Dunkle Symphonie der Liebe
wäre keine große Sache, ihnen den
Rest zu geben. Niemand verletzt meine Familie!«
»Hier spricht eine wahre
Scarletti, Byron«, bemerkte Franco. »Lassen Sie sich das eine Warnung sein.
Wir üben Rache.«
»Vergeltung«,
verbesserte Antonietta ihn. »Gerechtigkeit. Das ist nicht ganz dasselbe wie
Rache. Frag Nonno. Ich bin sicher, er wird mir zustimmen.« Ich meine es ernst, Byron.
Todernst. Wie kann dieser schreckliche Mensch es wagen, meine Cousine zu
schlagen und zu treten, und dann noch glauben, er könnte einfach weitermachen,
ohne irgendwelche Konsequenzen befürchten zu müssen.
Ich habe nichts gesagt, bella.
Ich will nur, dass du weißt,
wozu ich imstande bin. Vielleicht findest du mich dann nicht mehr so
anziehend. Es klang beinahe wie eine Herausforderung.
Byron beugte sich vor und
streifte mit seinen Lippen ihren Mundwinkel. Im Gegenteil, ich glaube,
du wirst sehr gut zu meinem Volk passen. Leichte Erheiterung schwang in seiner Stimme mit.
Franco räusperte sich. »Es mag
dich überraschen, Cousine, aber auch ich bin deiner Meinung, was Vergeltung
angeht. Aber jetzt gehe ich erst mal in die Küche und knöpfe mir Alfredo vor.
Am besten warte ich noch auf den Captain, damit ich ein paar Worte mit ihm
wechseln kann, ohne Aufsehen zu erregen.«
»Grazie, Franco, ich weiß deine
Hilfe wirklich zu schätzen.« Antonietta streckte ihre Hand aus, und ihr Cousin
fing sie ein und drückte sie liebevoll.
»Los, geh, und amüsiere dich
ein bisschen. Byron, sorgen Sie dafür, dass sie es tut.«
»Mit Vergnügen.« Byron legte
Antoniettas Finger in seine Armbeuge und führte sie durch die weiten Räume des
Palazzo. »Das mit dem Tischtuch tut mir wirklich leid. Wenn jemand, den wir
geliebt haben, stirbt, klammern wir uns an die Dinge, die ihm etwas bedeutet
haben.«
»Ich weiß, es ist albern, mich
angesichts Enricos Tod über so etwas aufzuregen.« Antonietta seufzte. »Ich
finde es lächerlich, dass ich überhaupt an die Decke denke.«
»Ich habe ein Medaillon, das
ich für meine Mutter gemacht habe. Ich war damals noch ein Junge und würde es
nicht als besonders gute Arbeit bezeichnen, aber sie liebte es sehr und trug es
ständig. Selbst später, als ich mehr Geschick entwickelte und ihr andere, viel
gelungenere Schmuckstücke schenkte, trug sie nach wie vor dieses Medaillon.«
Byron konnte die Stimme seiner Schwester hören, die sich mit Don Giovanni
unterhielt, und dann ihr leises Lachen. Der Laut rief in ihm ein fast
unerträgliches Heimweh hervor.
»Byron?« Antonietta blieb
abrupt vor der Tür zum Wintergarten stehen. »Ich weiß, dass ich dir nie sage,
was ich für dich empfinde, vor allem, weil ich es mit Worten nicht ausdrücken
kann, aber du bedeutest mir sehr viel.« Sie schüttelte den Kopf. »So wollte ich
es eigentlich nicht sagen.«
Sie schien den Tränen so nah zu
sein, dass er sie an sich zog. »Ich weiß, was du für mich empfindest, cara. Ich kann fühlen, was du
fühlst, schon vergessen? Wir sind miteinander verbunden. Du musst es nicht mit
Worten ausdrücken. Eines Tages werden sie ganz von allein kommen.«
»Ich wollte nur, dass du es
weißt.«
Byron nahm ihr Kinn in eine
Hand und wandte ihr Gesicht zu seinem empor. »Ich weiß es.« Sein Mund strich
federleicht über ihre Schläfe und weiter nach unten über ihre Wange bis zu
ihrem Mundwinkel. Er zog sie enger an sich und schloss besitzergreifend seine
Arme um sie, während seine Zunge spielerisch über ihre Lippen fuhr, bis
Antonietta sie für ihn öffnete. Er gab ihr keine Chance für einen schnellen
Rückzug, keine Chance für einen züchtigen Kuss. Er eroberte sie mit einem
alles beherrschenden Hunger. Er begehrte sie mit jeder Faser seines Seins und
legte die ganze Intensität seines Verlangens in diesen einen Kuss. Er wollte,
dass sie sich geliebt fühlte, schön und begehrenswert. Dass sie wusste, was sie
ihm bedeutete.
Hitze loderte auf, und ihre
Körper standen in Flammen. Byron sehnte sich danach, sich tief in ihr zu
befinden. In seinem Inneren erhob das wilde Tier sein Haupt und brüllte nach
seiner Gefährtin. Forderte seine Rechte. Byrons Hände glitten an ihrem Rücken
hinunter zu ihrer Taille und schlössen sich um ihre Hüften. Sie trug einen
ihrer sexy kleinen String Tangas. Unter dem seidigen Material ihres Rocks war
kaum etwas von dem winzigen Kleidungsstück zu spüren.
Byron vertiefte den Kuss und
vergaß alles bis auf die heiße Leidenschaft, die von ihren Lippen ausging. Von
ihrem Körper. Er zog sie
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