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Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad

Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad

Titel: Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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unterhalten. Ich muss noch viel lernen.« Sie deutete auf das Terminal und ihre Notizen. »Ich habe gerade erst begonnen, mich mit Qu’u zu befassen, und bislang habe ich noch nicht allzu viel verstanden.«
    »Nach dem Abendessen«, schlug er vor. Sie nickte lächelnd, fühlte sich aber noch immer unentschlossen. Er deutete eine leichte Verbeugung an, breitete seine Flügel aus und wandte sich ab, um zur Tür zu gehen.
    »Ch’k’te.«
    Er drehte sich zu ihr um.
    »Machen Sie sich nicht rar.«
    Er schien zunächst Probleme mit ihrer Ausdrucksweise zu haben, dann auf einmal blickte er sie verstehend an. Nach einer weiteren Verbeugung ging er hinaus und ließ Jackie allein.
    Nachdem er Jackie verlassen hatte und in sein Quartier zurückgekehrt war, versuchte Ch’k’te, Ruhe zu finden, um schlafen zu können. Doch er musste feststellen, dass sein Innerer Frieden zutiefst gestört war. Alles erschien ihm mit einem Mal unangenehm klar und deutlich – wie er mit li Th’an’ya zusammengekommen war, wie er den Posten auf Cicero erhalten hatte und wie aus ihm am Ende der Hyos für se Jackies Qu’u wurde.
    Das Hohe Nest hatte alles arrangiert, weil hi Ke’erl es vor so vielen Zyklen geträumt hatte. Er, vielleicht aber auch li Th’an’ya hatten es vorausgesehen.
    Hatten sie auch gewusst, dass er idju werden und zum Leben verdammt sein würde, damit er diese Rolle erfüllen konnte? Jetzt, da er wieder bei seinem Volk war, fiel es ihm schwer, den anderen Kriegern in die Augen zu sehen. Er fühlte sich herabgesetzt, ein Hssa in Ur’ta leHssa, dem Tal der verlorenen Seelen, unfähig, den Blick zu heben und die Feste der Schmach zu betrachten, ha T’te’e hatte ihm versichert, dem wäre nicht so, doch seit dem Moment, da die esGa’uYe bei Cicero ihn dominiert hatten, wusste er, dass er den richtigen Ort und Zeitpunkt finden musste, um den Äußeren Frieden zu überwinden.
    Die Qu’u-Legende war etwas, womit er sich sehr gut auskannte, so wie jeder andere Krieger auch. Von dem Moment an, als Qu’u seinen ersten shNa’es’ri passiert hatte, war er dem Pfad verpflichtet, der zur Feste der Schmach führte. Wäre se Jackie eine vom Volk, dann wüsste sie dies, und sie wüsste auch, was die Feste der Schmach bedeutete: dass sie ebenfalls den Äußeren Frieden überwinden würde. Als jemand, der zu Beginn der Geschichte von einem esGa’uYe besiegt worden war, hätte Ch’k’te ein solches Ende mit offenen Armen akzeptiert. Doch stattdessen würde se Jackie Qu’u sein – eine gute Wahl, wie er selbst wüsste, dennoch eine Wahl, die ihm das leichte Ende vorenthielt. enGa’e’Li stand nicht zur Wahl, und das würde auch nie wieder der Fall sein, denn er musste Hyos sein.
    Dennoch kam es ihm so vor, als habe dieser Flug etwas an sich, das vom direkten Pfad abwich. Der Hohe Kämmerer und der Hohe Lord erbaten den Willen von esLi, indem sie das Gesetz des gleichartigen Zusammentreffens anwandten, bei dem ein Flug mit dem gleichen Muster wie das, das mit dem Pfad gewählt wurde, zum gleichen Ergebnis führen mochte. Alles hing davon ab, dass Jackie dem Flug bis zum Ende folgte … doch er wüsste, sie würde das womöglich nicht tun. Das Gesetz des gleichartigen Zusammentreffens glich einer komplexen Maschine, die nach bekannten Prinzipien und Naturgesetzen arbeitete. Wenn die Beteiligten sich nicht an diese Prinzipien und Gesetzmäßigkeiten hielten, konnte das Ergebnis unbekannter Natur und vielleicht sogar von der Schwinge esGa ’ws verdeckt sein.
    Er dachte darüber nach und betete zu esLi, bis er endlich in der Lage war, sich zur Ruhe zu begeben. In seinem Schlaf wurde er dennoch von düsteren Träumen verfolgt.
17. Kapitel
     
     
    Die Legende von Qu’u (Fortsetzung)
     
    … Sie flogen durch einen engen Gebirgspass in einer Bergformation, die als das Rückgrat der Welt bezeichnet wird, und suchten nach [Rückgrat der Welt] der Einsiedelei von S’tareu. Es war weiter von E’yen entfernt, als Qu’u je zuvor gereist war. Jeder Schatten schien eine Schwinge von esGa’u zu beherbergen.
    Nach einer Weile begann der Wald unter ihnen das Schriftzeichen li’Hs’e’e zu bilden, [Die verborgene Wahrheit] was so viel bedeutet wie »Die verborgene Wahrheit «. Qu’u und Hyos liessen sich zwischen den Bäumen hindurch zu Boden sinken und fanden die Einsiedelei vor, wie es der Diener von esLi gesagt hatte. Die Einsiedelei war ein Bauwerk aus verwundenem Holz. Mehrere Bäume waren so beeinflusst worden, dass sie zu

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