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Dunkle Sehnsucht

Dunkle Sehnsucht

Titel: Dunkle Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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Marie nach, bevor er mir einen vielsagenden Blick zuwarf.
    »Wir können darauf vertrauen, dass sie nicht dumm ist«, antwortete er schließlich. »Alles andere wird sich zeigen.«
    Achselzuckend sah ich ebenfalls der Voodoo-Königin hinterher. Irgendwann würden sich Maries wahre Motive he-rausstellen. Bis dahin mussten wir die Scherben aufsammeln und weitermachen.
    Apropos Scherben ...
    Ich warf einen Blick auf das Schlachtfeld. Verdorrende Gliedmaßen und Körper bedeckten das Gelände. Die Erde war an mehreren Stellen blutdurchtränkt. Was für eine Schweinerei. Wir würden Feuer auf dem Gelände legen müssen, um sämtliche Hinweise auf die Existenz Untoter zu vernichten - und für den Fall, dass etwas von dem ver-gossenen Blut von Denise stammte. Ich würde Tate anrufen, damit er die örtliche Polizei fernhielt, wenn wir das Gelän-de in Brand steckten. Ich fand es noch immer gewöhnungs-bedürftig, dass ich diese Dinge mit Tate besprechen würde, statt Dons Stimme zu hören, wenn ich im Stützpunkt anrief, um die Details durchzugeben.
    Allein der Gedanke an meinen Onkel ließ in meinem Augenwinkel sein Bild entstehen; in Anzug und Krawatte stand er da, das graue Haar ordentlich gekämmt, und zupfte an seiner Augenbraue, wie er es immer tat, wenn er verärgert oder nachdenklich war. In den vergangenen zehn Tagen hatte ich schon mehrmals geglaubt, meinen Onkel aus dem Augenwinkel zu sehen, aber er war stets wieder verschwunden, sobald ich mich nach ihm umdrehte. Trauernde zeigten manchmal die absonderlichsten Reaktionen, das wusste ich, aber ich drehte mich trotzdem noch nicht um. Ich musste mir ein paar Kugeln aus dem Fleisch holen und noch eine Menge anderer unschöner Dinge erledigen, aber ein paar kurze Augenblicke lang wollte ich mir noch einbilden, Don wäre bei mir.
    »Luzifers Klöten, verflucht noch mal, ich glaub's nicht«, zischte Bones.
    Da drehte ich mich um. Wie erwartet verschwand die Erscheinung, aber ich stellte überrascht fest, dass Bones in die gleiche Richtung starrte wie ich. Er riss den Mund auf, als ...
    Als hätte er ein Gespenst gesehen.
    »Nein«, hauchte ich.
    Bones wandte sich wieder mir zu, und ein Blick in seine Augen sagte mir alles.
    »Verdammte Scheiße«, flüsterte ich, während meine Emotionen hektischer durcheinanderwirbelten als der Inhalt eines Mixers auf Höchststufe, aber irgendwann wich mein Unglaube der Erkenntnis. Dann marschierte ich auf die Stelle zu, die Bones angestarrt hatte.
    »Donald Bartholomew Williams«, rief ich laut. »Schaff deinen Arsch wieder her, sofort! «

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