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Dunkle Sehnsucht des Verlangens

Dunkle Sehnsucht des Verlangens

Titel: Dunkle Sehnsucht des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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ihr Ziel zu erreichen. Julian, auf dem Boden!
    Er antwortete ihr nicht und ließ
sich nicht einmal anmerken, dass er ihre Warnung gehört hatte. Stattdessen
trat er ruhig dem Vampir gegenüber. Seine Erschöpfung war deutlich in seinen
markanten Zügen zu sehen, und das goldblonde Haar fiel ihm zerzaust auf die
Schultern. Hoch aufgerichtet stand er vor dem Untoten und betrachtete ihn mit
blitzenden Augen.
    »Ich vollstrecke an dir die
Strafe unseres Volkes, Untoter. Du hast dich gegen die Menschheit vergangen,
ja gegen die Erde selbst. Der Prinz des karpatianischen Volkes hat das Urteil
über deine Art gefällt, und ich hoffe, du findest im nächsten Leben Gnade, da
ich sie dir nicht zuteilwerden lasse.« Julians Stimme klang leise, sanft und
hypnotisch.
    Während der Vampir sich nach
Kräften bemühte, einen letzten Fluchtversuch zu unternehmen, hatte sein giftiges
Blut Julians Füße beinah erreicht. Doch in diesem Augenblick stieß der
Karpatianer seine Hand in die offene Wunde in der Brust des Vampirs und
entfernte das verdorbene Herz. Der Vampir kreischte auf, wenig später lag er
zuckend am Boden. Er versuchte zweimal, sich aufzurichten, und tastete dann
blindlings den Boden um sich herum ab, auf der Suche nach der einzigen
Möglichkeit, doch noch am Leben zu bleiben. Doch Julian warf das Herz in
sicherer Entfernung von dem Ungeheuer zu Boden, das noch immer nicht glauben
konnte, dass es besiegt worden war.
    Jetzt spürte Desari, wie
erschöpft Julian war und welche Schmerzen er aushalten musste. Sie sah ihm
dabei zu, wie er die Energie der Blitze im Himmel sammelte und sie zuerst auf
das Herz und dann auf den Körper des Vampirs richtete. Zuletzt reinigten die
Flammen den Boden noch von dem giftigen Blut, das sich wie ein finsterer
Schatten im Gras ausgebreitet hatte. Erst dann ließ sich Julian auf einen
Baumstamm sinken. Fasziniert beobachtete Desari, wie er zwischen seinen
Handflächen ein helles Licht entstehen ließ, um seine Arme vom Blut des Vampirs
zu reinigen.
    Desari sprang aus ihrem Versteck
und wäre am liebsten zu Julian gerannt, doch er schüttelte den Kopf und deutete
auf den Wald. Einige Sterbliche waren auf die Lichtung getreten und gingen mit
langsamen Schritten auf den Kreis der lauschenden Tiere zu. Sofort begann
Desari zu singen, und die Melodie erlöste die Tiere von dem Zauber, mit dem sie
sie belegt hatte. Knurrend und fauchend flohen sie vor den Sterblichen in den
Wald.
    »Sie müssen auf einem
Campingplatz gewesen sein und meine Stimme gehört haben«, meinte Desari.
    »Es gibt in dieser Nacht noch
viel zu tun, bevor wir uns zur Ruhe legen können«, antwortete Julian. »Wir
müssen die Opfer des Vampirs finden und alle Beweise vernichten. Im Wald darf
keine Spur von den Untoten zurückbleiben.« Seine Stimme klang müde. Er hatte
viel Blut verloren.
    »Ich werde mich um diese Dinge
kümmern. Du musst zu unserem Lager zurückkehren und dich ausruhen.«
    Ein leichtes Lächeln spielte um
Julians Mund. »Komm her, piccola. Ich brauche dich an meiner Seite.« Seine Stimme klang
nach samtiger Verführung.
    Desari ging bereits auf ihn zu,
ehe ihr bewusst wurde, dass sie seinen sanften Befehl befolgte. Als sie in
seiner Reichweite war, streckte Julian den Arm aus, umfasste ihr Handgelenk und
zog sie neben sich auf den Baumstamm. »Halt still, cara«, ordnete er an. »Der Vampir hat
dich verletzt, und sein Gift befindet sich bereits in deinem Blutstrom. Ich
werde dich davon befreien, und dann muss ich die Erinnerung an dein Lied in
diesen Sterblichen auslöschen, damit sich ihr Leben nicht verändert.«
    »Du musst viel dringender
geheilt werden als ich, Julian«, protestierte Desari. »Kümmere dich nicht um
diesen kleinen Kratzer, wir werden ihn später versorgen.«
    »Das kommt nicht infrage«, sagte
Julian. »Dein Wohlergehen ist wichtiger als alles andere. Zwar ist der Vampir
vernichtet, doch sein Gift hat noch immer tödliche Wirkung. Halt still,
Desari. Ich werde dich jetzt davon befreien. Ich weiß, wie es ist, das Böse in
sich zu tragen, das sich allmählich ausbreitet. Ich werde nicht zulassen, dass
dir etwas Derartiges geschieht.«
    Desari spürte seine
Entschlossenheit und wünschte sich, endlich die Ursache seines Kummers zu
erfahren, die er noch immer sorgfältig vor ihr verbarg. Obwohl es ihr albern
vorkam, dass dieser schwerverletzte Mann zuerst den kleinen Kratzer an ihrem
Hals heilen wollte, protestierte sie nicht länger. Er würde seine Meinung nicht
ändern, und sie

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