Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkle Schatten (German Edition)

Dunkle Schatten (German Edition)

Titel: Dunkle Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Günther Zäuner
Vom Netzwerk:
Konschak, »offiziell nicht. Was allerdings
hinter unserem Rücken abläuft, das wissen wir nicht. Trotzdem soll er
vorsichtig sein. Und du, Thomas, wirst deinen Koko erstmal ein wenig anfüttern,
damit er später ordentlich zubeißen kann.«
    »Wir müssen doch zusehen, dass dir als Pensionist nicht langweilig wird«,
lächelt Pointinger und besteht darauf, die gesamte Zeche zu übernehmen.

 
    *

 
    Einer von Alfred Cenchs Kollegen klopft an dessen Bürotüre, steckt kurz
den Kopf herein und teilt ihm mit, jemand will ihn dringend sprechen. Cench
knurrt etwas von soll hereinkommen oder Ähnliches.
    »Guten Tag«, hört Cench eine männliche Stimme mit unverkennbarem
osteuropäischem Akzent in seinem Rücken. »Sie Herr Cench?«
    »Der bin ich. Was gibt’s?« Alfred Cench dreht sich um und mustert den
Besucher. Ein schmächtiges Bürschchen, vielleicht zwanzig bis maximal
dreiundzwanzig Jahre alt mit spärlichem Bartwuchs und strubbeligen dunklen
Haaren, in einer abgewetzten Cordhose, verwaschenem T-Shirt und schwarzer Jacke
steht vor ihm. »Und? Was ist los?«
    »Ich … ich«, druckst der junge Mann herum, »ich Aussage machen.«
    »Aussage? Worüber?«
    »Über Frau, was gefunden in Teilen worden ist.«
    »Interessant.« Cench verbirgt gekonnt seine Überraschung und bietet ihm
Platz an. »Setz dich, Junge. Willst du etwas trinken?«
    »Nur Wasser, bitte.«
    »Wenn du eine Aussage machen willst, muss ich vorher deine Personalien
aufnehmen.« Cench stellt das Glas auf die Tischplatte. »Verstehst du mich? Ich
brauche deinen Namen, Adresse, Geburtsdatum, wer du bist.«
    »Mein Aussage sehr wichtig. Sie mir glauben. Bitte, ich wollen nicht
sagen, wer ich bin.«
    »Dass du kein Österreicher bist, höre ich. Bist wohl illegal hier?«
    »Bitte«, der Ton des Burschen ist nun um eine Nuance schärfer geworden,
»was sein wichtiger? Wer ich bin, oder was ich wollen aussagen über Galina?«
    »Galina?« Der Name versetzt Cench ins Staunen. »Woher hast du diesen
Namen? Okay, ich vergesse erstmal, dass ich mit Mister Unbekannt rede.«
    »Ich gesehen Ring von Galina gestern Abend in Fernsehen, als gezeigt
wurde auch in großer Aufnahme Inschrift … äh … stimmt so?«
    »Du meinst Gravur.«
    »Ja. Galina, mein Herz. 27.3.2009. Ring ich geschenkt Galina zur
Verlobung, verstehen?«
    »Ja. Galina war also deine Verlobte.«
    »Wollten heiraten. Nun tot und in Teile geschnitten. Ohne Kopf. Oder Kopf
schon gefunden?«
    Cench verneinte. »Dann kannst du uns ja Galina beschreiben.«
    »Ich haben Foto von ihr.« Er zieht ein zerknittertes Bild aus der
Brusttasche seiner Jacke. »Das war mein wunderschön Galina.« Er reicht es über
den Tisch zu Cench, während er sich mit dem Ärmel über die Augen wischt.
»Können Foto kopieren, will Bild wiederhaben. Einzig Erinnerung an Galina.«
    »Ja, kein Problem. Aber jetzt erzähl mal, wie ihr euch kennen gelernt
habt.«
    »Galina hat gearbeitet in St. Petersburg in Küche von Restaurant. Ich sie
zufällig getroffen, weil ich suchte Arbeit und dann bekam Job als Tellerwäscher
dort. Dann wir uns verliebt haben. Galina immer am Abend gesehen, wenn reiche,
schöne Frauen mit Juwelen und Pelzen kommen in Begleitung von fein Herren in
edle Anzug in Restaurant. Galina ist von kleine Dorf irgendwo in Russland
gekommen, sie alles nicht gekannt. Sie wollte auch sein so wie reiche, schöne
Frauen. Ich immer warnen, Galina nicht gut diese Menschen, das alles Mafia.
Wenn du mit denen einlassen, du bald tot. Und jetzt ist tot.«
    Eifrig macht Cench sich Notizen und hat eigentlich keinen Grund, an der
Geschichte zu zweifeln. »Wie heißt Galina mit vollem Namen? Nachname, verstehst
du?«
    »Galina Jekaterina Schuschkostrowa.«
    »Gut, danke. Und wie ging es mit euch weiter?«
    »Ich gesagt, ich werden arbeiten. Alles an Job, was kriegen kann. Dann
genug Geld zusammen, um heiraten und Familie gründen. Ich komme auch …«, im
letzten Moment bemerkt er, dass er sich beinahe versprochen hätte, »… ich
schnell bemerkt, dass nicht leicht Arbeit bekommen, die auch bezahlt wird gut.
Galina wollte nicht so lange warten, ich immer sie bitten um Geduld. Dann kam
an eine Tag plötzlich Kosta. War schlechter Mann, ich sofort gespürt, dass mit
diesem Mann nix stimmt. Hat Galina gemacht schön Augen, ihr versprochen, sie
bringen in Westen nach Wien, wo gut Arbeit und gut Geld sie bekommt. Galina war
begeistert sofort. Ich ihr sagen, das nicht gut und schwere Fehler, aber sie
nix wollen hören auf mich.

Weitere Kostenlose Bücher