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Dunkle Rosen: Roman (German Edition)

Dunkle Rosen: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Rosen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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nichts hätte anfangen können. Doch ihm ging es vielmehr darum, ihr Ärger zu machen, ihr Unannehmlichkeiten zu bereiten, und vor allem darum, sie daran zu erinnern, dass sie ihn noch nicht los war. Und dagegen konnte sie kaum etwas tun.
    Es war unwahrscheinlich, dass die Beträge bis zu ihm zurückverfolgt werden konnten und man ihm den Betrug nachweisen konnte. Es würde an ihr hängen bleiben, die Knoten zu entwirren, Zeit und Mühe auf die Angelegenheit zu verwenden und sämtliche Anwaltskosten zu übernehmen.
    Es war gemein und niederträchtig von Bryce, und es passte zu ihm.
    Und Harper, der arme Harper, hatte Angst, sie würde den gleichen Fehler noch einmal begehen. Nie im Leben.
    Um mehr Zeit zu haben, sich wieder zu beruhigen, ließ sie das Abendessen ausfallen und schrieb dann lange, ausführliche Briefe an ihre beiden jüngeren Söhne, bevor sie Harper zu sich rief.
    Sobald sie hörte, dass die Kinder im Bett waren, bat sie Harper, David, Stella und Hayley zu sich in den vorderen Salon.
    »Es tut mir Leid«, begann sie. »Ich weiß, dass einige von euch vielleicht heute Abend etwas vorhaben. Aber ich glaube, das hier dauert nicht lange.«
    »Schon okay«, erwiderte Stella. »Irgendetwas ist passiert. Sag uns einfach, was los ist.«
    »Ich habe schon entsprechende Maßnahmen dagegen ergriffen, aber wahrscheinlich werdet ihr auch noch gebeten, zumindest ein paar Fragen zu beantworten. Als ich heute Abend meine Rechnungen durchsah, stieß ich auf die Abrechnung einer Kreditkarte  – einer Karte, die ich gar nicht besitze, und es wurden Beträge berechnet, die ich überhaupt nicht ausgegeben habe. Der Antrag für die Karte wurde jedoch mithilfe vertraulicher persönlicher Daten gestellt. Die Kreditkartengesellschaft wird der Sache natürlich nachgehen. Aber da ich angeben musste, wer noch mit mir hier im Haus wohnt, wollte ich, dass ihr Bescheid wisst. Ich habe keinen Zweifel daran, dass Bryce sich die Karte besorgt hat. Er hätte über die entsprechenden Informationen verfügt, und es ist genau sein Stil.«
    »Das musst du nicht bezahlen«, sagte Hayley rasch. »So etwas ist auch mal in der Buchhandlung passiert, in der ich früher gearbeitet habe. Du musst nicht zahlen.«
    »Nein, ich zahle auch nicht. Das Ganze kostet mich nur Zeit und Energie und regt mich auf – was vermutlich auch die Absicht dahinter war. Es bringt das ganze Haus durcheinander, was Bryce bestimmt gefallen wird. Tut mir sehr Leid.« Roz sah Harper an. »Tut mir Leid.«
    »Sag das nicht noch mal«, erwiderte Harper ganz sanft. »Ich will nicht noch einmal hören, dass es dir Leid tut, Mama. Was ist mit der Polizei?«
    »Kann gut sein, dass sie eingeschaltet wird. Aber ich will euch erst einmal sagen, was ich von meinem Anwalt erfahren habe. Auch wenn die Kreditkartengesellschaft der Sache nachgeht,
wird es sehr schwierig zu beweisen, dass Bryce die Karte benutzt hat. Er hat nicht seinen Namen benutzt, und er hat die Karte zu keiner Zeit und an keinem Ort so hoch belastet, dass es aufgefallen wäre. Kein Mensch wird sich daran erinnern, dass er rasch bei Dillard’s war und einige Hemden oder ein Paar Schuhe gekauft hat. In solchen Dingen ist er wirklich geschickt.«
    Roz hatte das Bedürfnis aufzustehen, sich zu bewegen. Also erhob sie sich, um noch einen Holzscheit aufs Feuer zu werfen. »Am besten halten wir uns so weit wie möglich aus der Sache heraus und warten ab, wie sich alles entwickelt. Früher oder später wird einer von drei möglichen Fällen eintreten, da bin ich mir sicher. Die Sache wird Bryce zu langweilig, er findet jemand anders, den er schikanieren kann, oder er geht einfach ein bisschen zu weit und fliegt auf.«
    »Ich bin für Nummer drei«, warf David ein.
    »Dein Wort in Gottes Ohr«, pflichtete Roz ihm bei und zwang sich, wieder Platz zu nehmen. »Ich habe sowohl Austin als auch Mason geschrieben, weil ich möchte, dass sie und ihr alle auf der Hut seid. Es kann gut sein, dass er sich einen Spaß daraus macht, das Gleiche bei einem von euch zu versuchen.«
    Bei diesem Gedanken verspannten sich ihre Schultern so sehr, dass ihre Muskeln sich unter ihrer Haut wie Drahtseile anfühlten. »Und Stella, du und ich, wir sollten besonders wachsam sein, was sämtliche geschäftlichen Rechnungen betrifft.«
    »Keine Sorge. An uns kommt er nicht vorbei. Es tut mir so Leid, Roz, dass du dich damit herumschlagen musst. Kann ich irgendetwas tun – kann irgendeiner von uns etwas tun?«
    »Wenn ja, sage ich euch Bescheid,

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