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Dunkle Sehnsucht des Verlangens

Dunkle Sehnsucht des Verlangens

Titel: Dunkle Sehnsucht des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Hals. »Ich bin zufrieden, und das weißt du auch. Aber wenn du dir noch
mehr Zeit lässt, glaube ich kaum, dass wir es überleben würden.«
    Zärtlich legte Julian die Arme
um sie und drückte sie an sich. »Du bist perfekt, Desari. Für mich gibt es
keine andere.«
    »Für mich auch keinen. Bevor ich
dich traf, war meine Welt zwar nicht kalt und trostlos - ich konnte Gefühle
empfinden und Farben sehen, und meine Familie und meine Gesangskarriere füllten
mich aus -, aber ich war immer allein. Es schien, als fehlte ein Teil meiner
Seele, nach dem ich ständig suchte. Wir zogen über die Kontinente, um die
Tatsache zu verbergen, dass wir nicht alterten, doch wir alle waren auch auf
der Suche nach etwas, das die Leere in uns ausfüllen würde. Nur wussten wir
nicht, wonach wir suchten.« Zärtlich strich sie ihm durch das dichte,
goldblonde Haar. »Ich möchte nie wieder von dir getrennt sein, Julian.«
    Schweigend hielt er sie in den
Armen, atmete ihren Duft ein und versuchte zu begreifen, warum ausgerechnet ihm
ein solches Wunder zuteil geworden war.
    Desari las seine Gedanken und
erfuhr von den intensiven Gefühlen, die ihn zu überwältigen drohten und die er
nicht in Worte fassen konnte. Sie schmiegte den Kopf an seine Brust und
lauschte seinem kräftigen Herzschlag. Es stimmte. Sie waren wirklich zwei
Hälften eines Ganzen. Sie wollte Julian alles geben, was er sich wünschte. Das
war jetzt das Wichtigste in ihrem Leben.
    Hör auf, deine Zeit zu
verschwenden, kleine Schwester. Ich kann euer Turteln bald nicht mehr ertragen.
Hast du vergessen, dass du Pflichten zu erfüllen hast? Darius' kühle
Zurechtweisung hallte durch ihren Geist.
    Ich komme. Mehr sagte Desari nicht, denn
sie wollte ihren Bruder nicht an ihren intimsten Gedanken teilhaben lassen.
Wieder war sie von Kummer erfüllt, dass Darius keine Gefühle empfinden konnte,
nicht einmal Liebe zu ihr.
    Vielleicht fühle ich sie nicht,
kleine Schwester, doch ich weiß, dass sie da ist. Nach all den vielen
Jahrhunderten solltest du jetzt nicht damit anfangen, dich vor mir zu fürchten.
    Ich fürchte um dich, Darius. Du darfst
uns nicht verlassen. Desari hatte nicht die Absicht gehabt, ihm ihre größten
Ängste zu offenbaren, konnte sich jedoch nicht zurückhalten.
    Schweigen war die Antwort.
Desari begann plötzlich zu zittern.
    Julian hob ihr Kinn mit den
Fingerspitzen an, um ihr in die dunklen Augen zu sehen, während er in ihren
Gedanken nach dem Grund für ihre plötzliche Furcht suchte. »Er wird dich nicht
verlassen, Desari. Darius wird erst dann in den Tod gehen, wenn er weiß, dass
er nicht länger gegen die Finsternis kämpfen kann. Falls es dazu kommen sollte,
musst du ihm gestatten, der Morgensonne zu begegnen. Er ist viel zu mächtig.
Wenn er sich in einen Vampir verwandeln würde, müssten viele unserer Jäger
sterben, bevor er vernichtet werden könnte. Auch Darius weiß das. Es macht ihm
das Leben noch viel schwerer. Einerseits ist ihm klar, dass er als Vampir eine
Überlebenschance hätte und wenigstens noch Lust am Töten empfinden könnte, doch
er erinnert sich auch noch daran, dass er einst Liebe und Pflichtgefühl
kannte.«
    Desari schlüpfte aus seinen
Armen und ging ruhelos auf dem weichen Waldboden auf und ab. »Erzähle mir mehr
von meinen Vorfahren, Julian. Was ist aus ihnen geworden?«
    Er nickte. »Du musst bedenken,
Desari, dass die Zwillinge bereits einige Jahrhunderte länger gelebt hatten
als die meisten anderen, ohne ihre Gefährtinnen zu finden. Sie waren Jäger, die
oft töten mussten. Diese zweifache Bürde ist für einen karpatianischen Mann nur
sehr schwer zu ertragen. Die Jahrhunderte vergingen, die Legenden wuchsen, und
immer mehr Karpatianer fürchteten sich vor den Zwillingen und mieden sie. Es ging
das Gerücht, dass sie bereits mächtiger waren als unser Prinz. Und viel
gefährlicher. Es schien niemanden zu interessieren, dass sie sich dem Prinzen
gegenüber loyal verhielten und diejenigen beschützen, die selbst nicht auf die
Vampirjagd gehen konnten. Dennoch lebten sie fast vollständig isoliert. Es muss
sie entsetzlich gequält haben.«
    »Und doch gaben sie nicht auf,
wie auch du niemals aufgegeben hast.« Desari lehnte sich an einen Baum und
bemühte sich verzweifelt, aus dieser Geschichte Hoffnung für ihren Bruder zu
schöpfen.
    Julian nickte. »Sie hielten
lange aus. Gabriel und Lucian machten sich auf die Jagd nach den Vampiren, die
in der feinen Gesellschaft so beliebt geworden waren. Es kam zu

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