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Dunkle Templer 01 - Erstgeboren

Dunkle Templer 01 - Erstgeboren

Titel: Dunkle Templer 01 - Erstgeboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: StarCraft
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trug formelle Kleidung und schien etwas über sechzig Jahre alt zu sein. Sein eisengraues Haar war perfekt frisiert, seine blauen Augen wirkten etwas verblasst, aber immer noch scharf, seine Lippen waren dünn und bewegten sich kaum, als er sprach. »Sie sind in Sicherheit, das garantiere ich Ihnen. Ich bin Phillip Randall. Ich werde für die Dauer Ihres Aufenthalts Ihr Diener sein. Ethan Stewart hat diese Unterkunft für Sie eingerichtet und hofft, dass sie Ihnen zusagt. Wenn Sie mich bitte entschuldigen, dann werde ich ihn benachrichtigen, dass Sie nun wach sind. Er ist sehr gespannt darauf, Sie kennenzulernen.«
    Randall ging zu einem großen Fenster und zog die schweren Vorhänge auf. Sonnenlicht strömte herein, und Jake schloss unter der anbrandenden Helligkeit für einen Moment die Augen. Randall neigte leicht den Kopf und verließ leise das Zimmer. Nun fiel es Jake allmählich wieder ein. Die Drogenhöhle… Leeza… der wilde Wettlauf ums Überleben… und Ethan Stewart, der im rechten Augenblick aufgekreuzt war, um sie zu retten, und dabei aussah wie aus dem Ei gepellt.
    Er fragte sich, warum er so voller Groll auf jemanden war, dem er doch offensichtlich sein Leben verdankte.
    Ungeachtet seiner Meinung über Stewart, konnte Jake am Geschmack des Mannes nichts aussetzen. Er sah sich im Zimmer um und verspürte dabei etwas, das an Staunen grenzte.
    Etwas derart Opulentes hatte er bislang im Leben nur einmal gesehen, und zwar als er bei Valerian auf ein Glas Portwein gewesen war und mit ihm über die Entdeckung von Wundern gesprochen hatte. Dort hatte er sich im Widerschein alter Waffen und Rüstungen, im Glanz von Licht auf Metall und umgeben vom Geruch von Zigarren und Leder wiedergefunden. Aber es war auf eine ganz eigene Weise auch nüchtern gewesen, ein Raum zum Studieren und Trainieren und Nachdenken, der Rückschlüsse auf den Mann zuließ, der dort lebte.
    Dieser Raum hier, der vielleicht ebenfalls Rückschlüsse auf seinen Besitzer erlaubte, war ganz darauf ausgerichtet, die Sinne anzusprechen.
    Jake setzte sich auf und lehnte sich mit dem Rücken gegen ein pralles Kissen. Er lag auf cremefarbenen Laken, die sich schwer und weich anfühlten. Der Raum war kastanienbraun gestrichen, und der Schimmer von Kupfer zeigte sich an den Bettpfosten bis hin zu einer gepolsterten Bank am Fußende des Bettes.
    Auf dem Nachttisch stand eine mit Obst gefüllte Schale -Weintrauben, Birnen, Orangen, Äpfel. Jake lief das Wasser im Munde zusammen. Richtiges Essen. Er schnappte sich einen Apfel, biss hinein und schloss die Augen, als der Geschmack in seinem Mund explodierte.
    »Ich dachte schon, Sie würden noch einen ganzen Tag verschlafen.« Jakes Lider schnellten hoch.
    Ethan Stewart lehnte grinsend im Türrahmen. Er wirkte auch jetzt so selbstsicher und sah immer noch so gut aus, wie er Jake auf dem Hover-Bike vorgekommen war, und Jake mochte ihn auch jetzt um keinen Deut mehr als zuvor.
    »Sie sind also der Archäologe, der ein Alien im Kopf hat. Ich bin Ethan Stewart. Ich weiß nicht, wie viel Rosemary Ihnen über mich erzählt hat, aber ich streite vorsichtshalber alles ab.«
    Jake brauchte ein paar Sekunden, um zu begreifen, dass Ethan scherzte, dann lachte er unsicher.
    »Aber im Ernst«, fuhr Ethan fort, »sie hat mir gesagt, dass Sie beide in letzter Zeit einiges durchgemacht haben.«
    »Das ist eine Untertreibung«, sagte Jake leise.
    Ethan wurde sofort sachlich. »Ja, ich weiß. Ich habe selbst einige Freunde durch die Marines und ihre Betreuer verloren. Außerdem bin ich sicher, dass Sie eine interessante Zeit hatten mit all den Protoss-Erinnerungen im Kopf. Ich möchte mich übrigens sehr entschuldigen für diese Sache mit Leeza. Sie und ich gingen seit ein paar Monaten getrennte Wege, und ich hatte seitdem nichts mehr von ihr gehört. Ich habe ihren Kontaktmann hier gefunden und mich um ihn gekümmert. Ich bedaure nur, dass Leeza so einen schnellen Tod hatte. Ich mag es nicht besonders, wenn man mich ausnutzt.«
    Unter Anwendung dessen, was er bislang von Zamara gelernt hatte, tastete Jake sich vorsichtig durch Ethans Gedanken. Er wusste, dass R. M. Ethan vertraute, aber Jake wollte sich selbst davon überzeugen. Er verstand noch immer nicht recht, was Zamara wusste, das so wichtig war. Er wusste nur, dass es so war. Und er hatte zu viel durchgemacht, um einfach kehrtzumachen und sich Ethan Stewart wie ein Opferlamm anzubieten. Er brauchte Klarheit – würde dieser Mann sie verraten?
    In allererster

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