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Dunkle Sehnsucht

Dunkle Sehnsucht

Titel: Dunkle Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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auszuden-ken, wenn ich Bones untreu geworden wäre, weil Maries blutinduzierter Schlampenzauber während seiner Abwesenheit zugeschlagen hätte.
    Die Vorstellung ließ mich schaudern. Ich war bereits stinksauer auf Marie, weil sie diese Restwesen auf Bones losgelassen hatte; hätte sie auch noch unsere Ehe kaputt gemacht - Bones hätte unter den gegebenen Umständen zwar sicher Verständnis für mich gehabt, die Sache aber nie vergessen können -, hätte ich sie wirklich gehasst.
    Die Frage, die mich jedoch noch mehr umtrieb als meine brennende Scham über das, was ich in den vergangenen zwei Tagen getan hatte, war, warum Marie mich gezwungen hatte, ihr Blut zu trinken. Wenn sie Apollyon damit nicht in seiner Kriegshetze unterstützen wollte, warum interessier-te es sie dann überhaupt, ob ich ihre Kräfte in mich aufnehmen konnte? Marie war zu berechnend, als dass sie es nur getan hätte, weil sie neugierig war, ob Ghul-Blut die gleiche Wirkung wie Vampirblut auf mich hatte. Das hätte sie auch herausfinden können, indem sie mich von einem anderen Ghul hätte trinken lassen.
    Was führte sie im Schilde? Und sollte mich das mehr interessieren als das, was Apollyon gerade tat?
    »Wenn du fast die ganzen zwei Tage mit mir, äh, beschäftigt warst, gibt es vielleicht irgendwelche Entwicklun-gen ...«, sagte ich und schwang die Beine vom Bett. »Hoffen wir, dass es so ist, und wir gute Nachrichten haben.«

    Zu meiner Enttäuschung waren Mencheres und Kira die Ersten, die mir begegneten, als ich aus dem Keller kam. Sie saßen nebeneinander in einem Raum, den ich für das Wohnzimmer hielt, und mein Kater hatte sich seelenruhig auf Kiras Schoß zusammengerollt.
    Bei meinem Erscheinen sahen beide auf, sodass ich nicht mehr die Flucht antreten konnte. Als ich Mencheres' undurchdringliche Miene sah, war ich ausnahmsweise einmal froh über die berühmte Gleichmütigkeit, die er immer zur Schau trug. Hätte er wissend mit den Augenbrauen gezuckt oder in einer Art Bondage-Pantomime die Handgelenke übereinandergelegt, wäre ich womöglich aus dem nächsten Fenster gesprungen.
    »Lasst mich euch gleich zu Anfang sagen, dass ich euch beiden für die nächsten zehn Jahre aus dem Weg gehen wür-de, wenn ich es könnte«, stammelte ich. »Da ich mir aber im Augenblick keinen schambedingten Rückzug aus der Öffentlichkeit leisten kann, bitte ich euch von ganzem Herzen um Entschuldigung und hoffe, dass wir kein Wort mehr über das Geschehene verlieren werden. Kannst du dich eigentlich noch an diesen Vergessenszauber erinnern, den du über mich gesprochen hast, als ich sechzehn war, Mencheres? So einen hätte ich gern noch mal.«
    »Du hast ihr Gedächtnis gelöscht, als sie noch ein Teenager war?«, erkundigte sich Kira überrascht.
    »Die Geschichte erzähle ich dir ein anderes Mal«, beantwortete er sanft ihre Frage, bevor er die kohledunklen Augen wieder auf mich richtete. »Leider, Cat, beruhte meine Fähigkeit, deine Gedanken zu löschen, auf deinem Status als Halbmensch. Die Erinnerungen von Vampiren können nicht manipuliert werden. Jedenfalls nicht, dass ich wüsste.«
    »Typisch«, murrte ich. »Na ja, dann tritt eben Plan A in Kraft: Wir tun so, als wäre es nie passiert.«
    »Tun, als wäre was nie passiert?«, fragte Kira mit über-triebenem Nachdruck in der Stimme und warf mir einen gespielt verständnislosen Blick zu.
    Ich schenkte ihr ein dankbares Lächeln. »Genau so.«
    Am Rand meines Blickfelds tauchte eine schemenhafte Gestalt auf. Ich drehte mich in die Richtung und sah Fabian durch die Tür schweben, der mich halb erfreut, halb argwöhnisch musterte.
    »Hey«, rief ich überrascht. »Solltest du nicht bei Dave sein? Er ist doch nicht etwa auch hier, oder?«
    »Er ist noch in Ohio.« Fabian kam näher, beinahe bebend vor Aufregung oder Nervosität. »Geht es dir gut, Cat? Kann ich ... irgendetwas für dich tun?«
    Da war es wieder, das Prickeln in meinen Wangen, bevor ich mir sagte, dass Fabian seine Frage unmöglich anzüglich gemeint haben konnte. Er hatte keinen Körper , und der war eine unabdingbare Voraussetzung für das, wonach es mich zwei Tage lang gelüstet hatte, auch wenn es mir noch so egal gewesen war, wer ihn mir zur Verfügung stellte.
    »Mir geht's gut«, antwortete ich in dem Versuch, meine Beschämung durch sachliches Auftreten zu verbergen.
    »Aber warum bist du nicht mehr bei Dave?« Hatte Dave seine Tätigkeit als Spitzel bei den Ghulen einstellen müssen, weil etwas bei Don oder dem Team

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