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Dunkle Spiegel

Dunkle Spiegel

Titel: Dunkle Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Rucket
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auf die Beine.
    Er taste sich kurz ab, dann hörte ich ein leises Klicken - er hatte seine Waffe wieder entsichert.
    Die Jagd konnte also weiter gehen!
    “Wir müssen dort rüber. Dorthin ist er verschwunden. Aber weit kann er noch nicht gekommen sein!” sagte er und lief in die Richtung. Ich folgte ihm.
    Vorsichtig und langsam schritten wir den Gang entlang, während wir gleichzeitig jede Nische sorgfältig in Augenschein nahmen. Auf keinen Fall wollten wir uns von Gumbler aus dem Hinterhalt überrumpeln lassen.
    Nach ein paar Metern verbreiterte sich der Tunnel zu einer Art Vorraum vor einer Doppeltür aus Metall, die in einen größeren Raum zu führen schien.
    Beide Flügeltüren standen weit offen.
    Die Neonröhren in dem Raum gaben schon etwas mehr Licht her als die armseligen Glühbirnen in diesen Kellergängen. Offenbar handelte es sich um eine Werkstatt mit Arbeitstischen und Schraubstöcken, Metallregalen und Werkzeug verschiedenster Art. Ich erahnte eine Kehr- und Putzmaschine, einen Hobel, eine Holzfräse sowie eine Tisch-Kreissäge, Kabel, Schalter und Sicherungen nebst anderem Elektronikmaterial und Rohren aus Plastik, Metall und Gummi in allen Variationen. Die Werkstatt machte von den Türen aus einen Knick nach rechts, so dass wir weder die Größe einschätzen konnten, noch in die hintere rechte Ecke hätten spähen können.
    “Sieht schwer nach einer verfluchten Einladung aus.” flüsterte ich.
    Chapler nickte nur kommentarlos.
    “Ist aber viel zu hell. Da hinein zu spazieren bedeutet, sich auf dem Serviertablett zu präsentieren.”
    “Aber er wartet auf uns. Er will uns herausfordern und testen, ob wir so sehr hinter ihm her sind, dass wir sogar bereit sind, ein solches Risiko einzugehen.”
    Gerade wollte ich zu einer Entgegnung ansetzen, als eine laute Stimme ertönte:
    “Aber bitte, meine Herrschaften. Treten Sie doch ein. Ich habe mich schon sehr auf Sie gefreut.”
    Die Worte hätte man fast ernst nehmen können. Diese freundliche Aufforderung, eingebettet in einen selbstbewussten, ruhigen Tonfall war völlig anders, als ich es erwartet hatte.
    Jetzt war Karl Gumbler also nur noch ein paar Meter von uns entfernt. Und wir verharrten hier in diesem Gang, mit genügend Sicherheitsabstand, aber doch noch zu weit von ihm entfernt, um ihn sehen zu können. Gumbler kannte sich in diesem Werksraum bestimmt bestens aus, und dort lagen genügend Werkzeuge herum, die er als Waffe gegen uns verwenden könnte. Außerdem war mir auch sicher, dass es Nischen gab, in denen er sich zunächst verkriechen und sich dann an uns vorbei wieder nach draußen schmuggeln konnte.
    Würden wir jetzt einfach ins Licht treten, gäben wir für ihn die ideale Zielscheibe ab - ohne selbst schießen oder sonst wie reagieren zu können.
    Nein, so einfach würden wir es diesem Dreckskerl nicht machen! Wir konnten im Moment nur warten, auch wenn es mir unter den Nägeln brannte, die Vorsicht und Vernunft einfach zu vergessen und nach vorn zu stürmen!
    “Ooooh, sind Sie denn nicht einmal bereit, mir einen klitzekleinen Gefallen zu tun? Na ja, vielleicht muss ich es für Sie nur noch ein bisschen gemütlicher machen, was?”
    “Was meint denn dieser Irre damit?” knurrte Chapler.
    Ich wusste es nicht.
    Prüfend betrachtete ich die beiden Flügeltüren. Sie wurden mittels starker Magneten an den Wänden gehalten. Dann entdeckte ich einen breiten Knopf außerhalb des Raums an der Wand neben dem Türrahmen. Mit zusammengekniffenen Augen konnte ich gerade noch so den Schriftzug “TÜR ZU” entziffern.
    Plötzlich wurde es finster um uns herum!
    Alle Lichtquellen, sowohl die veralteten Glühbirnen in den Gängen als auch die Neonröhren im Werksraum waren erloschen. Selbst das letzte armselige Glimmen wurde von der Dunkelheit um uns herum verschlungen.
    Dieser Verrückte hatte mit Sicherheit die Sicherungen abgeschaltet! Wir saßen in absoluter Dunkelheit. Ich spürte, wie Chapler neben mir unruhig wurde. Ihm behagte das Ganze ebenso wenig wie mir.
    Aber jetzt hatte ich einen Plan!
    Die Dunkelheit würde die ganze Aktion zwar immens erschweren, aber andererseits kam sie uns auch wieder entgegen. Ich zog Chapler zu mir heran und flüsterte ihm etwas zu. Er nickte und begann, sich langsam wie eine Schlange auf dem Boden davon zu schleichen ohne ein Geräusch zu machen. Ich wartete und zählte innerlich bis zehn. Ich ging in die Hocke, konzentrierte mich und fixierte einen Punkt in der Dunkelheit. Es war absolut unmöglich,

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