Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkle Symphonie der Liebe

Dunkle Symphonie der Liebe

Titel: Dunkle Symphonie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
ist mir egal, ob er noch
ein Halbwüchsiger ist. Die Tochter des Prinzen war gezwungen, ihren Gefährten
des Lebens zu nehmen, als sie noch eine Halbwüchsige war, und sie ist mit ihrer
Aufgabe gereift.«
    Eleanor schnaubte undamenhaft.
»Und du weißt genau, was ich davon gehalten habe. Wie konnte der Prinz nur die
Kindheit seiner eigenen Tochter opfern? Es war ungeheuerlich. Sie haben bewusst
versucht, sie schneller erwachsen werden zu lassen, indem sie das Mädchen
allein, nur mit unsichtbaren Wächtern, in die Welt hinausschickten. Sie hatte
Anspruch auf eine Kindheit. Raven war vor ihrer Umwandlung ein Mensch, und
Mikhail hatte sich so lange unter Menschen aufgehalten, dass die beiden
vergessen haben, dass unsere Kinder viel länger jung sind. Mit fünfzig sind sie
immer noch nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte.«
    »Wir hätten Gregori, unseren
größten Heiler, und letzten Endes auch Savannah verloren. Das weißt du,
Eleanor. Ihr Frauen wart alle in Aufruhr, aber in Wirklichkeit hatte der Prinz
keine andere Wahl.«
    »Kein Kind kann in so kurzer
Zeit lernen, was es wissen muss. Savannah konnte von Glück sagen, dass sie
imstande war, ihre Gestalt zu verändern und sich selbst zu schützen. Raven kann
ich verzeihen. Sie wurde als Mensch geboren und denkt beim Thema Alter in
menschlichen Begriffen. Aber Mikhail war vor allem daran gelegen, seinen
Stellvertreter zu retten. Keine unserer Frauen ist je mit Männern zusammengebracht
worden, solange sie praktisch noch Kinder waren. Mikhail beschloss
eigenmächtig, den Brauch einzuführen, Männer im Alter von achtzehn
gewissermaßen in die Gesellschaft einzuführen, in der Hoffnung, sie würden
eine Gefährtin finden. Seine Tochter war zufällig die Erste. Mit zweihundert
galt man als volljährig, nicht als Küken von achtzehn. Es war furchtbar. Kein
Wunder, dass Savannah in Panik geriet und aus dem Land floh. Ich weiß, dass ihr
Vater sie beschützen ließ, ebenso wie Gregori, aber tatsächlich ließen sie das
Mädchen allein, damit es schneller erwachsen wurde. Ich kenne keine einzige
Frau, die diese Vorgehensweise nicht skandalös fand, und es überrascht mich
nicht, dass unsere Art ausstirbt, wenn unser Prinz das Wohl seines Freundes
über das seiner Tochter stellt.«
    Byron seufzte. »Mikhail ist
wohl kaum für das Aussterben unserer Art verantwortlich zu machen.« Dieses
Thema war seit jeher ein Streitpunkt zwischen ihnen, und er hatte gehofft,
Eleanor wäre darüber hinweggekommen. »Als Nächstes wirst du ihm noch
vorwerfen, dass er schuld an unserer Unfähigkeit ist, unsere Kinder auf
natürliche Weise zu ernähren.«
    Eleanor hatte den Anstand, eine
leicht beschämte Miene aufzusetzen. »Ich habe keine Ahnung, warum wir nicht
mehr in der Lage sind, die richtige Nahrung für unsere Kinder zu liefern. Wir
alle haben lange darüber diskutiert, und Shea hat viel auf dem Gebiet
geforscht.« Tränen klangen in ihrer Stimme mit. Sie weinte um ihr Volk, um die
Mütter und Kinder, die so viel verloren hatten.
    Byron legte eine Hand auf die
Schulter seiner Schwester. »Ich wollte dich nicht traurig machen, Eleanor. Wir
Männer machen euch Frauen diese Tragödie bestimmt nicht zum Vorwurf.« Er
küsste sie leicht auf den Scheitel, als wollte er sich so ohne Worte
entschuldigen. »Was einem von uns passiert, betrifft alle. Jedes Kind, das
gerettet wird, mit welchen Mitteln auch immer, jede Gefährtin, die gefunden,
jeder Mann, der vor der Finsternis bewahrt wird, sei es auch auf Kosten der
Kindheit, ist für unser Volk ein Schritt vorwärts. Savannah war viel zu jung.
Das wissen wir alle, aber sie ist mit ihrer Aufgabe gewachsen. Vielleicht lag
es ihr im Blut, vielleicht ist sie einfach eine außergewöhnliche Frau. Gregori
wird gut für sie sorgen und sie beschützen und ihr helfen, alles zu lernen, was
sie lernen muss.«
    Eleanor rieb sich die Stirn.
»Ich weiß, dass er das tun wird, und ich weiß, wie sehr wir ihn brauchen. Es
ist nur so, dass unsere Kinder schon genug leiden mussten. So viele von ihnen
sterben. Es ist doch völlig natürlich, ein Kind zu füttern und zu umsorgen, und
doch können wir, die wir der Erde entstammen, diese Aufgabe nicht bewältigen.
Wir können es uns nicht leisten, ihnen noch mehr zu nehmen. Wenn sie volle
fünfzig Jahre brauchen, um reif genug zu sein, damit sie auf eigenen Füßen
stehen können, dann soll es so sein. Ist es zu viel verlangt, einem Kind das zu
geben?«
    »Du hast natürlich Recht,
Eleanor. Ich bin der festen

Weitere Kostenlose Bücher