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Dunkle Spiegel

Dunkle Spiegel

Titel: Dunkle Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Rucket
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dass mich diese Augen jetzt genau anstarrten! Schweißperlen traten mir auf die Stirn.
    Wieder entdeckten wir Rückstände von getrocknetem Blut und eine Wunde an ihrer Stirn. Sarah Blicks sah tatsächlich älter aus als einundzwanzig. Sie war auf ihre Art hübsch, interessant und attraktiv. Ich dachte an die Bilder, auf denen sie noch gelacht und noch das Leben genossen hatte. Ihr Gesicht hatte etwas, was ich fast als herausfordernd oder sogar provokant bezeichnet hätte. Es wirkte auf alle Fälle reizvoll.
    Hattest du sie deshalb ausgesucht?
    Ihr Gesichtsausdruck war verzerrt, ungläubig und hilflos. Auch an ihren Hüften entdeckte ich nun die gleichen Verfärbungen mit den blauen Punkten wie an ihrem Hals.
    “Er hat sie vergewaltigt. Mindestens einmal! Sie muss sich gewehrt haben und er hat sie mit viel Kraft festgehalten.” sagte der Gerichtsmediziner und wies auf die entsprechenden Stellen. Sein Assistent machte sich rasch einige Notizen.
    “Hier sind Quetschungen und Prellungen auf der Schenkelinnenseite zu sehen. Und hier…” Ramirez zeigte mit seinem Finger auf eine Stelle ihres Oberschenkels.
    Schnitte.
    Kleine, kurze Schnitte.
    Sie hatten nur wenig geblutet, hatten also nur durch die obere Hautschicht gedrungen. Es waren keine tiefen Einschnitte, wie ich es im ersten Moment vermutet hatte.
    Keine tödlichen Schnitte. Absicht?
    “Ramirez. Adriana Lions Leiche, erinnerst du dich?”
    “Ja, da waren auch Schnitte zu finden. Aber die sahen irgendwie anders aus. Mehr zufällig. Und die hier…”
    “Sie sehen für mich zu gewollt aus. Ich denke, das war Absicht. Sie hat sich wohl gewehrt und er hat sie geschnitten - wohl um sie einzuschüchtern.”
    “Oder um sie zu bestrafen!” fügte mein Freund missmutig hinzu.
    “Wurde der Boden schon untersucht?” fragte ich den Kriminaltechniker, der mir am nächsten stand.
    “Ja. Wir haben ein paar Tropfen Blut auf dem Holzboden am Eingang entdeckt. Und ein paar Haare. Rötliche Haare. Wir können davon ausgehen, dass sie vom Opfer stammen.”
    “Haare?”
    “Ja. Er hat sich vermutlich in ihren Haaren festgekrallt und sie hierher gebracht zu haben, nachdem er sie im Wohnzimmer überrascht hatte. Sie haben ja das Glas und die umgestoßene Lampe gesehen, ebenso den Stuhl, der umgekippt da lag. Sie hat sich gegen ihn gewehrt und um sich geschlagen. Vielleicht musste er nachgreifen, als er sich in ihrem kurzen Haar nicht mehr festhalten konnte - und dabei landeten ihre Haare auf dem Boden.”
    “Und das Blut?” fragte Ramirez. “Wo hat sie sich verletzt?”
    “Die Kopfwunde kommt von einem Aufprall gegen die Tischkante, wo der Computer stand. Auch dort haben wir Blut und Haut gefunden.”
    “Also hat er sie wahrscheinlich von hinten überrascht. Sie erschreckt und will flüchten, woran er sie dann aber brutal hindert. Es entsteht ein Handgemenge.” folgerte mein Partner nachdenklich.
    “Ja. Er ringt sie nieder, sie schlägt gegen den Tisch und ist kurz benommen. Dann bringt er sie hierher, vergewaltigt und tötet sie anschließend.” ergänzte ich frustriert. Wir gingen langsam aus dem Raum. Agent Newman folgte lautlos meinem Schatten, die Hände hinter dem Rücken.
    “Aber diese Brutalität. Sie passt nicht ins Bild, Ramirez.” flüsterte ich.
    “Sie hat sich gewehrt, sie hat ihn gereizt. Er wusste sich wohl nicht mehr zu helfen.” meinte dieser nur mit einem leichten Sarkasmus in der Stimme.
    “Könnte sein. Aber er hätte sie auch irgendwie betäuben können. Keines der anderen Opfer wies derartige Verletzungen auf. Und dann diese Spuren auf ihrem Rücken …”
    “Ich würde vermuten, dass sie mit einem Paar Handschellen geschlagen wurde. Ähnlich denen, die wir in ihrem Nachttisch gefunden haben. Und er muss mit erheblicher Kraft zugeschlagen haben.” schaltete sich Agent Newman jetzt ein, der noch immer etwas abseits von uns stand.
    „Die Abstände werden kleiner. Dieser Mord geschah zu schnell. Er verliert das Zeitgefühl für seine Taten. Also wird er jetzt noch unkalkulierbarer.“ Sagte ich mehr zu mir als zu jemandem der Anwesenden.
    Dann drehte ich mich zu Agent Newman und betrachtete ihn forschend. „Wie kommen Sie darauf, er könnte sie mit den Handschellen geschlagen haben?“
    “Soweit ich unterrichtet bin, gehen Sie ja davon aus, dass der Mörder seine Opfer im Internet findet und sich von ihnen die geheimen Wünsche und sexuellen Leidenschaften erzählen lässt. Also hat sie ihm vielleicht auch von ihrer Vorliebe für

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