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Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad

Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad

Titel: Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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Knirschen des Schnees unter ihren Schuhen ließ ihn aufhorchen. Er drehte sich zu ihr um, und so wie mehrfach in den letzten Tagen erschrak Jackie beim Anblick seines hageren, zerzausten Erscheinungsbilds. Durch die schützenden Linsen hindurch waren die roten Ränder rund um seine Augen deutlich zu erkennen. Zor waren eindeutig nicht für Einsätze auf Welten wie Cicero geschaffen.
    »Ein älterer Cousin aus dem Hohen Nest überzeugte mich, dieser Posten sei mit großer Ehre verbunden.«
    »Alles in …«, setzte sie an, brach aber abrupt wieder ab, als ihr der Ausdruck in seinen Augen auffiel.
    Er betrachtete Jackie neugierig, so als würde er sie zum ersten Mal sehen. Er streckte seine Hand aus, die in der Kälte zitterte. Jackie nahm sie, und er hielt sie fest.
    »Er … lebt, se Jackie. Ich habe ihn aufschreien hören.«
    »Wer?«
    »Der Gyaryu’har se Sergei. Ich hörte ihn im Traum. Er ist … Die Klinge und ihr Träger sind miteinander verbunden. Eine tiefe Bindung besteht zwischen ihnen, und als man ihm die Klinge abnahm … da spürte er Schmerz. Ich kann selbst kaum ergründen, wie tief die Qual reichte, die ich empfand.«
    »Stirbt er?«
    »Es ist nicht so … so einfach. Sie werden ihn nicht den Äußeren Frieden überwinden lassen, erst recht nicht, wenn ihnen sämtliche Einrichtungen von Cicero Down zur Verfügung stehen.« Ch’k’te wandte sich ab und sah wieder in die Richtung, in der sie am nächsten Tag marschieren würden.
    Die letzten Tage waren – untertrieben formuliert – schwierig gewesen. Plötzlich war ein Sturm aufgekommen, und sie hatten sich an einem Hang eine Schneehöhle graben müssen, um dem schneidenden Wind zu entgehen. Da sie sich allmählich Cicero Down näherten, waren sie zudem auch noch gezwungen, den wachsamen Blicken der Piloten auszuweichen, die von ihren Maschinen aus nach ihnen Ausschau hielten.
    Die ganze Zeit über hatte es sie gestört, dass sie sich praktisch keinen Plan zurechtlegen konnten. Von Sonnenaufgang bis -Untergang marschierten sie, ab und zu legten sie eine kurze Pause ein, und am Abend nahmen sie sich nur ein paar Minuten Zeit, um eine warme Mahlzeit zuzubereiten, danach legten sie sich gleich schlafen, um Kraft für den nächsten Tag zu schöpfen. Das Überleben machte alle anderen Erwägungen zweitrangig, und nun war zu diesen eine neue Erkenntnis gesellt: Der Gyaryu’har lebte und befand sich in der Hand – oder besser: in den Tentakeln – der Aliens.
    »Wir haben ihn einmal zurückgelassen, Ch’k’te. Das wird nicht noch mal vorkommen. Sie sagten zwar, er sei ein Krieger, aber wir werden versuchen, ihn zu retten. Beim letzten Mal ging es ums nackte Überleben, aber diesmal geht es um die Pflicht.«
    Auf einmal wurde ihr etwas bewusst: »Sie sagten, Sie haben ihn aufschreien hören?«
    »Ja, richtig«, erwiderte Ch’k’te und ließ dabei ihre Hand los.
    »War es das erste Mal, dass Sie seinen … Geist hörten? Seit er auf der Station ist, meine ich.«
    »Wir befinden uns hier fast am Rand meiner Reichweite … vielleicht zwanzig Kilometer«, sagte er. »Bis zu dieser Nacht war ich mir nicht mal sicher, ob se Sergei noch lebt.«
    Sie dachte über seine Worte nach. Noch immer war ihr nicht klar, wie sie sich des Problems annehmen sollte. Dass die Aliens über unbekannte Fähigkeiten verfügten und in der Lage waren, in den Verstand eines anderen einzudringen und dessen Aussehen zu kopieren, hinderte sie daran, einen klaren Gedanken zu fassen.
    »Ich …«, begann sie, seufzte dann aber, da sie nicht so recht wusste, wie sie das Thema ansprechen sollte. »Ch’k’te, können Sie sich vorstellen, mit ihm Kontakt aufzunehmen?«
    »Sie meinen, seinen Geist zu berühren? Den Geist des Gyaryu'har? Ich … darf nicht.«
    »Wieso nicht?«
    »Es ist nicht erlaubt, se Jackie. Vom Hohen Lord abgesehen darf niemand den Geist des Gyaryu ’har berühren.«
    »Und wenn er in Gefahr ist …«
    »Es ist nicht erlaubt.«
    »Um Gottes willen, Ch’k’te, das hier ist ein Notfall. Wenn es uns gelingen würde, mit ihm Kontakt aufzunehmen … wenn er uns helfen könnte, das gyaryu zu finden … Ohne die Hilfe von se Sergei werden wir blindlings umherstolpern und vergeblich suchen!«
    »Ich … ich weiß gar nicht, ob ich ihn auf diese Entfernung überhaupt erreichen kann. Die dafür erforderliche Energie ist immens.«
    Es folgte langes Schweigen, nur der Wind war zu hören.
    »Kann ich dabei helfen?«
    »Es wäre nicht einfach. Außerdem kann es sein, dass sie

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