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Dunkle Obsession

Dunkle Obsession

Titel: Dunkle Obsession Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredrica Alleyn
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ist das große Problem. Meine Mutter ist reich, und eines Tages werden mein Bruder und ich reich sein, aber ich selbst besitze nichts, deshalb sollte ich eigentlich versuchen, auch reich zu heiraten. Vielleicht heirate ich Amandas Bruder, dann können wir eine wirklich enge Familie werden.« Sie lachte ihr perlendes Lachen, aber ihre Augen blieben ernst. »Ich werde ihn nie gehen lassen«, sagte sie leise, als sie das Lachen abgebrochen hatte. »Ich weiß, wie ich ihn halten kann, auch wenn uns das Haus um die Ohren fällt, weil kein Geld für den Erhalt da ist. Wir passen ideal zueinander. Er wird eine andere Frau nie so lieben können, wie er mich liebt.«
    Zum Glück für Annabel brachte ein Dienstmädchen das Tablett mit Sandwiches und Tee in einer antiken Silberkanne und einige angeschlagene Tassen und Untertassen, die nicht zueinander passten, herein, sodass Annabel eine Antwort erspart blieb.
    »Du kannst einschenken«, sagte Tania und hörte sich plötzlich übellaunig an.
    Während Annabel die erste Tasse einschenkte, öffnete sich die Tür, und Lord Corbett-Wynne trat ein. »Ich hoffe, ich komme rechtzeitig zum Tee«, sagte er fröhlich. »Ich nehme an, dass Crispian bei den Fitzwilliams ist?«
    »Ja, wahrscheinlich kratzt er gerade einem Schwein den Rücken«, blaffte Tania.
    »Einen Schweinerücken? Ich weiß nicht, was du meinst.«
    »Doch, das weißt du ganz genau. Amanda Fitzwilliam ist ganz vernarrt nach Schweinen.«
    »Unsinn, sie ist ein verdammt feines Mädchen. Ich möchte etwas Tee, meine Liebe, und ein paar von diesen vorzüglichen Sandwiches auch. Ich habe heute das Mittagessen verpasst, weil ich ausgeritten bin.«
    Tania ließ ein unterdrücktes Glucksen hören. Ihr Stiefvater starrte sie an. Annabel reichte ihm seine Tasse und die Sandwiches, gab Tania ihre Tasse und wollte sich gerade hinsetzen, als Lady Corbett-Wynne hereinkam. Alle blickten erstaunt auf.
    »Was führt dich denn her, Mama?«, fragte Tania. »Sage bloß nicht, du suchst unsere Gesellschaft.«
    Ihre Mutter lächelte gelassen. Annabel fand, dass ihre Auftraggeberin viel entspannter aussah als am Vortag. »Ich dachte, es wäre nett, den Tee mit Annabel zu trinken; sie und ich haben einige Dinge zu besprechen, und ich war zu beschäftigt, um sie eher zu empfangen. Und dich, James, wollte ich fragen, ob wir noch den dunkelhaarigen jungen Mann in den Ställen beschäftigen?«
    »Du meinst Jerry?«, knurrte ihr Mann.
    »Möglich. Ich habe nämlich beschlossen, wieder mit dem Reiten zu beginnen.«
    Verblüfftes Schweigen entstand, das schließlich von James gebrochen wurde, der nach Annabels Beobachtung überhaupt nicht mit der Ankündigung einverstanden war. »Unsinn«, sagte er scharf. »Du weißt ganz genau, dass du dich beim letzten Mal fast umgebracht hast. Was soll das für einen Sinn haben, deinen hübschen kleinen Hals für etwas zu riskieren, was du nie gemocht hast?«
    Seine Frau warf ihm einen amüsierten Blick zu. »Dieser ›hübsche kleine Hals‹, wie du es ausdrückst, war nie in Gefahr. Ich bin einfach vom Pferd gefallen. Früher war ich mal eine gute Reiterin, hat man mir bescheinigt, daher hat Tania auch mein Talent geerbt. Aber ich habe natürlich in meinem Alter kein Interesse mehr an irgendwelchen Wettbewerben. Ich möchte nur durch die Landschaft reiten.«
    »Aber du bist bisher kaum an der frischen Luft gewesen«, polterte ihr Ehemann. »Wenn du beschlossen hast, in Zukunft gesünder zu leben, warum fängst du nicht mit Spaziergängen an? Es ist verdammt viel sicherer.«
    »Gibt es einen bestimmten Grund, warum du nicht willst, dass ich wieder mit dem Reiten anfange?«
    James wich ihren forschenden Blicken aus. »Natürlich nicht! Ich denke dabei nur an dich.«
    »Das ist sehr fürsorglich von dir, aber trotz deiner Sorge glaube ich, bei diesem Jerry in sicheren Händen zu sein. Du hast mir doch immer gesagt, dass wir die besten und geschicktesten Mitarbeiter in den Ställen haben.«
    Bei dieser Bemerkung nahm das Gesicht ihres Mannes noch eine tiefere Röte an; er knurrte irgendwas und nahm dann einen gehörigen Bissen von seinem Sandwich.
    Marina wandte sich Annabel zu. »Es tut mir leid, dass ich am Nachmittag so beschäftigt war, meine Liebe. Haben Sie sich schon zu diesem Zimmer etwas einfallen lassen?«
    Annabel nickte und versuchte hastig, den Rest ihres Sandwichs zu kauen und zu schlucken. Das Ergebnis war ein Hustenanfall. Lord Corbett-Wynne war sofort an ihrer Seite und klopfte ihr voller

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