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Dunkle Schatten (German Edition)

Dunkle Schatten (German Edition)

Titel: Dunkle Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Günther Zäuner
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der Estate Carinthia Bank einzusteigen.
Natürlich waren die offiziellen Bilanzen, Gewinne und sonstige wichtige
Unterlagen gefälscht und frisiert. Doch die Bayern waren anders gestrickt,
kamen bald dahinter, ließen sich das nicht bieten und schalteten die
Staatsanwaltschaft in München ein. Damit kam der Stein endgültig ins Rollen,
und somit mussten auch wir reagieren.«
    »Gut«, sagt Petranko und lehnt sich zurück, »das habe ich alles
verstanden. Immerhin haben darüber doch auch unsere Medien berichtet und
besonders Midas aufs Korn genommen. Wenn auch ziemlich lau.«
    »Weil sie eigentlich nicht viel wissen«, bemerkt Pointinger, »einer betet
dem anderen nach. Und vor allem, selbst wenn sie besser Bescheid wüssten,
würden manche Chefredakteure auf Geheiß der Herausgeber es nicht durchgehen
lassen.«
    »Ich habe dafür nur eine Erklärung«, meint Konschak, »KFM wird
vorgeschoben. Er spielt mit, wird dafür von ganz oben gedeckt, um von noch
größeren Schweinereien abzulenken. Er hat zwar eine Menge Verfahren am Hals,
aber bisher konnte ihm noch niemand wirklich ans Bein pinkeln.
Hausdurchsuchungen, Einvernahmen, alles summa summarum Schüsse in den Ofen.
Nach außen spielt er das Unschuldslamm, weist jegliche Anschuldigungen
entrüstet von sich und gibt vor, nichts zu verbergen.«
    »Mir stellt sich die Frage«, wirft Petranko ein, »warum Saller und
Daramci ć wirklich beinahe zusammen abgehauen sind. Eines ist klar. Nach seiner
Verhaftung war Saller sein Imperium los. Seine Gegenspieler Hermann Honsa und
der Grieche scharrten doch bereits in den Startlöchern und warteten nur darauf,
bis Saller abserviert wird. Einzig das La Femme ist noch übrig, wird eisern von
Husky und Rambo gehalten. Doch ist es auch nur mehr eine Frage der Zeit, bis
Honsa und der Grieche es übernehmen werden. Allerdings glaube ich mit sehr
blutigem Ausgang. Da muss mehr, viel mehr dahinterstecken. Gut, Saller saß sehr
lange in U-Haft, und in absehbarer Zeit hätte er seinen Prozess bekommen. Nach
meinen Informationen ist von der langen Liste an Anschuldigungen nicht viel
übrig geblieben. Saller wäre mit einem blauen Auge davongekommen und wie
seinerzeit Al Capone wegen Steuerhinterziehung für ein paar Jahre eingebuchtet
worden. Meine Theorie basiert auf Verrat und Rache. Saller wurde von Honsa und
vom Griechen angeschwärzt, weil der Kroate die beiden im Rotlichtmilieu
entmachtet hatte und weil er Katterka hochgehen ließ.«
    »Die Geschichte mit den Kontrolllisten«, unterbricht Pointinger.
    »Genau. Doch was tatsächlich dran war«, setzt Petranko fort, »kam nie
wirklich heraus. Tatsache war, bei Razzien im Milieu wurden Honsas Puffs stets
wie rohe Eier angefasst oder gar nicht auseinandergenommen, während Sallers
Lokale ständig im Fadenkreuz standen. Allerdings stolperte Katterka
letztendlich darüber, und dahinter steckt mit hoher Wahrscheinlichkeit Saller.
Katterka schaffte es, sich zumindest nach außen hin reinzuwaschen. Vielleicht
mit ein Grund, weshalb der Kroate getürmt ist? Klar bekam er auch im Häfen mit,
dass sein Feind wieder am Drücker ist, und er konnte sich leicht ausrechnen,
was ihm blühen kann. Ein selbstgebas-teltes Messer ist schnell zur Hand.«
    »Tja, und was tun wir jetzt mit unserem gebündelten Wissen?«, fragt
Konschak und sieht Petranko erwartungsvoll an, der von Beginn an geahnt hat,
worauf ihre Unterhaltung hinauslaufen wird.
    »Ich kenne einen«, sagt der ehemalige Chefinspektor leise und beugt sich
vor, »der hat nicht nur Mumm dazu, sich darüber zu trauen, sondern auch die
Möglichkeit, wie das unter die Leute kommen kann, ohne dass ihr auch nur
annähernd in Verdacht geraten könnt. Fragt mich jetzt nicht, wie, aber ich bin
mir sicher, er wird eine optimale Lösung finden. Weil es eine Story ganz nach
seinem Geschmack ist.«
    »Genau das wollten wir hören«, grinst Konschak.
    »Ich nehme an«, meldet Pointinger sich wieder zu Wort, »wir meinen alle
drei die gleiche Person … Kokoschansky, Heinz Kokoschansky.«
    »Mmh«, nickt Petranko, »das kommt hin. Ich kann ja einmal vorfühlen.«
    »Dann tu das«, bestärkt ihn Konschak, »und halte uns auf dem Laufenden.
Ich hoffe, dass es ihm gelingt, Lackner und Erharter abzuschießen. Damit würde
er dem gesamten BKA einen Riesendienst erweisen.«
    »Wenn wir schon dabei sind«, fällt Petranko ein, »ganz ehrlich. Hängt
irgendwer von euch in Kokoschanskys Telefonen oder hackt in seinen PCs rum?«
    »Dezidiert nein«, versichert

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