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Dunkle Sehnsucht des Verlangens

Dunkle Sehnsucht des Verlangens

Titel: Dunkle Sehnsucht des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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die Luft warf und sich die kräftigen Schwingen
wachsen ließ, damit die scharfen Augen des Raubvogels jede verdächtige Spur
erspähten. Aus der Luft hatte er einen viel besseren Überblick über die Gegend.
Er betrachtete den verbrannten Wald und suchte nach Dingen, die ihm ungewöhnlich
erschienen, wie unwichtig sie auch scheinen mochten. Darius würde ebenfalls
seine Fähigkeiten einsetzen, um den Vampir zu finden, das wusste Julian. Alle
karpatianischen Männer konnten selbst den leisesten Hauch des Bösen in der Luft
oder der Erde spüren. Darius war ein sehr gefährlicher Mann. Und dem Vampir
sollte eigentlich klar sein, dass es geradezu Selbstmord war, jemanden wie
Darius herauszufordern.
    Julian konzentrierte sich
darauf, die Spur des Vampirs zu entdecken. Der Untote musste es nun mit dem
Zauber von Desaris Stimme aufnehmen und mit Baracks fester Entschlossenheit,
Syndil zu retten. Den beiden würde es ganz sicher gelingen, Syndil davor zu
bewahren, gänzlich unter den Bann des Vampirs zu fallen, während Darius mit dem
Untoten kämpfte.
    Im Körper des großen Raubvogels,
der seine Kreise am Himmel zog, nahm Julian plötzlich den Hauch einer Bewegung
in einem der verkohlten Bäume wahr, die nur wenige Meter von Darius entfernt
standen. Die Rinde des
    Baumes, die bereits einen
langsamen, qualvollen Tod starb, schien kaum wahrnehmbar zu zucken. Julian
konzentrierte sich auf den Baum. Wieder zuckte die Rinde, und dann öffnete
sich ein Spalt im Baumstamm. Darius entfernte sich von dem Baum und bewegte
sich auf den Mittelpunkt des verbrannten Waldes zu. Die knorrigen, verkohlten
Uberreste der einst so schönen, stolzen Bäume wirkten plötzlich finster und
bedrohlich. Offenbar ließ der Vampir einen verräterischen leeren Fleck genau
dort entstehen, wo er Darius haben wollte. Hoch über ihm kreiste der Raubvogel
über dem verbrannten Wald und beobachtete, wie mehrere verkohlte Bäume zu
zittern begannen. Ihre Rinde platzte auf, und lange schwarze Schatten begannen,
den großen, breitschultrigen Mann einzukreisen.
    Darius, flüsterte Julian.
    Ich habe sie bemerkt. Doch
sie wissen nichts von dir. Hat Desari Syndil wieder an uns gebunden? Ohne zu zögern, ging Darius auf
die Mitte der verbrannten Fläche zu. Er schaute weder nach rechts noch nach
links und bewegte sich mit langen anmutigen Schritten, als handelte es sich um
einen einfachen Spaziergang. Niemand hätte bemerkt, dass er mit einem anderen
Karpatianer in Verbindung stand.
    Dann entdeckte
Julian, dass Darius die Richtung geändert hatte und nach Westen ging. Es ist Desari gelungen, Syndil
zu erreichen, sodass Barack die Möglichkeit hatte, seinen Geist mit ihrem zu
verbinden. Alle drei sind jetzt zusammen und kämpfen mit vereinten Kräften
gegen den Vampir. Wenn er Syndil noch in seine Gewalt bringen will, wird er
dazu gezwungen sein, seine Lakaien ihrem Schicksal zu überlassen.
    Wenn er nicht von ihrem Geist Besitz ergreifen kann, wird er versuchen,
ihren Körper in seine Gewalt zu bringen.
    Darius hatte Recht, das wusste
Julian. Er würde dafür sorgen müssen, dass der Untote Baracks und Syndils Körpern
nicht zu nahe kam. Er durfte dem Kampf, der Darius bevorstand, jetzt nicht so
viel Aufmerksamkeit schenken, denn sehr bald schon würde ihn seine eigene
Schlacht erwarten. Baracks und Syndils Körper mussten unter allen Umständen
beschützt werden.
    Dunkle Gewitterwolken zogen sich
über dem Raubvogel zusammen. Sie türmten sich zu riesigen, unheimlichen Bergen
auf und waren schwer von Wasser und Energie. Die ersten zuckenden Blitze wurden
von lautem Donnergrollen begleitet, als kündigte die Natur den Beginn der
großen Schlacht an. Kein Feuer, warnte Julian schnell.
    Ich bin ja noch bei Verstand.
Diese Kreaturen wurden mit Feuer getauft, und es würde ihre Kräfte nur
verstärken. Darius klang so ruhig wie immer, ohne eine Spur von
Empfindung in seiner Stimme.
    Im Körper des Vogels musste
Julian unwillkürlich lächeln, selbst angesichts der gefährlichen Bedrohung.
Darius war ein Krieger. Er hatte vollkommenes, unangefochtenes Vertrauen in
seine Fälligkeiten, und dieses Vertrauen war gerechtfertigt.
    Die Blitze zuckten zwischen den
Wolken hin und her und entluden ihre feurige Energie. Gewaltige Donnerschläge
ließen den Boden erzittern. Die schwarzen Schatten schienen zusammenzuzucken,
und ihre eigenartigen Formen wandelten sich, bis sie schließlich wie dürre,
lächerliche Karikaturen von Sterblichen aussahen, bekleidet mit

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