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Dunkle Sehnsucht

Dunkle Sehnsucht

Titel: Dunkle Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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Ohren, mehr als die meisten Leute in ihrem ganzen Leben zu verkraften haben. Ich hatte ja vor, es dir zu sagen, aber ich wollte mir selbst noch Zeit geben, um bestimmte Dinge zu klären.«
    Mir war bewusst, dass ich mit offenem Mund dastand, aber irgendwie hatte ich keine Kraft, ihn zu schließen. Bones kam zu mir, ergriff meine Hand und drückte sie wortlos.
    »Dein Kommen muss einen wichtigen Grund haben, wenn du vorher nicht einmal angerufen hast«, sagte Don.
    »Was ist los?«
    Ich konnte nicht glauben, dass er erwartete, ich würde einfach zum nächsten Thema übergehen, als wäre sein nahen-der Tod keine weiteren Worte wert.
    »Chemo, OP und Vampirblut können dir vielleicht nicht mehr helfen, aber ich kann es.« Die Worte sprudelten einfach so aus mir heraus. »Ich bin jetzt ein Vampir und kann dich auch zu einem machen. Diesen blöden Treueschwur brauchst du mir nicht zu leisten, und durch die Verwandlung wirst du geheilt ...«
    »Nein.«
    Er sprach leise, aber mit Nachdruck. Ich wollte sofort zu einer Entgegnung ansetzen, verstummte aber, als Don von einem Hustenanfall geschüttelt wurde.
    »Aber du kannst ... du kannst nicht einfach so sterben «,
    flüsterte ich.
    Er straffte sich und unterdrückte seinen Husten. Der eiserne Wille, mit dem er Tate befohlen hatte, mich zu erschie-
    ßen, als wir uns zum ersten Mal begegnet waren, stand wieder in seinen grauen Augen.
    »Doch, das kann ich. Das nennt man menschlich sein.«
    Ich schluckte schwer. Das Argument, das ich benutzt hatte, um Bones einzureden, eine Beziehung zwischen uns könnte unmöglich funktionieren, hatte sich soeben gegen mich selbst gerichtet. Jetzt konnte ich nachempfinden, wie frustriert Bones damals gewesen sein musste, denn ich hatte plötzlich den Drang, Dons Verbohrtheit geradewegs aus ihm herauszuschütteln.
    Da ich das aber nicht konnte, musste ich eine andere Taktik anschlagen. »Du bist für diese Einheit unersetzlich.
    Nicht nur ich würde unter deinem Tod leiden. Denk an das Team ...«
    »Das hat Tate übernommen«, unterbrach mich Don. »Er leitet die Abteilung bereits seit drei Monaten und macht seine Arbeit exzellent.«
    »Tate wird im Einsatz gebraucht, nicht im Büro«, argu-mentierte ich, während mir von dieser neuesten Enthüllung ganz schwummrig wurde. »Außer Tate hast du nur noch einen anderen Vampir und einen Ghul im Team. Das reicht nicht, um gegen Untote vorzugehen. Außerdem braut sich in der Ghulbevölkerung gerade eine riesige Scheiße zusammen.«
    Don hustete, sodass er eine Sprechpause einlegen musste, bevor er antwortete. »Wir haben vielleicht bald noch einen Vampir im Team.«
    Vermutlich Cooper. Er stand als Nächster auf der War-teliste. Wie es aussah hatte sich einiges verändert. Ich war zwar kein Teammitglied mehr, hatte aber gedacht, als Freundin und Familienangehörige würde man mich auf dem Lau-fenden halten. Junge, hatte ich mich getäuscht.
    »Grundgütiger«, murmelte Bones.
    Don warf ihm einen bösen Blick zu. »Das besprechen wir später. Jetzt erzähl mir erst mal, welchen Ärger es mit den Ghulen gibt, Cat.«
    Die Miene meines Onkels gab zu verstehen, dass es im Augenblick sinnlos war, ihm weiter zu erläutern, aus welchen offensichtlichen Gründen er sein Leben retten sollte.
    Ich versuchte, mich so weit zusammenzureißen, dass ich mich auf den Grund unseres Kommens konzentrieren konnte, fühlte mich aber, als hätte sich gerade die Erde unter mir aufgetan.
    »Du weißt doch noch, dass letztes Jahr dieser Ghul-Führer, Apollyon, sich komplett in die Vorstellung verrannt hat, ich könnte mich in einen Vampir-Ghul-Mischling verwandeln? Naja, er hat sich nicht gerade beruhigt ...«
    Kurze Zeit später hatte ich Don in alle uns bekannten Details eingeweiht. Beim Zuhören zupfte er an seiner Augenbraue. Als ich fertig war, stieß er einen schweren Seufzer aus.

    »Diese Vampire, die dir Bericht erstatten, sind ein guter Anfang, aber ich glaube, das reicht nicht. Nehmen die Feind-seligkeiten zwischen Vampiren und Ghulen zu, haben die Menschen am meisten darunter zu leiden. Wir müssen jemanden in Apollyons Gruppe einschleusen. Alles herausfinden, was wir jetzt nur erahnen.«
    Ich stieß ein Schnauben aus. »Das wäre toll, aber es gibt ein Problem. Sämtliche Ghule, denen wir genügend vertrauen, sind bekanntermaßen Verbündete von Bones und mir und würden auf der Stelle getötet werden. Jemanden zu finden, der sowohl stark als auch verlässlich und gleichzeitig Apollyon unbekannt ist, dürfte

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