht mehr gesehen. Lebt er noch mit Martin zusammen?«, fragte er Annabel, als er ihre ausgestreckte Hand drückte.
    »Ja, sie sind noch zusammen«, sagte sie leise und hoffte, dass er nicht spürte, wie ihre Hand in seiner zitterte. Es war absolut lächerlich, und sie wusste nicht, was mit ihr los war, aber sie wollte nichts sehnlicher, als mit diesem Mann ins Bett zu gehen und seine kräftigen, kundigen Hände auf ihren Brüsten, Schenkeln und Pobacken zu spüren. Sie hatte schon von sofortiger körperlicher Anziehung gehört, aber nie daran geglaubt. Ärgerlich war nur, dass er ganz offensichtlich nicht so fühlte.
    »Gut. Welche Pläne haben Sie mit Leyton Hall?«
    »Ich weiß es noch nicht. Ich bin erst an diesem Nachmittag eingetroffen, und obwohl Lady Corbett-Wynne und ich schon einiges erörtert haben, ging es nur um Anhaltspunkte. Wir sind noch nicht konkret geworden.«
    »Ich bin sicher, dass Ihr Geschmack untadelig sein wird«, antwortete Sir Matthew, dann wandte er sich von Annabel ab und sprach wieder mit der Gastgeberin.
    »Was für ein Pech«, flüsterte Crispian, als er hinter Annabel herging. »Es sieht so aus, als interessierte er sich nur für ältere Frauen.«
    Annabel errötete, entsetzt darüber, dass jemand erkannte, wie es um sie stand.
    »Kommen Sie doch mit«, sagte Lord Corbett-Wynne ärgerlich. »Ich habe Hunger, und Susan hat uns schon vor zehn Minuten gesagt, dass sie uns zum Essen erwartet.«
    »Tut mir leid, Stiefpapa«, sagte Tania schleppend. Sie gingen alle auf die Tür zu.
    Das Esszimmer war groß und dunkel. Alte Familienporträts verliehen den Wänden Glanz, und die gedämpften Lichter über dem dunklen Mahagonitisch kamen aus marineblauen Lampenschirmen, mit goldenen Bändern verziert.
    Annabel fand sich zwischen Lord Corbett-Wynne und Sir Matthew wieder, worüber sie froh war. Tania und Crispian saßen ihr gegenüber.
    Das Tischtuch aus Damast war makellos weiß, und die Kristallgläser glänzten. Das Besteck mit pistolenähnlichen Griffen stammte aus dem achtzehnten Jahrhundert, eine wunderbare Bereicherung des herrlich gedeckten Tischs. Kleine Vasen mit Freesien standen in der Tischmitte und verbreiteten ihren Duft, der den modrigen Geruch, der überall in Leyton Hall gegenwärtig schien, überlagerte.
    Der erste Gang war köstlich; Räucherlachs in Safranaspik, dazu wurde ein vorzüglicher Chablis gereicht. Annabel musste feststellen, dass die Nähe von Sir Matthew zu ihrer Rechten offenbar ihren Appetit gezügelt hatte, und so musste sie sich den leichten Fisch hineinzwingen.
    »Dann erzählen Sie mir doch mal, was Sie von meinem Haus halten«, sagte Lord Corbett-Wynne, als Sir Matthew sich leise mit der Frau des Lords unterhielt. »Gefällt es Ihnen?«
    »Es hat einen hervorragenden Charakter«, sagte Annabel offen und ehrlich. »Ich möchte die Atmosphäre unter allen Umständen erhalten. Ich stelle mir gedämpfte Farben vor, auch für die Stoffe, die man künstlich altern lassen kann. Alles, was zu neu aussieht, würde sich mit dem Vorhandenen beißen.«
    »Gefällt Ihnen Marinas Westflügel?«, fragte er abrupt.
    »Ich mag den französischen romantischen Stil«, sagte sie vorsichtig, »aber es kommt auf die jeweiligen Räume an.«
    »Nun, sie scheint in ihren Räumen glücklich zu sein. Sie ist eine romantische Frau. Sie auch?« Er kam mit seinem Gesicht immer näher an Annabels.
    »Ich glaube nicht«, meinte Annabel, die alles außer Romantik empfand, was ihr sexuelles Verlangen nach Sir Matthew ging, das ihre ganzen Gedanken beschäftigte.
    »Freut mich zu hören. Romantik ruiniert alles. Sie ist keine körperliche Frau, müssen Sie wissen«, fügte er mit leiserer Stimme hinzu. »Ich dagegen bin sehr körperlich veranlagt. Ich habe Bedürfnisse, wenn Sie wissen, was ich meine.«
    Sie erinnerte sich an die Kommentare seines Sohns und wusste sehr gut, was der Lord meinte. Aber sie hielt ihr

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