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Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad

Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad

Titel: Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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Jackie bekam vor Empörung einen roten Kopf. »Hören Sie mal, ich bin Offizier der Navy Seiner Majestät, und ich kann ohne weiteres auf mich selbst aufpassen …«
    »Unsinn«, fiel Callison ihr ins Wort, was sie nur noch wütender machte. Mit dem Zeigefinger tippte er auf die Tischplatte. »Meiner professionellen Meinung nach ist der Admiral gemeingefährlich. Im Augenblick befinden sich fünfzig ml Quintivalium in seinem Blutkreislauf, also gut die zehnfache Dosis, die man normalerweise einem Menschen verabreicht, um ihn ruhig zu stellen. Letzte Nacht war die Dosis nur halb so hoch, und da hat er mit bloßen Händen einen Teil der Wandverkleidung herausgerissen, weil er glaubte, dahinter befinde sich ein ›Monster‹, das seinen Verstand übernehmen will. Drei MPs waren erforderlich, um ihn zu bändigen, obwohl der Admiral dreiundfünfzig Jahre alt ist und sich nicht in bester körperlicher Verfassung befindet. Drei MPs, Commodore, und dazu eine direkte Injektion QV, die einen Cicero-Keiler ins Koma geschickt hätte. Der MP hat eine Betäubungswaffe. Falls Tolliver nur eine unbedachte Bewegung macht, wird er mit Betäubungspfeilen gespickt. Der Admiral ist mein Patient, Commodore, und Befragungen lasse ich nur zu meinen Bedingungen zu.«
    »Sie ›lassen sie zu‹ …?«, setzte Jackie an.
    »Versuchen Sie’s gar nicht erst, Commodore«, meinte Georg und zwinkerte ihr zu. »Hier hat der Doktor das Sagen.«
    »Also gut, ich werde Ihren Rat nicht ignorieren«, erklärte sie einen Moment später.
    »Schön, dass das geklärt ist«, sagte Callison, als sei ein anderer Ausgang der Diskussion für ihn gar nicht denkbar gewesen. »Wenn Sie dann bereit wären, Ma’am?«
    Der Raum war nur schwach beleuchtet, bescheiden eingerichtet und wirkte sauber – ein typisches Krankenzimmer, das man in dieser Art auch in einem Krankenhaus auf einem Planeten vorgefunden hätte. Ein ordentlich gemachtes Bett in der Ecke, ein Sofa und zwei Sessel, dazu ein Beistelltisch mit Chips und einem Tablett, eine kleine automatische Küche. An den in Pastellfarben gestrichenen Wänden hingen abstrakte Gemälde.
    Tolliver saß auf dem Sofa, die Hände hatte er gefaltet in den Schoß gelegt. Auf den ersten Blick schien er zu dösen, sah aber sofort auf, als Jackie und der Soldat den Raum betraten. Der MP blieb an der Tür stehen, die Waffe hielt er schussbereit, aber auf den Boden gerichtet.
    »Commodore Laperriere«, sagte Tolliver ruhig. »Wie schön, dass Sie mich besuchen kommen.«
    »Es ist mir ein Vergnügen, Sir.« Sie nahm in einem der Sessel Platz. »Wenn es Ihnen nichts ausmacht, Admiral, würde ich gern einige Punkte für meinen Bericht klarstellen.«
    Angespannt wartete sie ab, was geschehen würde, während er den Kopf ein wenig anhob, um sie erschöpft anzusehen. »Natürlich, Commodore. Wie kann ich Ihnen behilflich sein?«
    Ohne Umschweife, ermahnte sie sich und spürte, dass der MP hinter ihr zum Eingreifen bereit war. »Ich habe gelesen, was Sie Dr. Callison schilderten, aber ich würde gern persönlich von Ihnen hören, was da draußen passiert ist.«
    Als Tolliver sie ›da draußen‹ sagen hörte, wurde sein Blick einen Moment lang klarer, so als würde er sich gegen die Wirkung des Beruhigungsmittels in seinem Blutkreislauf wehren. Dann aber nahmen seine Augen wieder einen glasigen Ausdruck an.
    »Ich … ich wollte bereits mit Ihnen persönlich darüber reden, Commodore, und bin wirklich froh, dass Sie sich entschlossen haben, mich zu besuchen. Ich … Es fällt mir schwer, diese Erfahrungen in der üblichen Sprache eines Berichts zu schildern, obwohl ich mein Leben lang nichts anderes gemacht habe … Ich hatte darauf gehofft, es persönlich einem anderen Offizier erklären zu können, keinem Arzt.«
    Er ließ seinen Blick durch den Raum schweifen, während er anfügte. »Sie müssen wissen, dass die hier mich für verrückt halten. Raumkrankheit. Sprungfieber.« Nachdem er kurz den MP angesehen hatte, sagte er: »Die glauben nichts von dem, was ich berichtet habe.«
    »Verzeihen Sie, Admiral«, warf sie schnell ein. »Ich bin nicht hergekommen, um Ihre Darstellung der Dinge in Frage zu stellen oder um falsche Anschuldigungen zu erheben …«
    »Ich weiß das sehr zu schätzen, Laperriere, ganz ehrlich.«
    »… oder um falsche Anschuldigungen zu erheben«, wiederholte sie. »Ich bin nur hier, um Ihnen zuzuhören.«
    »Vielleicht werde ich mich revanchieren können, wenn das hier vorüber ist.« Er beugte sich vor und

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