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Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad

Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad

Titel: Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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dies hier die Imperiale Navy ist und dass ich das Kommando habe. Der Mörder von Admiral Tolliver ist immer noch nicht gefasst, und wahrscheinlich befindet er sich hier an Bord. Ein Fühlender könnte sogar in der Lage sein, diese Person ausfindig zu machen. Und die Untersuchung durch einen Fühlenden könnte helfen, Tollivers tatsächliche Todesursache zu bestimmen. Ich will Antworten, Doktor, und ich werde sie bekommen. Haben Sie verstanden?«
    »Ich …« Hsu senkte den Blick. »Aye-aye, Ma’am.«
    »Ich bin auf Cicero Op. Ich erwarte Ihren Bericht in den nächsten achtundvierzig Stunden.« Ohne ein weiteres Wort verließ Jackie den Warteraum, hinter ihr glitt die Tür zu.
    Sie fühlte sich erschöpft, als sie nach Cicero Op zurückkehrte. Ihr Quartier befand sich zwei Decks unter der Brücke am äußeren Rand der Station. Vom Shuttledeck begab sie sich auf direktem Weg zu ihrem Raum, ließ sich in einen Sessel sinken und legte den Kopf nach hinten, bis er die Wand berührte.
    Nachdem sie ein paar Minuten lang einfach nur stumm dagesessen hatte, stand sie auf, legte ihre Uniform ab und ging zur Duschkabine.
    Jahrhunderte menschlicher Zivilisation hatten die Kunst des Duschens vom Alltäglichen zum Majestätischen erhoben, und die Cicero-Orbitalstation befand sich auf dem neuesten Stand der Entwicklung. Zehn Minuten lang ließ sie das Wasser über ihren Körper strömen, das dafür sorgte, dass ihre Anspannung nachließ.
    Sie stand noch unter der Dusche, als sie plötzlich ihren Namen hörte, der klar und deutlich ausgesprochen wurde und in ihren Ohren etwas vom Klang einer Glocke hatte.
    Jackie spannte sich unwillkürlich an und öffnete die Augen – und machte damit die besänftige Wirkung des Duschens zunichte.
    se Jackie, sagte die Stimme wieder.
    »Wer ist da?«, erwiderte sie und musste das Rauschen des Wassers übertönen. Sie drehte den Hahn ab und streckte den Arm aus der Kabine, um nach einem Handtuch zu greifen. »Wer …«
    Auf einmal wurde ihr klar, dass sie die Stimme in ihrem Kopf gehört hatte. Es fühlte sich vertraut an, und dann wusste sie, es war Ch'k'te. Sie wickelte sich in das Handtuch, während sie ihrem Geist erlaubte, sich für den Kontakt zu öffnen, wie Ch’k’te es ihr beigebracht hatte.
    Wo sind Sie?, versuchte sie die Worte zu formulieren, obwohl sie nicht wusste, ob sie auch übertragen wurden. Als Antwort erhielt sie einen Eindruck von einer Umgebung, eine metallene Struktur, die sich langsam im Orbit drehte. Sie spürte die sanfte Berührung einer Zor-Schwinge, die sie umgab.
    Sehen Sie, sagte die Stimme.
    Jackie schloss die Augen …
    … und schlug sie wieder auf. Vor ihr befand sich ein Raum mit einer hohen Decke, die Turmkammer einer Festung. Darüber waren hoch oben in die Mauer eingelassene Fenster zu sehen, die den Blick auf ein schreckliches Unwetter freigaben.
    Ch’k’te kauerte vor ihr, sah hager und müde aus. Sie hatte noch nie eine Geistberührung erlebt, die eine visuelle Gestalt annahm. Dieses Bild war so klar und deutlich, als wäre es real.
    Ich spreche aus meinem tiefsten Inneren zu Ihnen, sagte Ch’k’te, der den Lärm des Unwetters übertönen musste. Er kann meinen Kontakt zu Ihnen nicht spüren.
    Er?
    Hören Sie mir zu, fuhr Ch’k’te hastig fort. Ich habe nicht viel Zeit. Er ist hier. Er hat Ihre Gestalt angenommen, mich hergelockt und festgesetzt. Helfen Sie mir, se Jackie.
    Er brachte seine Flügel in eine andere Position, von der sie wusste, dass sie eine bestimmte Bedeutung besaß, die sie aber nicht erkennen konnte. Ein Teil ihres Bewusstsein sagte ihr, dass das ganze Bild eine Bedeutung hatte, doch die konnte sie im Moment nicht entschlüsseln.
    Wie kann ich Ihnen helfen?
    esGa’u, erwiderte Ch’k’te. esGa’u der Täuscher ist in der Nähe. Er hält mich fest … er kontrolliert mich, se Jackie. Er ist …
    Ein Geräusch kam von rechts, und als Jackie sich umdrehte, sah sie eine Tür aus massiver Eiche. Wieder ertönte das Geräusch, das so klang, als wolle jemand die Tür einrennen … Jackie blinzelte und sah wieder ihr Quartier, in dem alles ruhig war, wenn man von einem gelegentlichen Tropfen in der Duschkabine absah. Einen Moment später wurde ihr bewusst, dass sie am ganzen Leib zitterte.
    Nass wie sie war, ließ sie sich in den Sessel sinken und dachte über den Kontakt nach, der so abrupt begonnen hatte, wie er dann endete. esGa ’u … Ch’k’te hatte den Namen des düsteren Hexenmeisters der Zor-Religion erwähnt. esGa’u

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