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Dunkle Symphonie der Liebe

Dunkle Symphonie der Liebe

Titel: Dunkle Symphonie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Musik zu sich, schien sich dessen aber nicht bewusst zu sein. Endlich setzt du dich
mit den Dingen auseinander, die um dich herum geschehen. Die Augen bewusst vor
einer drohenden Gefahr zu verschließen, ist nie klug.
    Antonietta knöpfte langsam die
kleinen Perlenknöpfe ihrer Bluse auf. Da ihre Finger vor Kälte und vielleicht
auch vor Furcht zitterten, war es gar nicht so leicht.
    Ich könnte kommen und dir
helfen.
    Antonietta schnappte nach Luft
und sah sich in ihrem Zimmer um, als könnte sie in ihrer Welt der Dunkelheit
einen Blick auf ihn erhaschen.
    Sein Lachen war leise und sehr
verführerisch. Die Nacht gehört mir. Ich komme aus dem Schatten. Ich
kann überall und nirgendwo sein, sogar bei dir im Zimmer; um dir beim Ausziehen
zu helfen. In seiner Stimme lag eine zärtliche Liebkosung, die flüssiges Feuer durch
ihren Körper jagte und ein schmerzhaftes Verlangen in ihr weckte.
    Ich spüre immer, wenn du
in einem Raum mit mir bist, und im Moment bist du es nicht. Antonietta wurde plötzlich be-
wusst, dass sie gar nicht mehr zitterte, und trotz der Ereignisse des Abends
und der ernsten Lage musste sie lächeln. Byron bewirkte irgendwie, dass ihr
warm wurde, dass sie sich entspannte. Mir beim Ausziehen zu
helfen, ist keine besonders gute Idee, glaube ich. Was machst du gerade?
    Die Vorstellung, dir beim
Ausziehen zu helfen, nimmt mir den Atem.
    Kurzes Schweigen folgte auf
seine Worte. Antonietta hängte ihre Bluse über eine Stuhllehne. Ihre Finger
strichen über die Seide, wobei sie insgeheim wünschte, es wäre Byrons Haut. Die
Vorstellung, sich von ihm beim Ausziehen helfen zu lassen, nahm auch ihr den
Atem. Und die Sprache. Sie konnte nicht mehr klar denken. Sie zog das Band aus
ihrem Haar und begann, den dicken Zopf zu lösen, während sie in Richtung
Badezimmer ging.
    Ich durchsuche den Palazzo, um
festzustellen, was die Eindringlinge vorhatten, und um mich zu vergewissern,
dass deine Verwandten weder vergiftet noch betäubt worden sind. Die weitaus
interessantere Frage ist, was machst du gerade?
    Ich löse mein Haar.
    Byron schloss die
Augen und atmete tief ein, als könnte er ihren Duft in sich aufnehmen. Es ist ausgesprochen erotisch,
wenn eine Frau gerade ihr Haar löst. Hast du deine Hose ausgezogen?
    Meine Bluse. Sie gab es, ohne zu zögern,
zu. Es war Teil ihrer Traumwelt. Er war weit weg, und es war ein harmloses
Spiel. Und es lenkte sie von dem grauenhaften Erlebnis ab, beinahe getötet
worden zu sein. Von dem Gedanken, dass es jemanden gab, der sie so sehr hasste,
dass er sie umbringen wollte. Antoniettas Fingerspitzen glitten über die
Wölbung ihrer Brüste. Sie sehnte sich nach seiner Berührung. Noch nie hatte sie
einen Mann so sehr begehrt wie ihn. Das ergibt keinen Sinn.
    Es ergibt sehr viel Sinn.
    Noch nie hatte sie sich so mit
einem Mann unterhalten, nicht einmal mit einem Liebhaber. Sie war nie errötet
oder ins Stammeln geraten, hatte keinen Mann je bewusst herausgefordert. Byron
hatte nie auch nur mit dem leisesten Anzeichen verraten, dass er in ihr etwas
anderes als eine gute Freundin sah, und vielleicht machte sie sich gerade
lächerlich, aber es war ihr egal. Sie war wie besessen von ihm.
    Als sie über den Fliesenboden
des Badezimmers ging, tauchten ohne Vorwarnung bunte Bilder vor ihrem
geistigen Auge auf. Bilder in grellem Rot und Gelb. Sie schrie auf und schloss
instinktiv die Augen. Die Farben waren so intensiv, dass es sie schmerzte, sie
beinahe krank machte.
    Was ist los?
    Antonietta blieb wie erstarrt
stehen. Sie war desorientiert und wusste nicht mehr, wo genau sie sich in ihrem
eigenen Badezimmer befand. Ich sehe etwas. Farben. Rot und Gelb. Wie
Wärmebilder.
    Hol tief Luft. Dein Herz
schlägt zu schnell. Es ist nichts. Lass die Bilder vergehen. Vielleicht hast du
gesehen, was ich gerade gesehen habe. Unsere Verbindung ist sehr stark. Byrons
Nackenfell sträubte sich, und er unterdrückte ein böses Knurren, bevor er seine
Gestalt wieder veränderte und sich in menschlicher Gestalt über Antoniettas
schlafenden Cousin beugte.
    Antonietta schlug die Augen auf
und sah nichts als vertraute, tröstliche Dunkelheit. Mir ist davon ganz übel
geworden. Eigenartig. Statt die jahrhundertealten, mittlerweile modernisierten
Wasserbecken zu benutzen, ließ Antonietta Wasser in die eigens für sie
installierte Wanne laufen und schüttete dann duftendes Badesalz dazu. Sie
wollte sich heute Nacht schön fühlen.
    Wo bist du P Sie wollte nicht allein sein.
Trotz ihres mutigen

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