Dunkle Symphonie der Liebe
Überzeugung, dass Shea und Gregori eine Lösung
finden werden, die es unseren Frauen erlaubt, Kinder auszutragen, ohne sie
frühzeitig zu verlieren. Und dann werdet ihr auch wieder in der Lage sein, sie
ganz normal zu stillen, wie es euch bestimmt ist.«
Eleanor nahm seine Hand. »Du
erinnerst dich doch, dass Celeste und Eric einen Sohn bekamen, als Benjamin zur
Welt kam, und dass er nicht überlebt hat? Sie haben es noch einmal versucht und
das Kind wieder verloren. Celeste ist sehr unglücklich, und Eric hat sie
weggebracht, um ihr über ihren Verlust hinwegzuhelfen. Ich weiß, wie es ist,
ein Kind sterben zu sehen, eine Lücke im Herzen zu haben, die sich niemals
schließen wird. Es ist schmerzlich, meine Freunde so leiden zu sehen. Vlads
Schwester Diedre verbringt immer mehr Zeit in der Erde. Ich fürchte, wir
verlieren sie, wenn sie schwanger wird und auch dieses Kind nicht behalten
kann. Tienn weigert sich, es noch einmal zu versuchen, weil er ebenso wie ich
befürchtet, dass sie sich dazu entschließen könnte, in die Morgendämmerung
überzugehen.« Sie legte eine Hand an sein Gesicht, weil sie den unwillkürlichen
Drang verspürte, ihn zu berühren.» Ich bin so dankbar, dass du deine Gefährtin
gefunden hast. Hüte sie gut. Lebe für sie. Wenn sie auch für dich leben will,
wird alles gut.«
»Es gibt Hoffnung, Eleanor«,
sagte er sanft.
»Wirklich? Ich wünschte, es
wäre wahr. Wenn wir das Wissen der Zauberer oder ihre Macht hätten, würden wir
vielleicht einen Weg finden, aber der Krieg zwischen unseren Völkern hat alle
Bande zerstört. Wenn es noch welche von unseren Feinden gibt, muss ihr Hass auf
uns abgrundtief sein, und sie werden sich unseren Untergang wünschen.«
Der Wind rauschte durch die
Bäume und ließ sie hin und her schwanken. Die Sträucher und Büsche im Irrgarten
bebten leicht. Eleanor machte eine wegwerfende Handbewegung. »Ich wollte
nicht trübsinnig werden. Ich freue mich so sehr für dich. Es ist gut, dass wir
wieder als Familie vereint sind und du deine Gefährtin gefunden hast. Josef
möchte sie bestimmt gern kennen lernen. Gib ihm eine Chance, Byron, und du
wirst sehen, was für ein wundervoller Junge er im Grunde ist.«
Byron seufzte. »Ich gebe mir
große Mühe, einen guten Eindruck auf Antonietta zu machen. Das Letzte, was ich
mir wünsche, ist, dass sie Josef in seinem schwarzen Cape und diesen viel zu
weiten Hosen sieht und ihn rappen hört.«
»Er war noch ein Kind, und es
ist lange her. Alle Kinder experimentieren gern. Deine Antonietta wird ihn nett
und charmant finden.«
»Charmant?« Byron verzog das
Gesicht. »Soweit ich weiß, ging er vom Herumliegen auf Gräbern dazu über,
andere Leute in eine Grube zu schubsen, mit Vorliebe bei Konzerten, wo Sänger
versuchten, irgendwelchen Lebewesen den Kopf abzubeißen. Im Ernst, Eleanor, der
Junge braucht Disziplin. Ich habe nicht vor, derjenige zu sein, der mit seinen
Problemen fertig werden muss. Schon gar nicht jetzt. Ich würde dem Jungen
wahrscheinlich kräftig eins hinter die Ohren geben, damit er zur Vernunft
kommt.«
Eleanor stieß einen tiefen
Seufzer aus. »Byron, er ist nicht mehr so eine Nervensäge, und du denkst in
menschlichen Begriffen. Du warst lange weg.«
»Ach ja? Und was ist mit dem
Make-up? Er hat eindeutig Make-up getragen und sein Haar in allen möglichen
Schattierungen gefärbt. Für mich sieht das nicht so aus, als würde er sich
halbwegs zurückhalten und an die Gesellschaft anpassen.«
»Von wem hast du das gehört?
Ich fasse es nicht, dass man dir das erzählt hat. Diese Klatschmäuler! Das war
seine androgyne Phase. Und er hat sich an seine eigene Altersgruppe angepasst.
Alle Jugendlichen müssen zu sich selbst finden, Byron.« Eleanor verteidigte
ihren Sohn hitzig.
Byron verdankte diese
Information seinem leidgeprüften
Schwager Vlad, hielt es aber
für besser, sich darüber auszu- schweigen. Er wollte nicht, dass Eleanor sich
über ihren Gefährten ärgerte. Byron zwang sich zu einem unbefangenen Lächeln.
»Der Punkt ist, dass ich im Moment gerade versuche, um meine Gefährtin zu
werben, und keine Zeit habe, auf einen halbwüchsigen Jungen aufzupassen.«
»Wir müssen sie kennen lernen«,
bemerkte Eleanor eifrig. »Ich kann es kaum erwarten, sie zu sehen.«
Byron nahm die Hände seiner
Schwester in seine und zog sie hoch. »Du weißt, dass ich dich und Vlad mit
Antonietta bekannt machen möchte, aber bei dem Gedanken, dass Josef in ihre
oder ihrer Familie Nähe kommen könnte,
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