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Dunkle Sehnsucht des Verlangens

Dunkle Sehnsucht des Verlangens

Titel: Dunkle Sehnsucht des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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hatte sie
bemerkt. Sie hatte Julians Gedanken gelesen, und er glaubte fest daran, dass sie
seine Gefährtin war.
    »Jeder karpatianische Mann wird
mit den Instinkten eines Raubtiers geboren, dunkel und tödlich. Sicher, unsere
Instinkte gebieten uns auch, diejenigen zu beschützen, die wir lieben, doch
die Dunkelheit, die unserer Seele innewohnt, wird mit jedem Jahrhundert
stärker. Ohne eine Gefährtin verlieren wir die Fähigkeit, Gefühle zu empfinden
und Farben zu sehen. Es ist eine sehr trostlose Existenz. Mit jedem Tag
gewinnen unsere Raubtierinstinkte an Einfluss, und die Dunkelheit breitet sich
allmählich in unserer Seele aus. Hast du denn noch nichts dergleichen bei den
Männern in deiner Familie beobachtet?«
    Nachdenklich klopfte sich Desari
mit einem Finger an die Wange. »Doch, das habe ich. Wenigstens bei Darius und
Dayan. Barack schien bis vor kurzem immer viel Freude am Leben zu haben, aber
jetzt ist auch er stiller geworden. Und es gab noch einen anderen, Savon, der
sich eines Tages so sehr veränderte, dass wir ihn nicht mehr als einen der
unseren erkannten.«
    »Wenn es uns Männern nicht gelingt,
unsere wahre Gefährtin zu finden, wird unsere Seele nach und nach ganz von der
Finsternis verschlungen. Wir können nie wieder etwas empfinden und sind
schließlich verloren.« Julian seufzte leise, als er Desaris traurigen
Gesichtsausdruck bemerkte. »Dann haben wir zwei Möglichkeiten. Wir können uns
der Morgensonne aussetzen, um unsere trostlose Existenz zu beenden, oder aber
unsere Seele verlieren. Dann verwandeln wir uns in Untote, Vampire, die nur aus
Lust am Töten schreckliches Leid über die Sterblichen bringen.«
    Desari wusste, dass er die
Wahrheit sagte. Savon war zum Vampir geworden, und Darius hatte im Laufe der
Jahrhunderte unzählige Untote zur Strecke gebracht. Desari schluckte schwer und
blickte zu Julian auf. »Aber woher weiß man denn, dass man seine Gefährtin
gefunden hat?«
    Julians zärtliches Lächeln war
wie eine Liebkosung. »Viele Jahrhunderte lang habe ich gelebt, ohne Gefühle
empfinden und Farben sehen zu können. Und dann fand ich dich. Jetzt kommt mir
die Welt auf einmal wunderschön vor, und ich fühle mich endlich wieder
lebendig. Die Farben, die Gefühle sind so intensiv, dass ich sie kaum
bewältigen kann. Wenn ich dich ansehe, jubelt mein Herz. Du bist meine
Gefährtin.«
    »Aber was geschieht, wenn die
Frau diese Gefühle nicht erwidert?«, hakte Desari neugierig nach.
    »Es gibt nur eine einzige Frau,
die jedem von uns als Gefährtin bestimmt ist. Und wenn der Mann weiß, dass sie
die Richtige ist, weiß sie es auch.« Kurz ließ Julian seine weißen Zähne
aufblitzen. »Unter Umständen ist sie ein wenig störrisch und nicht gleich dazu
bereit, ihre Gefühle einzugestehen, weil sie ihre Freiheit nicht aufgeben
möchte. Es gibt nur so wenige karpatianische Frauen, deshalb werden sie von
ihrer Geburt an ständig bewacht und beschützt. Sobald sie volljährig sind,
werden sie in die Obhut ihres Gefährten gegeben.«
    »Die Frau muss ihre Freiheit
aufgeben? Was meinst du damit?« Desari wurde unruhig. Zwar bereitete es ihr ein
sinnliches Vergnügen, Julian zu beobachten, doch seine Worte gefielen ihr
überhaupt nicht. Es klang, als hätte die Frau keine andere Wahl, als sich zu
fügen.
    Julian lächelte sie amüsiert an,
dann ging er so schnell und anmutig auf Desari zu, dass sie seine Bewegung erst
wahrnahm, als er dicht neben ihr stand. »Du brauchst keine Angst zu haben,
Desari. Dich glücklich zu machen ist von nun an das einzige Ziel meines
Lebens.« Er streckte die Hand aus. »Du hast Hunger. Ich spüre ihn so deutlich
wie meinen eigenen. Es ist nicht nötig, dass du dich unwohl fühlst.«
    Unwillkürlich reichte Desari ihm
die Hand. Julian zog sie auf die Füße und legte ihr den Arm um die schmale
    Taille, ehe sie protestieren
konnte. Sein Körper fühlte sich an ihrem stark und warm an, und sein
verführerischer Duft drang ihr in die Nase. Was die Anziehungskraft zwischen
ihnen auch bedeuten mochte - sie war einfach unwiderstehlich, Desari konnte es
nicht leugnen.
    »Ich kann dein Blut nicht
trinken«, flüsterte sie. Sie fürchtete sich davor, von Julians Blut zu kosten
und sich für alle Zeit an ihn zu verlieren.
    Langsam beugte sich Julian über
ihren zarten Hals. Er sah Desari tief in die Augen, senkte dann den Blick und
ließ seine Lippen über ihre weiche Haut streichen.
    Die Berührung ließ sie
erschauern. Julians Arme hielten sie fest wie

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