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Dunkle Tage, helles Leben - Best Love Rosie

Titel: Dunkle Tage, helles Leben - Best Love Rosie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nuala O'Faolain
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umformuliert werden zu »Fünf Gedanken über verschiedene Abschnitte der Reise«, zum Beispiel für den Anfang oder für den Schluss (oder für überhaupt keine Reise, falls Reisen sich nicht mehr verkaufen – Louis’ Wunsch ist mir Befehl).
    Aber vergiss nicht, was Yeats gesagt hat, als man ihm am Telefon mitteilte, dass er den Nobelpreis für Literatur erhält.
    MarkC an RosieB
     
    Was hat er gesagt?
    RosieB an MarkC
     
    »Wie viel? Wie viel?«
    MarkC an RosieB
     
    HALT DICH FEST!
    10.000 Dollar pro Stück. Pauschal, keine Tantiemen, keine
    Umsatzbeteiligung.
    30.000 Dollar – umgerechnet sind das im Moment etwa … 22.000. Abzüglich meines Agentenhonorars wären das für Dich … 20.000. Schmeckt Dir das?
    RosieB an MarkC
     
    Offenbar ist dieser Herr sehr scharf auf den Brief an Emerson, den Du erwähnt hast.
    Aber mal ganz im Ernst – das ist echt genial. SUUUPER!
    Ich fuhr nach Dublin, um Min anzurufen, weil ich das Gespräch mit ihr nicht führen konnte, wenn das Telefon immer wieder piepste und ich dauernd neue Münzen nachwerfen musste.
    Ich platzte fast vor Freude. »Also – was sagst du dazu?«
    »Ach, du hast die Neuigkeiten schon gehört? Was sagst du dazu?«, fragte sie zurück.
    »Ich finde es fantastisch. Ich war …«
    »Für manche Leute mag es ja fantastisch sein«, erwiderte sie düster. »Für andere weniger.«
    »Meinst du mich? Wenn du mich meinst, hast du mich falsch verstanden. Ich bin …«

    »Nein, ich meine nicht dich. Obwohl vielleicht deine Hilfe gebraucht wird.«
    Dann erwähnte sie Pegs Namen, und alles ging hoffnungslos durcheinander – bis sich herausstellte, dass Min über Monty redete, der gerade seinen Hochzeitstermin bekannt gegeben hatte. Er wollte seine heimliche Freundin heiraten, eine achtundzwanzigjährige alleinerziehende Mutter mit einem kleinen Sohn.
    Diese Geschichte war so aufregend, dass ich Mühe hatte, Min dazu zu bringen, mit mir über die zwanzigtausend Euro zu reden, die ich für das Haus in Stoneytown anzahlen wollte.
    »Wir können einen Makler beauftragen, das Haus zu schätzen«, schlug ich vor, als sie nicht sofort antwortete. »Obwohl ich nicht weiß, wie jemand ein wertloses Haus auf einem unbezahlbaren Grundstück schätzen soll.«
    Aber die Min jetzt war anders als die Min vor dem Brand. Sie hatte nicht gleich reagiert, weil sie sich so freute. Sie war absolut und uneingeschränkt damit einverstanden, das Grundstück samt Haus für dreißigtausend Euro an mich zu verkaufen. Sie bot mir sogar einen Rabatt von zehn Prozent an, sozusagen als Freundschaftspreis.
    »Und viel Glück mit der alten Bruchbude! Ich würde sie dir ja gratis geben, aber Luz und ich wollen uns vielleicht auch was kaufen. Luz könnte sich für das Geld in ihrer Heimatstadt ein ganzes Haus kaufen, in der Nähe ihrer Tochter. Aber ich will nicht nach Mexiko, bis ich weiß, wie ich wieder hier einreisen kann. Ich arbeite doch jetzt im Buchgeschäft, für Rare Medical Books, und das läuft hervorragend.«
    »Aber Min, was ist mit Dublin? Mit Kilbride? Du wirst nächsten Monat siebzig – da kannst du doch nicht einfach ein Leben als Geschäftsfrau und ein Leben in Mexiko anfangen!«
    »Warum nicht?«, entgegnete Min. »Schau dir Monty an. Er fängt da an, wo sein Vater, der Mistkerl, aufgehört hat, stimmt’s? Der kleine Junge ist ungefähr so alt, wie Monty war, als sein
Vater weggegangen ist. Warum soll ich also nicht da wieder anfangen, wo ich aufgehört habe, als ich von meinem Vater weggegangen bin? Ich sollte damals nach Amerika. Ich wäre auch nach Amerika gegangen, wenn du nicht auf die Welt gekommen wärst.«
    »Tut mir leid, Min …«
    »Es braucht dir überhaupt nicht leidzutun. Ich würde nichts an meinem Leben ändern wollen, Rosie. Nicht mal das, was schwer und traurig war. Ich schwör’s dir. Ich möchte nichts davon missen – gar nichts.«

TEIL FÜNF
    Winter

23
    A lles war gut. Allen ging’s gut. Und warum war ich dann nicht glücklich und zufrieden?
    Als die Herbsttage immer kälter wurden, kam eine Dunkelheit über mich, die schlimmer war als alles, was ich bisher gekannt hatte.
    Nichts erschien mir mehr wichtig. Ich wollte mich um nichts mehr kümmern. Morgens schlief ich lang. Tagsüber ging ich mit dem Hund am Ufer entlang, um zu sehen, was die Stürme der Tagundnachtgleiche angetrieben hatten. Aber selbst wenn ich etwas Schönes oder Nützliches entdeckte, ließ ich es liegen. Da war auch ein Delfin, der in der schmalen Bucht verweste, in die er sich

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