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Dunkle Templer 01 - Erstgeboren

Dunkle Templer 01 - Erstgeboren

Titel: Dunkle Templer 01 - Erstgeboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: StarCraft
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sanftes Weiß, das einen Kontrast zu dem juwelenartigen Schimmer bildete, der die Treppe beleuchtet hatte.
    Der Bereich, der sich vor ihnen auftat, war weit, die Luft kühl, sanft und rein. Steinformationen ragten aus einem künstlich geglätteten Boden auf, nicht grob und klingenartig, sondern poliert und behauen. Darin eingebettet waren kleine, blinkende Edelsteine in vielerlei Farben. Das weiche weiße Licht kam direkt aus der Decke. Sie leuchtete, als würde sie von oben beschienen.
    Jake war zutiefst gerührt. Alles schien im Gleichgewicht zu sein – die natürlichen Farben von Stein und Erde verschmolzen mit Metallen, Juwelen und anderen Substanzen, die offenkundig von den Ihan-rii hierher gebracht worden waren. Alles hier unten war perfekt konserviert worden. Nichts war dem Wind, dem Sand, dem Wasser oder den hasserfüllten Händen von Protoss-Stämmen ausgesetzt gewesen, die entschlossen waren, auszulöschen, was sie nicht verstanden.
    Jake dachte an die Welt an der Oberfläche, die Welt, die bis vor ein paar Augenblicken noch die einzige gewesen war, die er gekannt hatte. Mit einem Anflug von Demut dachte er an die Hütten, die kaum mehr waren als Stöcke, die von getrocknetem Schlamm zusammengehalten wurden und mit Häuten und Blättern gedeckt waren. Er dachte an ihre Werkzeuge, ihre Waffen und die Muster, mit denen sie ihre Körper schmückten. Er dachte an die Halsketten aus Knochen, Muscheln und Steinen, von seinem Volk mit Sorgfalt gearbeitet, und daran, dass er sie einst schön gefunden hatte.
    Auf gewisse Weise waren sie das immer noch. Aber nichts, was er je an der Oberfläche gesehen hatte, nicht einmal die traurigerweise beschädigten Relikte der Ihan-rii selbst, hatte ihn auf das hier vorbereitet. Und irgendwie spürte Jake, dass er bislang nur einen kleinen Teil der Schönheiten gesehen hatte, die hier verborgen waren, sicher verwahrt, und warteten.
    Darauf warteten, wieder gefunden zu werden von jemandem, der wenigstens versuchen würde, sie zu verstehen.
    Er wusste, dass er die oberirdische Welt nie wieder so sehen würde wie bisher.
    Savassan trat nun vor und blieb neben einer der Säulen stehen, die einst natürlich entstandener Stein gewesen war. Er besah sich die Juwelen und winkte Jake zu sich. Jake eilte zu ihm.
    » Siehst du das? « , fragte Savassan seinen Schüler.
    Und diesmal sah Jake es. In die Säule eingelassen war ein nunmehr vertrautes Rechteck aus Edelsteinen, die allesamt schwach leuchteten. Jake hob eine Hand, um das Ära’dor nachzufahren.
    1 zu 1,6…
    Jeder Edelstein begann in einer veränderten, sanfteren Version jenes Gesangs zu summen, den die Khaydarin-Kristalle an der Oberfläche angestimmt hatten. Jake berührte den letzten Stein. Der Gesang schwoll an, und für einen Augenblick erstrahlten die Juwelen, ehe sie wieder ihren vorherigen gedämpften Schimmer annahmen.
    Ein leises Summen veranlasste die beiden Protoss, sich umzudrehen. Auf der gegenüberliegenden Wand erschien eine leuchtende Linie, und Jake kannte ihre Proportionen.
    Die Linie bewegte sich sehr schnell, bildete ein Rechteck, leuchtete auf und verging dann. Im nächsten Moment bewegte sich das umrissene Rechteck mit einem dumpfen, knirschenden Geräusch nach links, und eine flache Plattform schob sich in den Raum.
    Auf der Plattform lagen – glänzend, von schlangenartigen Ranken umschlungen und durchwirkt – sechs Körper. Die wunderbare Welt aus Träumen und Summen und leuchtender, strahlender Perfektion hatte sich soeben in einen Albtraum verwandelt.
    Abscheu und Schrecken platzten aus Jake heraus und trafen Savassan so wuchtig, dass der andere Protoss ins Taumeln geriet. Jake selbst stürzte schwer auf den steinernen Boden und machte sich daran, auf allen vieren die Treppe hochzukrabbeln, zurück zur Oberfläche der Welt, die er kannte und verstand, fort von diesem Geheimnis, das sie nie hätten finden sollen…
    Savassans Hand an seinem Fußknöchel veranlasste ihn, abermals geistig aufzuschreien, und es dauerte ein paar Sekunden, bis die besänftigenden Gedanken des älteren Shelak Jakes von Angst umnebeltes Gehirn durchdrangen.
    » Sie sind schon lange tot, Temlaa. Sie werden uns nichts tun. Lange tot, trocken wie Gras. Hier gibt es nichts zu fürchten. «
    Temlaa war keineswegs beruhigt. Warum waren die toten Protoss hier? Er ging zurück, langsam, nervös. Die Luft hier war, obschon atembar, sehr trocken. Sie war nicht wie die Luft an der Oberfläche oder auch nur die in einem normalen

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