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Dunkle Sehnsucht

Dunkle Sehnsucht

Titel: Dunkle Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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halten. Marie hat uns Asyl angeboten, aber wie du dir vorstellen kannst, wollte ich bloß weg von ihr. Mencheres hatte ein Anwesen mit einer Vampirsi-cherungszelle in West Virginia. Er hat einen Flieger nach Louisiana gechartert und geholfen, dich während der Reise unter Kontrolle zu halten.«
    Sein Tonfall veränderte sich ganz leicht, als er »unter Kontrolle« sagte, sodass ich fast kreischend fragte: »Was genau hat Mencheres getan?«
    »Dich mit seiner Macht fixiert, während ich hinten im Flieger mit dir gevögelt habe«, antwortete Bones unverblümt, und sein angedeutetes Schulterzucken schien zu sagen: Du wolltest es doch wissen . »Ich konnte schließlich nicht riskieren, dass du dich von mir losreißt und den Flieger zum Absturz bringst. Und dich mit dem Auto nach West Virginia zu verfrachten, wäre in Anbetracht deines Zustands nicht ratsam gewesen.«
    Mencheres. Bones' Mitregent und Ahnherr, Meistervampir mit unermesslicher Macht und gruseligster seiner Verbündeten, hatte mich per Telekinese niedergehalten, damit Bones mich auf dem Weg in eine Vampirzelle gefügig vö-
    geln konnte? Lieber Gott, mach, dass ich mir das nur eingebildet habe!
    »Hol mir Silber«, krächzte ich. »Ich will mich umbringen.«
    »Keine Bange, er hat die ganze Zeit in die andere Richtung gesehen«, erklärte Bones ungerührt. »Ich wusste ja, dass das nicht in deinem Sinne gewesen wäre, ihn zusehen zu lassen, und Kira hätte bestimmt auch etwas dagegen gehabt.«
    »Kira war auch da?« Grundgütiger, ich kannte sie kaum!
    Und sie war die ganze Zeit über nur zwei oder drei Sitzrei-hen entfernt gewesen? Hätte ich es noch gekonnt, wäre ich vor Scham ohnmächtig geworden.
    »Ich habe dir ja gesagt, dass du dir die Details besser nicht anhören sollst«, antwortete Bones mit einem vielsagenden Blick.
    »Ich werde nie mehr an deinen Worten zweifeln.« Oder einen Fuß vor diese Tür setzen, wenn Mencheres und Kira noch da sind.

    Er zog mich in seine Arme, obwohl ich vor Beschämung zu Eis erstarrt war.
    »Das muss dir nicht peinlich sein. Du hast doch nur mit deinem Mann geschlafen. Wen soll das schockieren? Ich kann zwar nicht behaupten, dass ich das unbedingt noch mal erleben will, aber nur, weil du nicht du selbst warst.« Seine Lippen streiften mein Ohr. »Ansonsten finde ich die Vorstellung, dich für anderthalb Tage anzuketten und ausgiebig zu vernaschen, ungeheuer verlockend.«
    Ich wusste, dass er mich aufheitern wollte, war aber noch ganz entsetzt darüber, dass ich einen Touristen belästigt hatte und jedes Mal, wenn Bones mich gerade einmal nicht in der Mache gehabt hatte, dem Wahnsinn anheimgefallen war.
    Und zur Krönung des Ganzen hatte Mencheres an unserem Treiben auch noch gewissermaßen teilgehabt. Und da habe ich immer behauptet, ich würde mich nie auf einen flotten Dreier einlassen, dachte ich, noch immer ganz ungläubig.
    »Sagtest du nicht, es wären zwei Tage gewesen?«, murmelte ich, als endlich der letzte Teil seiner Ansprache zu mir durchdrang.
    »Du hast jetzt etwa neun Stunden geschlafen. Ich wusste nicht, ob du wieder so blind vor Gier aufwachen würdest, also habe ich dich nicht losgemacht.«
    Was ich ihm nicht verdenken konnte. Gott, ich hätte es ihm nicht mal übel genommen, wenn er mir mit Klebeband einen Vibrator umgeschnallt und diesen ganzen absurden Alptraum auf diese Weise geregelt hätte.
    »Es heißt ja immer, man soll aufpassen, was man sich wünscht, nicht wahr? Ich habe mir gewünscht, es gäbe etwas, das wir in, na ja, du weißt schon, sexueller Hinsicht erleben könnten, das du noch nicht ausprobiert hast. Aber ich dachte immer, so etwas gibt es nicht.« Ich schenkte ihm ein mattes Lächeln. »Obwohl du bestimmt noch nie gezwungen warst, nonstop eine Frau zu vögeln, die mit untotem Voodoo-Viagra gedopt war, oder?«
    Sein Lachen war sanft. »Könnte ich nicht behaupten, Kätzchen.«
    »Na ja, ich bin eben einzigartig.«
    Als seine Lippen diesmal meine Haut streiften, dauerte es länger als einen Augenblick.
    »Das weiß ich doch.«
    Wie er nach dieser - im wahrsten Sinne des Wortes - ver-fickten Katastrophe noch zärtlich zu mir sein konnte, war mir unbegreiflich. Ich konnte von Glück sagen, dass diese Geschichte auf meiner Perversionsskala zwar elf von möglichen zehn Punkten bekam, aber Bones' Vergangenheit als menschlicher Gigolo und promiskuitiver Vampir dafür sorgte, dass er vermutlich höchstens drei Punkte dafür vergab.
    Und wie gut, dass er bei mir gewesen war. Nicht

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