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Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad

Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad

Titel: Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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Ecke suchten, um ihre erste Mahlzeit auf einem Handelsschiff zu sich zu nehmen.
    Die Ruhe währte nicht lange. Zwei Crewmitglieder, ein Mann, eine Frau, die beide abgewetzte Uniformoveralls trugen, setzten sich so plötzlich zu ihnen an den Tisch, dass Jackie sah – und fühlte –, wie Ch’k’te seine Krallen ein winziges Stück ausfuhr.
    »Sie sind Kearny, richtig?«, fragte der Mann, der neben ihr Platz genommen hatte, während die Frau ihm gegenüber und damit direkt neben Ch’k’te saß. Umständlich bestrich sie ein Brötchen mit Butter, während sie aus dem Augenwinkel ihren Platznachbarn beobachtete.
    »Jackie Kearny.«
    »Woher kommen Sie, Jackie Kearny?«, wollte er wissen und drehte sich halb zu ihr um, wobei er einen Arm über die Rückenlehne seines Stuhls legte. Jackie war bemüht, den Blick nicht zu erwidern, und achtete stattdessen darauf, dass ihr Tablett nicht so präzise wie das eines Akademiekadetten auf dem Tisch stand.
    »Dieron.«
    »Dann sind Sie ja weit weg von zu Hause. Aber keine Sorge, wir sind hier alle eine große Familie, wir sind gute Freunde.«
    »Das höre ich gern.«
    »Ich bin Raymond Li. Sieht so aus, als würden wir beide zusammenarbeiten und Routen über die Linie hinweg planen.«
    »Sie arbeiten in der Navigationssektion?«
    »Ich bin die Navigationssektion.« Er nahm seinen Arm nach vorn und berührte dabei wie beiläufig Jackies Arm. »Ich bin der Chefnavigator und Miteigentümer dieses Schiffs. Mit dem Alten verbindet mich eine lange Vergangenheit.«
    Mich verbindet mit ihm eine viel längere Vergangenheit, dachte sie, aber sprach es nicht aus. Stattdessen schaute sie zu der Frau ihr schräg gegenüber. »Sind Sie auch Navigatorin?«
    »Maschinenraum«, erwiderte sie verneinend. »Sonja Torrijos.«
    Jackie zuckte innerlich zusammen, doch ihre Miene musste sie verraten haben.
    »Der Name sagt Ihnen was?«
    »Ich habe ihn schon mal gehört …«
    »Urgroßonkel Sergei vermutlich. Mein Gott, Ray, es ist wirklich so, wie ich es dir gesagt habe: Ich kann nirgendwo hingehen, ohne dass jemand diesen Zusammenhang herstellt. Aber Sie können mir glauben, mit Onkel Sergei verbindet mich so gut wie nichts. Er ist ja nicht mal mehr ein Mensch, wenn ich das so sehe. Im Prinzip ist er längst ein Zor, ihm fehlen bloß noch die Flügel.«
    »Das ist schlecht«, sagte Ch’k’te leise, ohne dabei aufzusehen.
    »Menschen sind Menschen, Zor sind Zor. Ich wüsste nicht, welchen Sinn es ergeben sollte, wenn die beiden untereinander Verbindungen eingehen.«
    »Offenbar«, meinte Ch’k’te daraufhin so bedächtig, als koste er erst jedes einzelne Wort, ehe er es aussprach, »hat unser Captain einen etwas anderen Weg eingeschlagen.«
    »So war das nicht gemeint«, antwortete Sonja und drehte sich zu ihm um. Raymond Li lächelte und verdrehte die Augen, als würde er das nicht zum ersten Mal hören. »Man erledigt seinen Job, darauf kommt es an. Egal, ob man Mensch, Zor, Rashk oder ein blaugehörnter, siebenschwänziger arcturianischer Affe ist. Ich habe persönlich nichts gegen Zor.«
    »Nur gegen die Spezies.«
    »Ich habe auch nichts gegen die Spezies! Aber ihr müsst einem immer das Wort im Mund herumdrehen! Ich schwöre, jedes Mal wenn ich mit einem von euch rede, läuft das auf die gleiche Diskussion hinaus. Ich will nicht darüber reden, klar?«
    »Völlig klar«, entgegnete Ch’k’te, der seine Flügel nach Kräften in die Pose der Verdrängten Wut brachte. Jackie versuchte, davon keine Notiz zu nehmen.
    »Achten Sie nicht auf sie, mein Zor-Freund«, warf Raymond ein. »Sie reagiert nur immer so gereizt, weil sie mit jemandem verwandt ist, der so berühmt ist.«
    »Bei meinem Volk«, gab Ch’k’te zurück, »bilden das Nest und der Clan eine so weitläufig verzweigte Verwandtschaft, dass so gut wie jeder einen berühmten Blutsverwandten hat.«
    »Und was sind Sie? Der Cousin des Hohen Lords?«
    Ch’k’tes Flügel bildeten den Mantel der Bestätigung. »Ich gehöre zu einem jüngeren und nicht so erlesenen Clan«, antwortete er. »Mir wird diese Ehre nicht zuteil.« Seine Haltung dagegen besagte: Natürlich! Ich bin tatsächlich ein HeYen. Jackie sah sich rasch um, ob jemand Notiz von der Unterhaltung genommen hatte, dann warf sie Ch’k’te einen warnenden Blick zu. Er reagierte mit einem klaren Ausdruck in den Augen, der seine Verärgerung kaum überspielen konnte.
    »Alles in Ordnung, Kearny?«
    Wir haben es so weit geschafft, dachte Jackie aufgebracht. Lassen Sie Ihren

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