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Dunkle Sehnsucht des Verlangens

Dunkle Sehnsucht des Verlangens

Titel: Dunkle Sehnsucht des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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langen,
blutigen Schlachten, denn die Vampire verfügten über viel Macht und wurden nun
auch noch von der Regierung gedeckt. Auf Gabriel und Lucian wurde ein Kopfgeld
ausgesetzt, sodass Sterbliche und Untote nun nach ihnen suchten. Sie kämpften
gegen die vielen Lakaien der Vampire. Immer gingen sie siegreich aus der
Schlacht hervor, und obgleich unser Volk ihnen sehr dankbar war, hielt man sie
für Kreaturen, die halb in unserer Welt und halb in der Finsternis lebten.«
    »Wie unfair!« Desari war empört
über das Verhalten ihres Volkes. Wenn nun eines Tages Mikhails Gefolgsleute
Darius so behandeln würden? Sie ballte die Hände zu Fäusten.
    »Ja, es war unfair, jedoch nicht
ganz falsch. Wenn ein kar- patianischer Mann älter wird, treten seine
Jagdinstinkte deutlicher hervor. Da er oft dazu gezwungen ist, ein anderes
Wesen töten zu müssen, lebt er tatsächlich halb in der Welt der Finsternis.
Gabriel und Lucian waren mächtig und eng miteinander verbunden. Auf der Seite
des Bösen wären sie unbesiegbar gewesen. Wer hätte sie vernichten sollen?
Gregori war damals noch sehr jung, ebenso wie Mikhail. Beide gewährten den
Brüdern manchmal Zuflucht, wenn sie schwere Verletzungen davongetragen hatten.
Ich weiß, dass Gregori und Mikhail ihnen mehr als einmal Blut gegeben haben.«
Nachdenklich rieb sich Julian die Stirn. »Gregori wusste, dass ich sie gesehen
hatte, sagte jedoch nichts. Ich war damals noch sehr klein, gerade erst neun
Jahre alt. Ich hatte große Ehrfurcht vor den beiden lebenden Legenden. Ich
hätte ihre Geheimnisse niemals verraten, und das wussten sie wohl auch.«
    »Wie traurig das Leben der
Zwillinge gewesen sein muss!« Desari klang, als wäre sie den Tränen nahe.
Sofort war Julian an ihrer Seite und zog sie in seine starken Arme. »Wirklich,
es muss schrecklich gewesen sein, dass sie so viele Opfer für ihr Volk brachten
und dafür so wenig Dank ernteten. Offenbar verloren sie ihre Familie, ihr Land
und alle Freunde.« Wie Julian. Plötzlich begriff Desari, dass er ein großes
Opfer gebracht hatte. Auch er war ein Mann ohne Familie, Heimat oder Freunde
gewesen und hatte nicht einmal seinen Zwillingsbruder an seiner Seite. Desaris
Herz war von Liebe und Mitgefühl erfüllt. Aber nun würde Julian niemals mehr
einsam sein. Er hatte ein Zuhause, eine Familie und alles, was sie ihm schenken
konnte.
    »Darin liegt die Gefahr für
jeden Vampirjäger, der sich im Laufe der Jahrhunderte viele Kenntnisse aneignet
und viel Erfahrung sammelt. Die beiden waren zu tödlichen Jägern geworden mit
derselben Stärke, Intelligenz und Geschicklichkeit. Wie gesagt, niemand hätte
sie besiegen können. Und dann kam der Krieg. Die Türken fielen in unser Land
ein und ermordeten viele Angehörige unseres Volkes, zumeist Frauen und Kinder.
Die karpatianischen Männer kämpften Seite an Seite mit den Sterblichen, mit
denen sie befreundet waren. Doch wir verloren unseren Prinzen und die meisten
anderen erfahrenen Jäger.«
    »Damals hat Darius uns gerettet«, warf Desari ein.
    Julian nickte. »Zu der Zeit,
ja«, bestätigte er. »In jenen Jahren entwickelten sich Gabriel und Lucian
wirklich zu legendären Kriegern. Zu zweit nahmen sie es mit den türkischen
Horden und den Vampiren auf, die unter ihnen lebten und die Armeen dazu
anstachelten, ihren Gefangenen schreckliche Dinge anzutun. Einige Soldaten
schlachteten unzählige unschuldige Frauen und Kinder hin, während die
Vampire, die sie dazu angestiftet hatten, triumphierend zusahen. Doch Gabriel
und Lucian verfolgten die Feinde und hinterließen so viele Leichen auf dem
Schlachtfeld, dass es hieß, sie seien keine wirklichen Männer, sondern der Wind
des Todes, der durch die Dörfer wehte. Dutzende von Vampiren verschwanden, und
Legionen ihrer Soldaten wurden getötet. Der Krieg tobte überall. Es war eine
schreckliche Zeit für die Sterblichen und das karpatianische Volk. Krankheit,
Tod und Hunger folgten. Die Ärmsten der Armen wurden versklavt. Es war für alle
sehr schwer.«
    »Und meine Vorfahren?«
    »Nur wenige konnten tatsächlich
behaupten, sie gesehen zu haben, und dennoch waren sie überall. Unermüdlich
bekämpften sie die Feinde, retteten unsere wenigen noch lebenden Frauen, ohne
selbst jedoch ihre Gefährtinnen zu finden oder auch nur darauf hoffen zu
können. Es hieß, dass sie sich zu dieser Zeit oft mit Gregori und Mikhail
berieten. Eines Tages wurde ich Zeuge eines solchen Treffens, kurz nachdem
Mikhails Vater bei dem Versuch umgekommen war,

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