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Dunkle Tage, helles Leben - Best Love Rosie

Titel: Dunkle Tage, helles Leben - Best Love Rosie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nuala O'Faolain
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beide Richtungen blicken. Zurück zur Vitalität, vorwärts zur Weisheit.
    3. Sie stehen vermutlich auf dem Zenit Ihrer Verdienstmöglichkeiten, die praktischen Aspekte des Lebens sind weitgehend geregelt, alles läuft reibungslos. Das ist eine neue Dimension der Freiheit.
    4. Sie wissen, was Sie wollen. Sie wissen auch, dass Sie nicht unbedingt alles haben müssen, nur weil Sie es wollen.
    5. Sie verfügen über die Perspektive der Erfahrung, und diese kann Ihnen an Stellen, wo Sie bisher gar nicht danach gesucht haben, bedeutungsvolle und schöne Aspekte des Lebens eröffnen.
    6. Das Ich, über das andere entscheiden, gehört der Vergangenheit an. Jetzt entscheiden Sie selbst.
    7. Unnötige Auseinandersetzungen fallen weg. Der Kampf, den man mit sich selbst geführt hat, ist vorbei. Endlich können Sie Ihr eigener Freund sein.
    Tschüss für heute. Ich muss ins Bett und in Frieden ruhen, wie Mr. Colfer.

26
    I ch wäre gern noch länger in Kilbride geblieben, weil es dort so gemütlich war, aber es zog mich zurück zum Milbay Point. Ich wusste, dass meine kleine schwarze Hündin auf mich wartete. Ich konnte sie vor mir sehen, wie sie sich erwartungsvoll zusammenkauerte, sobald sie das Motorengeräusch hörte, wie sie den Kopf schräg legte, bis sie die Person, die über die Anhöhe kam, identifiziert hatte. Aber bevor ich nach Stoneytown zurückfahren konnte, musste ich warten, bis das große Buffet im Kilbride Inn vorbei war und jeder Peg umarmt hatte und ich mit ihr ein Treffen ausmachen konnte. Ich hatte bis jetzt gar keine Möglichkeit gehabt, richtig mit ihr zu reden. Ich hatte ihr nur still die Hand gedrückt und ein paar Flusen von ihrem schwarzen Mantel gezupft.
    »Komm zum neuen Haus«, sagte sie. »Ich muss mit meinem Bruder auf den Friedhof und den Blumenschmuck begutachten, aber ich werde ihm sagen, dass du mich erwartest – auf diese Weise bleibt uns keine Zeit, über die Erbschaft zu sprechen.«
     
    Der Bungalow, den Monty ihr vermacht hatte, war frisch gestrichen, aber das Grundstück war noch nicht landschaftlich gestaltet. Ich musste über eine völlig verwilderte Wiese stapfen, um zu ihrer Terrasse zu gelangen. Peg trug immer noch das schwarze Kleid, das sehr gut zu ihren blonden Haaren passte,
und führte mich in den riesigen Wintergarten und zu zwei Sesseln, die aus der Wohnung ihres Vaters stammten. Auf den Fliesen wirkten sie fast wie Puppenstubenmöbel. Ich umarmte Peg, und sie murmelte: »Er fehlt mir jetzt schon so furchtbar.«
    Aber sie hatte keine Tränen mehr. Sie brauche eine Pause, sagte sie. Also goss sie uns beiden ein Glas Sekt ein. »Ich darf mich nicht betrinken, weil heute Abend noch ein Familienessen stattfindet, bei dem ich einigermaßen nüchtern und aufmerksam sein muss, aber von Sekt werde ich nicht richtig betrunken.«
    »Das kann ich ja dann auch dem Polizisten sagen, falls ich in eine Kontrolle gerate«, lachte ich, und wir stießen an, auf ihren Vater im Himmel und auf uns hier auf Erden, und wünschten uns gegenseitig noch viele glückliche Tage.
    »Ich muss schon sagen, Peg – der liebe Gott möge es mir verzeihen -, aber ich finde wirklich, dass dir die Trauer gut bekommt. Du siehst fantastisch aus. Und Schwarz ist genau deine Farbe.«
    »Ich weiß«, sagte sie mit leichter Arroganz in der Stimme. »Zwanzig Pfund weniger. Man muss nur leiden – das ist das ganze Geheimnis.«
    »Sogar die dunklen Ringe unter den Augen wirken elegant, bei dem blassen Teint! Nur – die Möbel …«
    »Ja, ich finde auch, sie sehen doof aus hier. Aber ich habe sie mitgenommen, damit die anderen sie sich nicht sofort unter den Nagel reißen, wenn sie erfahren, dass unser Dad sie in seinem Testament nicht erwähnt hat. Meine Geschwister bekommen sowieso viel mehr, als sie verdienen – er hat das Haus gleichmäßig unter uns allen aufgeteilt, weißt du das schon? Ich habe eine Couchgarnitur aus Leder bestellt. Monty hat immer gesagt, wir müssen uns Ledersessel kaufen, weil wir voraussichtlich Tiere haben werden.«
    »Hast du bei der Beerdigung mit ihm geredet?«

    »Ja, klar. Ich habe zu ihm gesagt ›Hallo, Liebling‹ und habe ihm zugezwinkert, als er mit seiner Kinderbraut an mir vorbeiging.«
    »Du und ich, wir gehen mit Krisensituationen völlig verschieden um, glaube ich«, sagte ich leise. »Ich habe keine Ahnung, wie ich mich selbst irgendwie wieder aufbauen könnte, aber du – na ja, ich muss schon sagen, du hast dich ganz schön gemausert, du Maus! Du kommst raus und

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