Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad
wir auf diese Weise seinen Aufenthaltsort herausfinden sollten. Müssen wir nicht einen Sprung nach irgendwohin machen, uns in das Versteck schleichen, das Schwert an uns nehmen und wieder unbemerkt entkommen.«
»Natürlich.«
»Dürfte das nicht so gut wie unmöglich sein, wenn wir es mit Aliens zu tun haben, die unseren Verstand dominieren können und denen es bereits gelang, unser Innerstes nach außen zu kehren, noch bevor wir Cicero verlassen hatten?«
»Diese Fakten stellen zweifellos ein Hindernis dar.«
»Ein Hindernis? Ein Hindernis? Diese Fakten machen eine solche Mission völlig unmöglich. Wir können das nicht schaffen. Ich kann das nicht schaffen.«
S’reth sagte nichts, sondern griff erneut nach dem Krug und füllte seinen Becher. Dann vollführte er die gleiche Geste wie beim ersten Mal und nippte anschließend an dem Getränk.
»esLiHeYar « , flüsterte er vor sich hin, dann fuhr er fort: »Als Qu’u und sein Gefährte Hyos Ne'esll'e verließen, nachdem man sie von ihrem Dienst freigestellt hatte, der in der Bewachung der Festung bestand, reisten sie viele Tage durch die Wildnis, bis sie eine Einsiedelei erreichten. Man hatte ihnen gesagt, dort würden sie Anweisungen erhalten, wie sie ihre Mission ausführen sollten. Bei ihrer Ankunft erwartete sie eine Nachricht: Diener des Täuschers waren bereits unterwegs und hielten nach ihnen Ausschau. Qu’u wusste, er war für diese besondere Aufgabe ausgewählt worden. Doch ihm war auch klar, wie er seine Mission erfüllen sollte, wenn er es mit dem Lord der Schmach zu tun hatte, der ihn sicherlich überall finden konnte, sollte er nach ihm suchen. Der Einsiedler erwiderte darauf: ›Die Schmach kennt mehr Feinde, als sie zählen könnte. Der wahre Krieger kennt nur einen Feind.«
Nach einer kurzen Pause setzte er wieder zum Reden an: »esGa’u wusste nicht, wen Lord esLi auswählen würde, um diese Aufgabe zu übernehmen. Ihm war aber klar, dass ein wahrer Krieger esGa’u und seine Diener sofort erkennen würde. Es ist möglich, dass die esGa’uYal Ihre Witterung haben, se Jackie, aber ich halte es nicht für eine Gewissheit. So wie Qu’u unerkannt bis auf die Ebene der Schmach gelangen konnte, gibt es Grund zu der Annahme, dass Sie in der Lage sein werden, sich hinter den Schatten voranzubewegen und in das Gebiet der Aliens einzudringen, ohne dass man Sie als Qu’us Avatar erkennt. Sorgen sollte Ihnen dagegen bereiten, wie Sie anschließend mit der Situation umgehen werden.«
»se S’reth spricht die Wahrheit, se Jackie«, sagte Ch’k’te, lehnte sich nach vorn und richtete seine Flügel aus. »Es ist möglich, dass es den esGa’uYal, die Cicero infiltriert hatten, möglich gewesen ist, ihren Außenposten Beschreibungen des gesamten Basispersonals zukommen zu lassen. Aber wie sollen sie Sie und mich von hunderten anderen unterscheiden?«
»Wir sind ziemlich auffällig. Ein Mensch und ein Zor, umgeben von Aliens …«
»Wenn sie Gefangene nehmen, dann werden es na Zora’i und solche vom Volk gleichermaßen sein, se Jackie. Sie brachten mehrere Raumschiffe und mindestens einen Jäger in ihre Gewalt.«
»Wir glauben, die esGa’uYal haben die Gefangenen bei sich behalten«, sagte S’reth. »Sie und Ch’k’te wären bloß zwei weitere Gefangene.«
»Gefangene, die ihnen alles Wissen gegeben haben, über das sie verfügten.« Sie sah von S’reth zu Ch’k’te. »Sie können Gedanken lesen, schon vergessen?«
»Ich erinnere mich noch sehr deutlich daran.« Sie bemerkte, wie Ch’k’te die Krallen verkrampfte, und streckte eine Hand aus, um seinen Arm zu berühren. Auf einmal erstarrte sie förmlich, da ihr bewusst wurde, dass S’reth ihr Verhalten aufmerksam beobachtete.
Sie zog die Hand zurück und legte die Finger aneinander. »Ich nehme an, das bedeutet, dass wir nach Sargasso reisen.«
»Es scheint logisch, dort anzufangen«, erwiderte S’reth, der leicht vor und zurück wippte. »Dort ist der Eingang zur Ebene der Schmach.«
Ihre Quartiere befanden sich auf der anderen Seite der Stadt, weit weg von S’reths Zuhause, in einem Hotelhochhaus, in dem Zor und Menschen abstiegen. Jackies Ankunft hatte man bereits erwartet. Sie erhielt eine Suite, die Annehmlichkeiten für Menschen zu bieten hatte – bequeme Sofas und Sessel, ein Bad. Außerdem gab es einen Schrein zu Ehren von esLi , der in einem Alkoven untergebracht war und der über einen Tonis zum Meditieren sowie über Einrichtungen verfügte, um dort Zor als Gäste
Weitere Kostenlose Bücher