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Dunkle Obsession

Dunkle Obsession

Titel: Dunkle Obsession Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredrica Alleyn
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die Knöpfe und stieg auf ihr Pferd. Ihr war es egal, wenn er was gesehen hatte; es hätte ihn bestimmt nicht gestört, und vielleicht war er ja auch an ihr interessiert. Sie wusste aus Erfahrung, dass diese Landherren sexuelle Beziehungen mit Pferdepflegerinnen liebten.
    Auf dem Rückweg war ihr Arbeitgeber ziemlich still, aber das war nichts Neues für Sandra. Es war immer gleich bei ihnen; nach den Sexspielen verhielten sie sich so, als wären sie gar nicht geschehen, aber einen Tag später kamen sie wieder und wollten mehr davon.
    Als sie zu Hause ankamen, nahm Sandra beide Tiere mit, um ihnen die Zügel abzunehmen und die Pferde trocken zu reiben. Sie wollte gerade gehen, dann drehte sie sich noch einmal zu Lord Corbett-Wynne um, als wäre sie plötzlich auf eine Idee gekommen.
    »Sir, gibt es noch eine freie Stelle bei Ihnen?«, fragte sie demütig. »Hat meine Schwester vielleicht eine Chance? Sie muss ihre jetzige Stelle aufgeben, weil dort alle Pferde verkauft werden. Es wäre schön, wenn wir zusammenarbeiten könnten. Wir sind uns sehr ähnlich, Sir, und sie würde Ihnen sehr gefallen«, fügte sie bedeutungsschwanger hinzu.
    Trotz seiner totalen Erschöpfung spürte James einen Kitzel der Erregung. »Wie alt ist sie?«, fragte er.
    »Elf Monate älter als ich. Sie ist sehr erfahren.«
    »Habt ihr schon mal zusammengearbeitet?«, fragte er, und seine Augen bohrten sich in ihre, damit sie begriff, dass er nicht vom Ausmisten der Ställe redete.
    »Ja, Sir, und wir haben mit völliger Befriedigung zusammengearbeitet.«
    James nickte. »Das glaube ich gern. Nun, ich werde es im Kopf behalten. Ich werde mal mit Jerry reden. Er hat das Sagen über die Ställe. Ah, du kannst ihm sagen, er soll sich um halb sechs bei mir im Arbeitszimmer melden.«
    »Ich danke Ihnen, Sir«, sagte Sandra und senkte den Blick, um ihren Triumph zu verbergen. Zusammen würden sie und Melanie unbezwingbar sein, und Lord Corbett-Wynne würde beste Ware für sein Geld erhalten.
    Um halb fünf trafen sich Tania und Annabel im Musikzimmer, wo der Nachmittagstee serviert wurde. Annabel hatte die letzten Stunden damit verbracht, sich um ein Gespräch mit Lady Corbett-Wynne zu bemühen, aber zu ihrer Überraschung war sie mit fadenscheinigen Begründungen einige Male zurückgewiesen worden. Ihre Ladyship ruhte, badete oder war zu beschäftigt, wie ihre Zofe sagte.
    Das kam Annabel sehr seltsam vor, wenn sie daran dachte, wie sehr der Dame des Hauses daran gelegen war, die Renovierung der einzelnen Zimmer voranzutreiben.
    »Hast du einen guten Tag gehabt?«, fragte Tania und lag zusammengerollt in einem der durchhängenden Sessel. Unter dem Baumwollrock waren ihre Beine nackt.
    »Ich war beschäftigt«, antwortete sie. »Dieses Zimmer hat mich die meiste Zeit gekostet. Es muss dringend renoviert werden, aber die Ideen deiner Mutter stimmen noch nicht mit meinen Vorschlägen überein.«
    »Was will sie denn? Vorhänge aus Chintz und seidene Gardinen?«
    »Gestreifte Tapete wie zur Regency-Zeit und Vorhänge aus Brokat. Mir schwebt etwas weniger Aufdringliches vor. Ich finde, wenn die Wände ...«
    »Spar dir das für sie auf«, unterbrach Tania sie mit ihrer gedehnten Aussprache. »Mir ist es scheißegal, wie das verdammte Zimmer aussieht. Ich wüsste gern, wie Crispian mit dieser fürchterlichen Amanda fertig geworden ist. Ich wette, sie hat ihm die Ohren mit Schweinegeschichten vollgelabert. Sie ist schwer mit der Schweinezucht beschäftigt.«
    Annabel lachte. »Ist das nicht etwas ungewöhnlich für ein Mädchen?«
    »Nicht in dieser Familie, sie sind alle verrückt wie Feldhasen. Leider haben sie Geld wie Heu, deshalb ist Stiefpapa der Meinung, er soll ihren Gestank vergessen und immer nur an den Scheinen riechen, nicht an ihr.«
    »Nun, ich schätze, irgendeine wird er heiraten müssen«, murmelte Annabel.
    Tania starrte sie mit gefährlich funkelnden Augen an. »Warum denn? Nicht alle Männer heiraten. Außerdem ist er ja schon verliebt.«
    Annabel wünschte, sie hätte den Mund gehalten. »Ja, aber aus dieser Liebe kann nichts werden, oder doch?«
    »Das sehe ich nicht ein. Wir sind schließlich nicht miteinander verwandt. Wenn wir uns irgendwo bei einem Ball getroffen hätten und nicht durch die Heirat meiner Mutter zusammengeworfen worden, wäre die Meinung der Leute einhellig gewesen: Was für ein schönes Paar, das gut zusammenpasst.«
    »Meinst du?«
    Tania verzog das Gesicht. »Nein, nicht wirklich. Ich bin nicht reich, und das

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