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Dunkle Symphonie der Liebe

Dunkle Symphonie der Liebe

Titel: Dunkle Symphonie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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ist sie doch, nicht wahr, Toni?«
    »Sehr tapfer.« Antonietta,
deren Hände immer noch auf dem schmalen Bein ruhten, weil sie hoffte, dadurch
die Schmerzen zu lindern, hauchte einen Kuss auf Marguerites Scheitel.
    Die Kleine rutschte unruhig hin
und her, bis es ihr gelang, Antonietta am Ärmel zu zupfen. »Dann bin ich also
eine echte Scarletti?«
    Tasha stieß einen gereizten
Laut aus und starrte Franco böse an. Es regte sie auf, dass Marita mit ihrem
ständigen Nörgeln das Kind verunsicherte. »Du bist schon immer eine Scarletti
gewesen, Marguerite. Du bist tapfer und ganz toll und eine einzige Freude für
uns alle. Das stimmt doch, oder, Toni? Franco?«
    »Marguerite, du bist eine
Scarletti durch und durch«, versicherte Antonietta sofort.
    »Du warst schon immer genauso
wie ich, Marguerite«, sagte Franco und gab seiner Tochter einen Kuss. »Nicht
wahr, Nonno?«
    »Du hast die Augen deines
Vaters und sein sonniges Gemüt«, bestätigte Don Giovanni.
    »Signorina Scarletti, der
Krankenwagen ist da«, verkündete Helena. »Hier entlang!« Sie winkte die
Sanitäter herein.
    »Grazie , Helena«, bedankte Antonietta
sich. Sie überließ es Justine, die Sanitäter durch den Schutthaufen zu dem Kind
zu führen.
    Nach einer Untersuchung und
einem kurzen Gespräch mit Franco einigte man sich darauf, Marguerite ins
Krankenhaus zu bringen, wo ihr Bein professionell versorgt werden konnte.
    »Achten Sie bitte darauf, dass
sie keine Schmerzen ausstehen muss«, bat Tasha und umarmte das Kind liebevoll.
»Wir mussten eine ganze Weile auf Sie warten, und unsere Kleine hat große
Angst.«
    »Wir passen auf, dass es nicht
mehr wehtut als unbedingt nötig«, versicherte ihr einer der Sanitäter. »Wir
können ihr ein Schmerzmittel geben, bevor wir sie transportieren.«
    Antonietta wartete, bis
Marguerite mit ihrem Vater und Tasha im Krankenwagen und auf dem Weg ins
Krankenhaus war, bevor sie den Versuch machte, sich um den angerichteten
Schaden zu kümmern. »Justine, sorg bitte dafür, dass dieser Bereich abgesperrt
wird, damit niemand etwas anfasst und keines der Hausmädchen versucht, hier
aufzuräumen, bevor sich die Polizei alles angeschaut hat.«
    Ein leichter Parfümduft verriet
ihr, dass ihre Haushälterin in der Nähe war. »Helena, was ist mit Enrico los ?
Was wissen Sie über sein Verschwinden?«
    »Gar nichts, Signorina. Er war
einfach nicht in seinem Zimmer. Es fehlt nichts, seine Kleidung und
persönlichen Sachen sind alle noch da. Als er gestern Abend an dem Speiseplan
für heute arbeitete, haben wir noch gemeinsam den Einkaufszettel erstellt, mit
dem ich den Laufburschen heute Morgen losgeschickt habe. Gegen zehn tranken
wir noch ein Glas Wein, dann zog er sich in sein Apartment zurück wie üblich.
Als er heute Morgen nicht kam, um die Mahlzeiten vorzubereiten, schickte ich
eins der Mädchen los, um nach ihm zu schauen. Er war nicht in seinem Zimmer.
Als sie mir das mitteilte, ging ich sofort selber nachsehen. Mir ist nichts
Ungewöhnliches aufgefallen.«
    »Hat jemand von ihm gehört? Hat
er vielleicht eine Freundin?«
    »Nein.« Helena seufzte schwer,
und diesmal konnte Antonietta die Lautstärke nicht regulieren. Alles schien
übermäßig laut, selbst das Klappern der Schuhe auf dem polierten Boden. Es war
ein bisschen irritierend. Sie konnte Insekten summen und das Haus selbst
knarren und ächzen hören. In der Ferne donnerte es unheilverkündend, und
draußen prasselte der Regen.
    »Würde er einfach so
verschwinden? Nach all den Jahren, die er bei uns ist. Das hier ist sein
Zuhause. Irgendjemand muss doch wissen, wo er sein könnte, jemand außerhalb dieses
Gebäudes, seine Freunde.«
    »Tut mir leid, Signorina, aber
Enrico war immer hier. Die Menschen im Palazzo sind seine Familie. Hier ist
sein Zuhause. Er ist nie woanders hingegangen«, behauptete Helena. »Ich weiß,
dass es so ist. Enrico hat oft zu mir gesagt, dass ihm der Palazzo lieber als
jeder andere Ort ist. Manchmal spazierte er nachts über das Grundstück und
schaute sich die Skulpturen an. Er war begeistert von der Architektur des
Palazzo und hielt es für ein Privileg, an einem solchen Ort zu leben.«
    »Ist das Grundstück abgesucht
worden? Vielleicht hat er einen Unfall gehabt und liegt irgendwo hilflos.«
    »Daran hätte ich denken sollen,
Signorina«, sagte Helena. »Ich lasse sofort nachschauen.«
    »Einer meiner Verwandten hätte
daran denken sollen«, verbesserte Antonietta. Manchmal fragte sie sich, was
sich ihre Familie eigentlich

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