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Dunkle Spiegel

Dunkle Spiegel

Titel: Dunkle Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Rucket
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Handschellen erzählt, was dieser dann so umgesetzt hat, wie wir es heute hier leider sehen müssen. Die Form der Spuren deuten schon darauf hin. Im Augenblick handelt es sich natürlich noch um eine Vermutung, aber …”
    “Warum ist das FBI jetzt eigentlich in diesen Fall involviert? Gibt es dafür einen besonderen Grund?” fragte ich, ohne auf seinen durchaus interessanten Gedanken einzugehen. Ich war gespannt. Hatte man uns mit diesem Mann einen Wachhund geschickt? Oder wollte sich die Bundesbehörde diesen Fall einfach aneignen? Aber diesen Eindruck vermittelte er bis jetzt nicht.
    Newman sah mir fest in die Augen. Sein Lächeln war verschwunden und seine Lippen waren jetzt nur zu einer harten Linie zusammengepresst. Stattdessen entdeckte ich nun schon fast so etwas wie Sorgenfalten auf seiner Stirn und um seine Augen. In Minuten schien er um einige Jahre gealtert zu sein.
    Er sah sich etwas um, als hätte er Angst, jemand könnte uns belauschen. Dann wandte er sich zu mir um, trat noch einen Schritt auf mich zu und sagte in einem leisen, vertraulichen Tonfall: “Detektive Crocket. Nur um das Eine völlig klar zu stellen: dies ist und bleibt Ihr Fall. Das FBI wird sich nicht in die Ermittlungen einmischen!” Er machte eine kurze Pause und blickte mir erst in die Augen, um eine Reaktion in ihnen erkennen zu können. Dann fügte er noch verschwörerischer hinzu: “Und wenn meine Anwesenheit Sie stört oder Sie sich durch meine Person eingeschränkt fühlen sollten - sagen Sie es einfach! Dann werde ich verschwinden.”
    Ich runzelte die Stirn. Welche Absichten verfolgte Agent Newman wirklich? Auch diese Frage schien er in meinen Augen zu lesen.
    “Der Bruder Ihres Chiefs ist der beste Freund meines Vaters. Die beiden sind Bridge-Partner. Schon seit vielen Jahren. Und über ihn bin ich an Ihren Chief herangetreten. Ich habe mir von ihm die Erlaubnis geholt, einfach hier anwesend sein zu dürfen. Keine Intervention! Nur anwesend sein und etwas beobachten.”
    “Chief Whealer hat Ihnen die Genehmigung dazu erteilt?” fragte Ramirez etwas erhitzt. Ich wusste, welchen Gedanken mein Partner hatte: eine Beurteilung von Außen. Vielleicht, weil die Ermittlungen in diesem Fall schon zu viel Zeit gekostet hatten? Aber das war eigentlich nicht die Art unseres Chiefs, zumal er uns mit keiner Silbe etwas in dieser Art angedeutet hatte.
    Agent Newman nickte langsam und bedächtig. In seinem Blick konnte ich die Hoffnung auf Verständnis erkennen. Aber ich war sicher, dass er noch etwas Bestimmtes vor uns verschwieg.
    “Warum?” fragte ich ihn direkt und trat noch einen Schritt näher an ihn heran. Er schätzte mich mit seinen Blicken ein. Durfte er mit völlig offenen Karten spielen? Konnte er mir vertrauen? Ich konnte mir gut vorstellen, was in ihm vorging - mir würde es ähnlich ergehen. Dann sah er etwas betreten zu Boden, gewann aber schnell seine Fassung wieder und streckte seinen Oberkörper.
    “Ihr Chief hat mir die Erlaubnis erteilt, weil er der Ansicht war, dass … ein paar Impulse von Außen vielleicht förderlich sein könnte. Neue Denkanstöße ermöglicht und eine neue Betrachtung der Fakten, verstehen Sie? Und …,” fügte er rasch hinzu, als er Ramirez bösen Blick auffing, “… und weil meine Tochter auf diese Universität hier geht!”

*** 44 ***
    Wie herrlich!
    Wieder drehte sich alles nur um ihn!
    Es war wie ein Déja-Vu. Die Menschentraube auf der Straße in einer ruhigen Gegend, wo sonst nie etwas geschah.
    Nichts - bevor er gekommen war.
    Wieder dieses Geraune, das von einem schockierten Mund zum nächsten weiter getragen wurde. Begeistert schnappte er die Wortfetzen um sich herum auf.
    “So eine junge Frau … völlig unschuldig … hatte ihr Leben doch gerade erst begonnen … abgeschlachtet … Monster … Bestie … und die Polizei sieht tatenlos zu”.
    Ja, ja, die arme Polizei.
    Sie kam immer erst nach ihm!
    Immer, immer war er ihnen einen Schritt voraus. Auch dass er jetzt hier inmitten all dieser unschuldig aussehenden Menschen aus der Nachbarschaft stand, würden diese Idioten doch niemals vermuten! Sie sahen alle so aus wie er . Er fiel einfach nicht auf! Also, spann er seinen Gedanken weiter, konnte doch theoretisch jeder hier ein Monster sein, wie sie es nannten.
    Sie sahen ja alle so aus wie er!
    Einfach köstlich!
    Er war heute völlig ruhig und reckte wie die anderen auch den Hals, um noch etwas mehr zu sehen. Auch wenn er mehr gesehen hatte, als sie alle zusammen je zu

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