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Dunkle Templer 01 - Erstgeboren

Dunkle Templer 01 - Erstgeboren

Titel: Dunkle Templer 01 - Erstgeboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: StarCraft
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und kommen Sie zur Sache: Wie haben Sie es gemacht?«
    Er spürte einen Stich, der von Verärgerung herrührte, und hielt sich daran fest wie ein Ertrinkender. Weil es sein eigenes Gefühl war, aus seinen eigenen Erinnerungen, seiner eigenen Vergangenheit und Persönlichkeit, und verdammt, es fühlte sich wirklich gut an.
    »Sie müssen verstehen, wie die Resoz wirkt, wenn Sie wissen wollen, was ich gemacht habe«, erwiderte er gereizt.
    Sie verkniff sich ein Lächeln. »Na dann, Professor, erleuchten Sie mich.«
    Er winkte ab, auf einmal war er wieder müde. »Sie wissen, wie es funktioniert. Zamara hat – auch wenn ich noch nicht genau weiß, wie – diese Erinnerungen gefunden und sie hervorgeholt. Sie ließ Marcus erkennen, was man ihm angetan hat. Und mit der Rückkehr der Erinnerungen, des Wissens darüber, was er getan hat, kamen die Gewalttätigkeit und dieselben Begierden, die er verspürt hatte, als…«
    Er schmeckte Galle im Mund.
    »Als er Menschen umbrachte, zerlegte und fraß«, sagte Rosemary, ohne mit der Wimper zu zucken. Sie nickte. »Ergibt Sinn.«
    Jake starrte in die Unendlichkeit des Alls, die vor ihm gähnte. Er wollte nichts mehr sagen, aber er hatte das Gefühl, dass er es musste. Er riss sich zusammen, griff zu und berührte R. M.’s Geist. Er ging nicht sehr tief, er wollte nicht tief gehen. Er wollte nur wissen, ob er ihr wirklich vertrauen konnte. Er spürte keine Täuschung, die von ihr ausging, kein Blockieren – keine schnurrbartzwirbelnde, händereibende Bösartigkeit. Nur Neugier, eine Spur von Verachtung für die Art, wie er sprach und seine Worte wählte, und darunter einen köchelnden Kessel aus Angst, Wut und Entschlossenheit.
    Jack zuckte zusammen unter der Leidenschaft ihres Hasses.
    Sie drehte sich nach ihm um. »Sind Sie okay?«
    Offenbar hatte sie nicht gespürt, wie er in ihren Gedanken herumgestochert hatte. Das war gut. Er nickte.
    »Ja, so okay, wie es eben geht, würde ich sagen. Nun, jedenfalls, es war wie Knoten aufmachen. Es gelang ihr, in Wrights Geist einzudringen und diese… diese finsteren Dinge zu finden und sie zu befreien. Und… noch etwas gelang ihr.«
    Er hielt inne und fragte sich, ob er das Schuldgefühl, das er aufgrund all dessen verspürte, wozu sein Gehirn gezwungen worden war, je loswerden würde, fragte sich, ob es das Wissen der Protoss, das Wissen, von dem sie behauptete, dass Jake es nun besaß, wirklich wert gewesen war, einen Wahnsinnigen auf die Crew der Gray Tiger loszulassen.
    »Sie wissen doch, wie es ist, wenn man sich an etwas erinnert – meistens ist es irgendwie unscharf und nicht ganz vollkommen. Man erinnert sich, aber es ist sehr… schattenhaft und es fehlt die Kraft, die es hatte, als es geschah.«
    »Ja«, sagte R. M. »Das weiß ich. Man kann sich an ein Ereignis erinnern und Freude oder Traurigkeit darüber empfinden, aber es ist sehr vage, sehr weit entfernt.«
    »Nun«, sagte Jake, »Zamara weiß, wie man dafür sorgt, dass Erinnerungen sich so anfühlen, als geschähen sie von Neuem.« Sie wandte sich ihm mit großen Augen zu. »Wow«, sagte sie. Er nickte. »Als sie Marcus’ Erinnerungen entdeckte, waren es mehr als einfach nur Erinnerungen«, sagte sie langsam.
    »Nein«, antwortete Jake, mit hängenden Schultern dasitzend. Ihm war elend zumute.
    Sie schwiegen. Es musste nichts mehr gesagt werden. Sie begriffen beide die Bedeutung dessen, was geschehen war. Die Stille zwischen ihnen hielt lange an.
    »Nun«, sagte R. M. schließlich, und ihre Stimme brach das Schweigen zwischen ihnen. »Machen Sie sich deswegen nicht zu viele Vorwürfe. Diese Leute wollten uns verschleppen, damit man unser Denken vergewaltigen konnte. Und danach wären wir getötet worden. Sie haben uns gerettet, Jake.«
    »Sagen Sie das Darius und Kendra«, gab er zurück.
    Rosemary zuckte mit den schmalen Schultern. »Sie können sich in Ihren Schuldgefühlen wälzen, so lange Sie wollen. Aber Sie sind wenigstens noch am Leben, um sich darin wälzen zu können.«
    Jake blickte auf die Konsole. »Irgendein Anzeichen von Verfolgern?«, fragte er in dem Versuch, sich abzulenken.
    »Nein«, erwiderte R. M. »Ich habe in den ersten Stunden nach unserer Flucht genau aufgepasst, glauben Sie mir, und ich habe alle Funkfrequenzen überwacht. Als ich die Gray Tiger das letzte Mal sah, lag sie tot im All. Bevor wir von Bord gingen, konnte ich die Systeme des Schiffes so weit manipulieren, dass sie keine Ahnung haben, wohin unsere Kapsel unterwegs sein

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