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Dunkle Seelen

Dunkle Seelen

Titel: Dunkle Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Poole
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jetzt er  zählst du mir, Sir Alric sei dir egal. Aber sieh dir an, was geschehen ist. Sobald er mit den Fingern schnippt, lässt du mich im Stich. Du hast mich allein gelassen, Ranjit! Du hast mich allein zu den Ältesten gehen lassen und ich hatte noch nie im Leben solche Angst.«
    Verdammt, verdammt. Ihre Augen brannten und genau das hatte sie vermeiden wollen. Es machte sie wütend. Tatsächlich machte es sie so wütend, dass plötzlich nicht nur Tränen in ihren Augen standen. Die Welt vor ihr färbte sich rot... Nein. Sie blinzelte zornig. Er würde sie nicht dazu bringen, die Beherrschung zu verlieren. Nie wieder.
    »Ich weiß, dass ich dich im Stich gelassen habe, Cassie, und glaube mir, ich habe niemals aufgehört, mir deswegen Vorwürfe zu machen.« Seine Stimme war so schön, so intensiv. Und seine goldenen Augen waren ebenfalls rötlich. Doch nicht vor Wut, sondern vor Leidenschaft. »Ich werde es wiedergutmachen. Ich werde dich entschädigen für das, was ich getan habe, Cassie. Ich habe einen Weg gefunden.« Er trat zurück und ballte die Fäuste. »Ich habe einen Weg gefunden, wie wir zusammen sein können.«
    »Ach ja? Das sind ja Neuigkeiten seit...«
    »Scht!« Er legte ihr einen Finger auf die Lippen und der elektrische Schock seiner Berührung brachte sie abermals zum Schweigen. Sie trat zurück, um einen Sicherheitsabstand zwischen sich und ihn zu legen.
    »Was willst du, Ranjit?«
    »Ich will, dass wir zusammen sind.« Er lächelte und in seinen Augen stand ein drängender Ausdruck. »Ich habe etwas gefunden, das unser Problem lösen wird. Ich brauche nur ein klein wenig mehr Zeit.«
    Cassie lachte kurz auf. »Natürlich. Wusste ich’s doch. Ich glaub es, wenn ich es sehe, Ranjit. Und wenn Ostern und Weihnachten zusammenfallen.«
    Er ignorierte sie. »Hör zu, Cassie. Ich werde dich erst mal in Ruhe lassen ... Aber eines ist da noch - das Messer. Hast du es?«
    »Das...«
    »Das Messer! Ich weiß, dass du es Keiko abgenommen hast, und ich...«
    »Was? Nein. Ich habe es im Central Park fallen lassen, nach dem... nach dem Kampf mit Katerina und ihrer Mutter. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Jake es jetzt hat.« Kaum hatte sie es ausgesprochen, wünschte sie, sie hätte geschwiegen. Trotzig verschränkte sie die Arme vor der Brust.
    »Jake?« Ranjits Mine verdüsterte sich und er runzelte die Stirn. Doch dann biss er sich auf die Unterlippe und nickte.
    »Ja, Jake. Warum?«, fragte sie.
    Ranjit schüttelte den Kopf. Als er Cassie wieder in die lächelte er breit. »Vergiss es. Wir werden zusammen sein. Das verspreche ich dir.«
    Dann drehte er sich auf dem Absatz um.
    Cassie brachte kein Wort heraus. Ihre Kehle war wie zugeschnürt vor Zorn, Ungläubigkeit und einem unerträglichen Verlangen. Sie bekam kaum noch Luft. Sie starrte ihm nach, bis er durch den Türbogen am Ende des Flurs schritt und das Klappern seiner Stiefel auf dem ur  alten Fliesenboden nicht mehr zu hören war.

KAPITEL 4
    » DIESES GEBÄUDE IST EIN HISTORISCHES DENKMAL!«
    Isabella stand in der Tür, hielt sich die Ohren zu und schrie gegen die Musik an. Aber Cassie schenkte ihr keine Beachtung. Wie auch? Das Soundsystem von Bose war auf volle Lautstärke gedreht. Sie musste den letzten Rest dieses verdammten Ranjit Singh aus ihrem Kopf bekommen.
    »DAS HAUS IST SECHSHUNDERT JAHRE ALT, DU VANDALIN!«
    »NA UND?«, brüllte Cassie verärgert zurück.
    »DIE VIBRATIONEN WERDEN DIE MOSAIKKACHELN BESCHÄDIGEN. STELL DAS LEISER!«
    Isabella stürmte mit einer dramatischen Gebärde, als kämpfe sie sich gegen die Schallwellen durch den Raum, zur Stereoanlage und drehte den Ton ab. Die Stille, die sich über den Raum legte, fühlte sich an wie eine nasse Decke. Cassie runzelte finster die Stirn. »Spielverderber.«
    Isabella schaute genauso grimmig zurück, legte den Kopf schräg und schlug sich aufs Ohr, als wolle sie die Musik loswerden, die sich darin eingenistet hatte. »Und jetzt kannst du mir erzählen, was los ist. Ich hatte recht nicht wahr? Du kommst um vor Sehnsucht nach ihm!«
    »Glaub mir, das tue ich nicht.«
    »Cassie Bell, kein Mädchen legt diese Art von Musik auf, es sei denn, sie will sich wegen irgendeines Jungen die Pulsadern aufschlitzen - selbst wenn sie obendrein bereit wäre, ihn umzubringen! Jetzt erzähl schon!« Isabella warf sich neben sie aufs Bett. Cassie seufzte.
    »Dieser verdammte Mistkerl Singh ...«
    »Ich weiß zufällig«, sagte Isabella mustergültig, »dass das nicht sein Vorname ist. Sosehr du

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