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Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad

Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad

Titel: Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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seinen Geist überwachen. Selbst, wenn Sie mich mit Ihrer Kraft unterstützen, kann es sein, dass wir ihn nicht erreichen. Hinzu kommt …«
    Er verstummte und wandte seinen Blick ab.
    »Stimmt etwas nicht?«
    »Der Prozess, um aus dem Geist eines anderen Kraft zu schöpfen, ist … gezwungenermaßen sehr intim. Es ist mehr als die mentalen Kontakte, die wir bislang ausgetauscht haben. Man kann es nur mit jemandem vornehmen, mit dem man harmoniert, mit jemandem, den man kennt und dem man vertraut. Das Ganze ist mehr als nur die Verbindung von einem Geist zu einem anderen. Sämtliche Hürden müssen aus dem Weg geräumt sein.«
    »Ich vertraue Ihnen«, erwiderte Jackie. »Es gibt nichts, was ich vor Ihnen würde verbergen wollen.«
    Ch’k’te stand in der Kälte da und zitterte, als der Wind ein wenig auffrischte.
    »Seinen Geist einem Partner oder zumindest einem engen Mitglied des gleichen ehnAr zu öffnen, ist eine Sache. Aber Sie sind ein Alien, ein naZora ! Ich bitte achttausendmal um Verzeihung, se Jackie, aber wenn Ihr Geist nicht mit meinem kompatibel ist …«
    »Wir dienen seit Jahren zusammen, Ch’k’te. Wie sollten wir nicht kompatibel sein?«
    »Unser Geist, se Jackie. Sie sind für mich wichtig, als Freundin und als Kameradin. Ich empfinde für Sie Zuneigung und zugleich Respekt, aber es ist nur eine dünne Schicht aus Gepflogenheiten und Verhalten, die es erlaubt, dass wir unsere Beziehung genießen können. Man kann sich nicht verstecken, wenn der Geist offen liegt, man kann sich nicht verstellen. Es könnten Dinge in uns lauern, die wir lieber nicht enthüllt sehen würden.«
    »Dieses Risiko gehe ich ein. Wenn wir nicht wissen, was uns in Cicero Down erwartet haben wir gar keine Chance, überhaupt erst hineinzugelangen.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob das ein kluges Vorgehen ist, se Jackie.«
    »Ach ja?« Sie stemmte die Hände in die Hüften. »Und ich bin mir nicht sicher, ob uns überhaupt eine Wahl bleibt. Ich möchte nicht geradewegs in eine Falle laufen.«
    Nach einer kurzen Pause fügte sie an: »Ich könnte es Ihnen befehlen.«
    »Das ist richtig«, gab er prompt zurück. Sekundenlang sahen sie sich einfach nur an, keiner sprach ein Wort, und jeder wartete darauf, dass der andere zuerst den Blick abwandte.
    Schließlich ließ sie die Hände sinken. »Ich kann Sie nicht dazu veranlassen, so etwas gegen Ihren Willen zu tun.« Sie nahm ihn am Arm und führte ihn zum Zelt. »Hören Sie, wir werden überhaupt nichts erreichen, wenn wir nicht als Team vorgehen.«
    Sie sah ihn wieder an. »Ich fürchte mich auch davor. Es fällt mir nicht leichter als Ihnen, meinen Geist völlig zu entblößen – und das auch noch vor einem Zor. Es könnte nur sein, dass ich weniger Schwierigkeiten damit habe, meine Angst davor einzugestehen.«
    Indem sie sich so entspannte und langsam atmete, wie Ch’k’te es ihr gezeigt hatte, versetzte Jackie sich in einen Zustand, der sie für die Geistverbindung bereit machte. Im Gegensatz zu einer simplen Berührung des jeweils anderen Geists würde nun aber ihr Bewusstsein völlig mit seinem verschmelzen. So etwas geschah nur selten, und auch dann nur, wenn es unbedingt erforderlich war. Mit se Sergei Kontakt aufzunehmen, war eine solche Ausnahmesituation.
    Während ihr Verstand zu schweben schien und sie wie aus weiter Ferne das Heulen des Windes hörte, nahm sie wahr, wie sich die Ranken von Ch’k’tes Verstand nach ihrem ausstreckten …
    »se Jackie.«
    Sie schreckte hoch und fand sich in ihrem Zelt wieder. Ihr gegenüber saß Ch’k’te, der aber nicht finster und hager wirkte, sondern gesund und kräftig. Er trug ein karmesinrotes Gewand, das um die Taille von einem Gürtel lose zusammengehalten wurde. Die Flügel hatte er leicht angehoben, außerdem war er von einem kaum wahrnehmbaren Leuchten umgeben.
    Jackie sah an sich herab und stellte fest, dass sie ähnlich gekleidet war, ihr Gewand allerdings eine ihrer menschlichen Gestalt angepasste Machart aufwies.
    »Was …«, begann sie.
    »Ein Konstrukt«, erwiderte Ch’k’te mit einer Stimme, die fast flüssig wirkte und so klang, als würde ein völlig fremdes Musikinstrument angeschlagen. »Eine Illusion, wenn Sie so wollen. Es ist üblich, dass derjenige, der durch eine solche Verbindung führt, eine Umgebung kreiert, in der die notwendige Nähe entstehen kann.« Er schlug eine Plane des Zelteingangs um.
    Jackie sah hinaus und machte sich darauf gefasst, dass kalte Luft ins Zelt strömte, doch außerhalb

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