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Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad

Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad

Titel: Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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verdammten Zor-Stolz aus dem Spiel sonst machen Sie uns noch alles kaputt.
    Das macht nichts aus , hörte sie eine gelassene Stimme in ihrem Kopf- Th’an’ya. Sie werden beobachtet Aber niemand hatte Ch’k’tes Indiskretion bemerkt
    »Kearny.« Sie spürte eine Hand, die vorsichtig an ihrem Overall zupfte. »Kearny, geht’s Ihnen nicht gut?«
    Im nächsten Moment war sie zurück im Hier und Jetzt. »Mir geht’s gut. Ich … ich bin nur etwas müde. Vermutlich bin ich nicht mehr in Form, und der Sultan lässt mich bis zum Umfallen schuften.«
    »Das macht er mit jedem.« Das Thema der Unterhaltung war damit gewechselt, und ihre neuen Kameraden schienen sich mit ihrer Ausrede zu begnügen.
    Als sie später auf ihrem Bett lag, unterhielt sie sich wieder mit Th’an’ya.
    Sagen Sie mir noch mal, was Sie vorhin sagten, dachte sie und hielt die Augen geschlossen. Dass wir beobachtet werden.
    Sie haben einen gefährlichen Feind an Bord. Er weiß, was Sie sind, aber es wird für ihn schwierig sein, sich Ihnen zu stellen.
    Wer ist er? Wie sieht er aus? Wer …
    So viele Fragen. Th’an’yas ›Stimme‹ ließ eine Art Belustigung erkennen, was Jackie an das leise Schlagen einer heilen Glocke erinnerte. Ich habe keine Möglichkeit, ihn so wahrzunehmen, wie Sie es machen. Ich sehe ihn anders, deshalb kann ich auf diese Fragen nicht antworten.
    Und wie nehmen Sie ihn wahr?
    In ihrem Kopf nahm ein Bild Gestalt an, als würde es auf ihre Lider projiziert. Ein Zor, eine attraktive Gestalt mit dem Auftreten eines Adligen, ein … nein, kein chya, sondern etwas ganz anderes, etwas Schreckliches. Er stand vor ihr, doch er sah sie nicht an, sondern war damit beschäftigt, in einer fast menschlichen Geste seine Krallen zu begutachten.
    Shrnu’u HeGa’u. Der mit der Tanzenden Klinge.
    Im nächsten Moment saß sie aufrecht im Bett, die Augen weit geöffnet. Sie spürte, wie sich Flügel eng um sie legten. Ihre Hand wollte nach einem chya greifen, das gar nicht da war. Beim Hinsetzen prallte sie mit dem Kopf gegen die Kunststoffunterseite des Etagenbetts über ihr, der Schmerz ließ sie zurück auf ihre Matratze sinken. Sie musste irgendetwas gesagt haben, denn sie nahm jemanden neben sich wahr, ohne ihn richtig zu sehen.
    »Alles okay?«
    Für einen Augenblick verspürte sie den Impuls, die Gestalt anzugreifen, die neben ihrem Bett kauerte, doch dann erkannte sie im schwachen Lichtschein ein halbwegs vertrautes Gesicht.
    »Oh, tut mir leid«, sagte sie zu Karla Bazadeh, einer Frachthelferin im mittleren Alter, die sie vor dem Ablegen nur flüchtig hatte begrüßen können und mit der sie sich die Kabine teilte. »Ein Albtraum«, fügte sie rasch an.
    »Brauchen Sie was aus der Krankenstation?«
    »Nein.« Sie rieb sich die Stelle am Kopf, an der sich bereits eine Beule bildete. »Nein, danke. Mir geht’s gut.«
    Murrend kletterte Karla zurück in ihr Bett. Jackie rieb sich den Kopf und versuchte, langsam durchzuatmen, um ihr Herz wieder zur Ruhe zu bringen. Nach einigen Minuten hörte sie aus dem Bett über ihr wieder gleichmäßiges Atmen, und sie selbst schloss die Augen, um weiter mit Th’an’ya zu reden.
    Das war ein mieser Trick.
    Ich verstehe nicht die Bedeutung Ihrer Worte, se Jackie.
    Ich hatte gegen das … gegen ihn kämpfen müssen. Im Dsen’yen’ch’a, meinem Dsen’yen’eh’a. Er hat mir Todesangst eingejagt, und er hätte mich sogar fast umgebracht, weil ich keine Ahnung hatte, was auf dem Spiel stand. Wie soll ich jetzt gegen ihn kämpfen? Ich besitze nicht mal ein chya.
    Er besitzt auch nicht sein e’chya. Für Sie beide gelten die gleichen Bedingungen.
    Er besitzt mehr Waffen als ich.
    Sind Sie sich sicher?
    Sie wissen verdammt gut, dass ich mir bei überhaupt nichts mehr sicher bin. Sie erzählen mir, dass der Täuscher einen seiner besten Agenten auf mich angesetzt hat, der sich bei unserer letzten Begegnung von einer Klippe stürzte. Vielleicht war es auch nur sein Abbild, das sich vom Abbild einer Klippe stürzte. Jetzt ist er an Bord dieses Schiffs, aber er sieht nicht aus wie ein Zor, und er will Qu’u töten.
    Der nicht aussieht wie Qu’u.
    Aber Sie sagten, er wisse, wie ich aussehe.
    Dafür gibt es keine Garantie. Er kann Sie unter Umständen völlig anders wahrnehmen, als Sie tatsächlich erscheinen. Er sucht nach Ihrem hsi, se Jackie, und er wird Sie nur daran erkennen können.
    Das lässt sich nur schwer tarnen.
    Es lässt sich unmöglich tarnen, se Jackie.
    Irgendwann später schlief sie

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