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Dunkle Sehnsucht des Verlangens

Dunkle Sehnsucht des Verlangens

Titel: Dunkle Sehnsucht des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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langen
Gewändern mit Kapuzen. Sie starrten Darius an, und ein tiefes, geisterhaftes
Stöhnen schien aus ihren Kehlen zu dringen. Die Schatten streckten ihre Arme
aus, die noch immer den Ästen der Bäume glichen, und bildeten einen weiten
Kreis um Darius.
    Dieser würdigte sie noch immer
keines Blickes. Weder verlangsamten sich seine Schritte, noch schien er das
schreckliche Stöhnen der Ghouls zu hören. Nur einmal schüttelte er leicht den
Kopf, sodass ihm das lange rabenschwarze Haar über die Schultern fiel und ihm
mehr denn je das Aussehen eines tapferen Kriegers der Antike verlieh. Seine
Züge wirkten hart und undurchdringlich, und in seinen Augen gab es keine Spur
von Mitleid für die Lakaien des Untoten.
    Die Schatten begannen, einen
leisen Bannspruch zu murmeln, während sie lautlos nach links glitten, ohne
ihren Kreis zu durchbrechen.
    Julians Herz klopfte schneller.
Ein Bannzauber des Bösen. Ob Darius wohl einen Gegenzauber kannte? Es fiel ihm
sehr schwer, sich nicht auf die Geschehnisse unter ihm zu konzentrieren und
Darius zu Hilfe zu eilen. Julians Aufgabe war es, Barack und Syndil zu
beschützen. Immer wieder kreiste er langsam über ihnen und beobachtete die
Umgebung. Noch immer hielt er die telepathische Verbindung zu Desari aufrecht,
um zu erfahren, welche Fortschritte sie im Kampf um Syndils Freiheit machten.
Der Vampir war geduldig und hielt Syndil in seinem Bann gefangen. Er kannte
nur ein Ziel: Syndils Geist von Desari und Barack zu entfernen und schließlich
zu triumphieren.
    Doch Desari war eine mächtige
Gegnerin. Ihre schöne Stimme schien ein Netz aus silbernen und goldenen Lichtpunkten
zu weben, in das sie Syndils Geist einhüllte. Die Töne klangen so rein, dass
sie dem Untoten, der seine Seele schon vor so langer Zeit verloren hatte,
Schmerzen bereiteten und seine immensen Kräfte schwächten. Die klare,
unschuldige Schönheit der Melodie führte ihm den widerlichen, verdorbenen Weg
vor Augen, für den er sich entschieden hatte. Der Vampir sah sich plötzlich so
deutlich, als hätte Desari ihm einen Spiegel vorgehalten. Die vielen
Jahrhunderte des Bösen zeichneten sich auf seinem Gesicht ab. Seine Haut begann
zu verwesen und löste sich von seinem Körper. Er verfiel zusehends. Seine
hässliche, zischende Stimme stand in einem so starken Gegensatz zu Desaris
wunderschöner Melodie, dass er sich beide Hände auf die Ohren presste und vor
Schmerz aufschrie. In diesem Augenblick verlor er nur für wenige Sekunden die
Kontrolle über Syndil.
    Als hätte er genau darauf
gewartet, nutzte Barack die Chance, seinen Geist noch fester mit Syndils zu
verbinden. Er fühlte ihr Entsetzen über den Angriff, das ihren Geist völlig
einnahm und sie mit Selbsthass erfüllte. Syndil glaubte, das Böse auf
irgendeine Weise angelockt zu haben und nun ihre Familie in Gefahr zu bringen.
    Julian spürte, dass Desari
zögerte und in Gedanken leise aufschrie, als Syndil versuchte, sich von Barack
zu lösen. Doch der Karpatianer legte plötzlich einen eisernen Willen an den
Tag, gegen den Syndil nicht das Geringste ausrichten konnte.
    Der Vampir schrie derweil seinen
Zorn in den Himmel hinauf, und das Geräusch übertönte beinahe das
Donnergrollen. Barack ließ nicht nach. Er vertraute fest darauf, dass Syndil
bei ihm bleiben würde, auch wenn er dafür sein Leben hingeben musste. Als sie
seine feste Entschlossenheit spürte, vereinte Syndil abermals ihre Kräfte mit
Baracks und Desaris und bewegte sich langsam, aber sicher zu ihrem Körper
zurück.
    Der Raubvogel suchte die
Umgebung noch sorgfältiger ab und beobachtete den Kampf der drei gegen die
perfide Falle des Vampirs. Plötzlich fing er aus den Augenwinkeln eine Bewegung
auf, als Darius die Mitte der Falle erreicht hatte. Heulend erhob sich der
Wind, als protestierte er gegen den Kreis der Ghouls, die den uralten
Bannzauber nun unterstützten, indem sie ihre astförmigen Arme rhythmisch
aneinander schlugen. Darius blieb stehen, blickte zum Himmel hinauf und
streckte die Arme aus, als wollte er sich den grotesken Schatten opfern. Er
stand ganz still da, einer Marmorstatue gleich. Die schrecklichen Stimmen der
Ghouls wurden immer lauter, und das Geräusch zerrte an Julians Nerven.
    Es gelang ihm jetzt, die Worte
des uralten Bannzaubers auszumachen. Tief in seiner Seele hatte er bereits
geahnt, was die Kreaturen vorhatten, doch nun hörte er es genau und sah die Schattengestalten
den Kreis um Darius schließen. Julian sorgte sich. Er wusste nicht genau,

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