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Dunkle Templer 01 - Erstgeboren

Dunkle Templer 01 - Erstgeboren

Titel: Dunkle Templer 01 - Erstgeboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: StarCraft
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Handtuch, tropfte ein wenig und glotzte.
    War es das, was es bedeutete, unsagbar, unbegreiflich und saumäßig reich zu sein?
    Die Tür ging auf und Randall trat ein, ein Paar glänzender Schuhe in den Händen, von denen Jake wusste, dass sie ihm sehr wahrscheinlich perfekt passen würden. Randall nickte ihm zu, offenkundig ganz und gar nicht peinlich davon berührt, ihn in einem Handtuch zu sehen, und begann, Jakes Sachen für den Abend zurechtzulegen. Jake starrte ihn an und blinzelte; sein Denken war immer noch wie benebelt.
    Der Professor hat vermutlich noch nie einen Smoking auch nur gesehen.
    »Ich habe schon zweimal einen Smoking getragen«, platzte es aus Jake, auf einmal verärgert, heraus. Randall drehte sich ihm zu und hob in milder Überraschung eine Augenbraue. »Als ich für den Flinders Petrie Award für herausragende archäologische Leistungen nominiert war.«
    Nominiert war ich zweimal, aber gewonnen habe ich ihn nie, dachte er, überrascht, dass der Gedanke ihn selbst jetzt, selbst in dieser Situation immer noch aufbrachte. Aber die Tatsache, dass er mit einem Alien im Kopf herumlief – dafür würden ihn die Preis-Komitees irgendwann mit irgendetwas auszeichnen, dessen war er sich gewiss.
    Zu dumm nur, dass er nie Gelegenheit haben würde, es zu erfahren.
    »Sehr wohl, Sir.«
    »Also… äh, ja, danke, dass Sie die Sachen gebracht haben.« Er lächelte dem anderen Mann zu und wartete darauf, dass der sich verbeugte und ging. Doch Randall legte nur die Hände auf den Rücken und stand geduldig da.
    »Randall?«
    »Ja, Sir?«
    Lieber Gott, was sagte man denn zu so jemandem? Randall schüchterte ihn furchtbar ein. »Äh… Sie können jetzt gehen.«
    »Der Professor wünscht keine Hilfe beim Ankleiden für das Abendessen?«
    »Nein, das wünscht der Professor nicht, und dem Professor wäre es auch lieber, wenn Sie aufhören würden, ihn in der dritten Person anzusprechen.« Diese Situation war für ihn fast so merkwürdig und fremdartig wie der Umstand, dass allnächtlich die Erinnerungen eines schon lange toten Protoss in seinem Kopf erwachten, als würde er sie selbst durchleben.

Aber der tadellos gekleidete – er wusste nicht einmal, wie er ihn bezeichnen sollte: Butler? Kammerdiener? Oder einfach nur Diener? Er beschloss, es beim Einfachen zu belassen und entschied sich für Randall – Randall zuckte mit keiner Wimper. Er verneigte sich nur leicht und sagte: »Sehr wohl, Sir. Wünschen Sie sonst noch etwas, Sir?«
    Jake fühlte sich mit einem Mal sehr müde, seufzte schwer und sagte leise: » Ja, mein Leben hätte ich gern zurück.«
    Randall antwortete nicht. Er ging nur und schloss die Tür hinter sich.

    TEIL4
    Jake starrte die formelle Kleidung lange an. Dann seufzte er abermals, zog sich an, benutzte den bereitliegenden Schuhlöffel, um seine Füße in die perfekt passenden, polierten Schuhe zu befördern. Dabei wurde ihm bewusst, wie schlecht er im Binden einer Fliege war.

    KAPITEL 20

    Eine Stunde später kam Randall zurück, um ihn zum Abendessen zu geleiten. Jake folgte ihm durch mehrere Räume, die ebenso opulent waren wie der, in dem er den Tag verschlafen hatte, und ihre Schritte hallten von dunkelgrünen Marmorböden wider.
    Jake hoffte, dass Randall ihn auch wieder zurückbegleiten würde, weil ihm klar wurde, dass er sich rettungslos verirren würde, wenn er den Weg allein finden müsste. Um seinen Orientierungssinn war es nicht zum Besten bestellt -
    - hinter der Tür links, rechts, links, die Treppe hinunter, wieder links, rechts -
    Auf Zamara traf das allerdings nicht zu, wie es aussah.
    Er war so damit beschäftigt, sich fortwährend umzuschauen, dass er beinahe gegen Randall geprallt wäre, als der ältere Mann stehen blieb, um eine doppelflüglige Riesentür zu öffnen. Jake schaffte es gerade noch, einen Zusammenstoß zu vermeiden, und hatte kaum noch genug Zeit, sich zu fassen, bevor Randall in einem Tonfall verkündete, der so klang, wie feines, patinaüberzogenes Zinn aussah: »Professor Jacob Jefferson Ramsey.«
    Jake klappte der Unterkiefer herunter, als er Rosemary sah.
    Sie drehte sich bei der Nennung seines Namens um und begegnete seinem Blick mit der Andeutung eines Lächelns. Die blauen Augen, die ihn über den Lauf eines Gaußgewehrs hinweg fixiert hatten, wurden nun von dichten, geschwärzten Wimpern und rauchigem Make-up betont. Ihre Haut leuchtete beinahe im Kerzenschein, der die einzige Lichtquelle darstellte. Ihre Lippen waren dunkelrot und leicht

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