Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkle Seelen

Dunkle Seelen

Titel: Dunkle Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Poole
Vom Netzwerk:
Oder zumindest einer von uns konnte es nicht. Also gibt es nichts zu besprechen.«
    Er öffnete den Mund, schien aber für einen Moment zu erschüttert, um etwas zu sagen. Aufgebracht versuchte sie, sich an ihm vorbeizudrängeln, aber er hielt sie grimmig am Arm fest. »Fass mich nicht an!«, schrie sie, obwohl irgendetwas in ihr seine Berührung erregend fand. Er ließ sie los, als habe er sich an ihrer Haut verbrannt.
    »Ich bin nicht hier, um Schwierigkeiten zu machen.«
    »Warum verschwendest du dann deine Zeit? Einen an  deren Grund kann es nicht geben.« Noch während sie das sagte, konnte sie seine Nähe spüren, ihre Sehnsucht danach, ihn zu berühren, den beinahe unwiderstehlichen Drang, ihn zu küssen, ihn an sich zu ziehen, ihn zu verzehren.
    »Du fühlst es immer noch«, flüsterte er.
    Cassie öffnete den Mund, um zu lügen, besann sich dann jedoch eines Besseren.
    »Ja«, erwiderte sie heftig. »Aber es spielt keine Rolle, was ich fühle, es hat nie eine Rolle gespielt. Es ist vorbei, Ranjit. Krieg das endlich in deinen Dickschädel und auch in den deines Geistes.«
    Sie riss an der eisernen Klinke, stürzte durch die Tür und versuchte, sie ihm vor der Nase zuzuschlagen.
    »Bitte, Cassie. Hör mich an!« In seinen Augen leuchtete etwas, das bloße Verzweiflung überstieg. Er hatte die Tür gepackt und hielt sie auf. Erregung? War das Erregung, was sie sah?
    Sie zögerte zitternd. Sie spürte Zorn und etwas, das erheblich weniger willkommen war. Sie atmete tief aus, bis sie keine Luft mehr in den Lungen hatte, erfüllt von der Sorge, dass sie die mysteriöse, unsichtbare Macht entfesseln könnte, die sie seit ihrer unvollendeten Zeremonie als Auserwählte besaß. Die Macht, die ihr im letzten Trimester so viele Schwierigkeiten breitet hatte. Dann begann sie leise zu sprechen.
    »Also schön, ich hör dir zu. Sag, was immer du zu sagen hast. Und dann - verschwinde einfach.«
    Er holte tief Luft, ließ die Arme sinken, schob jedoch einen Fuß in die Tür, für den Fall, dass Cassie ihre Meinung änderte. »Cassie, hör zu. Ich habe wieder und wieder darüber nachgedacht, über das, was im letzten Trimester geschehen ist. Ich habe an nichts anderes gedacht.«
    »Gut«, erwiderte sie wütend. Er ignorierte ihren Einwurf.
    »Wir haben einander etwas bedeutet, Cassie. Du warst alles für mich. Ich habe noch niemals etwas Derartiges empfunden, und ich denke — ich weiß —, dass es dir genauso ging. Ich dachte, ich würde darüber hinwegkommen, aber so ist es nicht. Ich habe nie aufgehört, dich zu wollen!« Er hob die Hand, als Cassie protestieren wollte. »Bitte, hör mich an! Sieh mal, ich hasse, was ich im letzten Trimester getan habe. Du hattest recht. Ich hätte um uns kämpfen sollen. Es war der größte Fehler meines Lebens, Cassie, der größte Fehler meines Lebens.«
    »Das ist ja alles sehr...«, begann Cassie, aber Ranjit machte einen Schritt nach vorn, als wolle er sie packen. Erst im letzten Moment riss er sich zusammen.
    »Es ist mir egal, was Sir Alric sagt. Und ich pfeife auch auf den Ältestenrat...« Er hielt inne.
    »Was willst du...«
    »Ich liebe dich. Ich liebe dich, Cassie.«
    Cassie erstarrte. Okay, er wusste, wie er sie bei der Stange halten konnte.
    »Was?«
    »Hör mir zu. Ich liebe dich. Ich liebe dich, seit ich dich zum ersten Mal gesehen habe. Und es geht nicht um unsere verdammten Geister.« Cassie hörte Estelle im Hintergrund ihrer durcheinanderwirbelnden Gedanken leise protestieren. Ranjit fuhr fort. »Die Tatsache, dass wir Aus  erwählte sind - oder zum Teil Auserwählte -, hat damit nichts zu tun. Es ist mir egal, was zwischen unseren Geistern ist. Ich liebe dich.«
    Wahrscheinlich glotzte sie ihn an wie ein Fisch auf dem Trockenen. Aber während sein Blick sich bis in ihre Seele bohrte, fiel Cassie nichts ein, was sie hätte erwidern können. Wie auch? Als er damit noch etwas bei ihr hätte erreichen können, hatte er niemals etwas in dieser Art gelegt. Er hatte nichts davon gesagt, als er es hätte tun sollen. Als es eine Rolle gespielt hätte, als sie zusammen waren ...
    Mit einem schiefen Lächeln beugte Ranjit sich ein wenig zu ihr vor. »Ich bin froh, dass du endlich den Mund hältst.«
    Sie schüttelte heftig den Kopf, als wolle sie das Gehirn frei bekommen, um Ranjit zurückzuweisen. »Ranjit – nein«, presste sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Es hat keinen Sinn. Es ist zu spät. Wir können
    nicht zusammen sein, du hast es selbst gesagt. Und

Weitere Kostenlose Bücher