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Dunkle Träume (Wächterschwingen) (German Edition)

Dunkle Träume (Wächterschwingen) (German Edition)

Titel: Dunkle Träume (Wächterschwingen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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letztes Bad mit den Najaden war ihr noch in peinlicher Erinnerung.
    Jenna wedelte mit dem Becher, passte jedoch auf, der anderen Ze l le nicht zu nahe zu kommen. Sie traute der Nymphe nicht über den Weg. Aber sie brauchte das Wasser. Einen Schluck für sich, um ihre Energiereserven aufzufüllen, der Rest wäre für Myra. Falls das Wa s ser sie nicht heilte, konnte Jenna ihr mit ihren wiederhergestellten Kräften helfen.
    »Meinen Schwestern hast du gegeben, was sie wollten«, säuselte die Najade beleidigt. »Schade, dass dein Jäger sie aus ihrer schönen Hö h le geholt hat.«
    Stimmt, Kyrian hatte die Nymphen verschwinden lassen, bloß wusste Jenna nicht, wohin.
    »Ja, du weißt noch viel nicht von ihm. Wenn mich dein dunkler Freund zu meinen Schwestern bringt, helfe ich dir.«
    »Okay, versprochen«, beeilte sich Jenna zu sagen und reichte der Najade den Becher, denn im Gang tat sich etwas. Jemand klopfte an die Tür und sie hörte Schritte.
    War das Kyrian? Wenn die Najade wusste, dass er sie zu ihren Schwestern bringen konnte, musste er auf dem Weg hierher sein.
    Himmel, Dante musste sie endlich aus der Zelle lassen. Jenna musste zurück, gemeinsam mit Kyrian. »Ist er schon hier?«, wollte sie wissen, als die Nymphe ihr den Becher zurückgab. Jenna nahm einen Schluck und reichte ihn sofort an Myra weiter. »Trink das.«
    Sofort fühlte sich Jenna frischer und neu gestärkt. Dieses Wasser wäre eine Bereicherung für die Klinik. Leider verlor es schnell seine Wirkung.
    »Ts«, machte die Nymphe. »Du hast deine Leistung schon erhalten, seltsame Elfe.«
    Myra setzte sich auf und streckte sich. »Meine Schulter tut nicht mehr weh.«
    »Und das Baby?« Jenna eilte an ihre Seite.
    »Es geht mir bestens.«
    Erleichtert atmete sie auf. Sogar Myras Abschürfung an der Stirn war verheilt.
    »Vater!«, hörte Jenna plötzlich Dantes Stimme, wobei sie fühlte, was er fühlte. Er hatte Angst um Myra, Angst vor seinem Vater und Angst um Jenna. Das Najadenwasser hatte sie erneut sensibilisiert; sie fühlte sich so eng mit ihrem Bruder verbunden wie nie.
    »Kyrian ist immer noch nicht da«, hallte die Stimme des Königs durch das Verlies. »Ich will ihn sofort sehen, ich will deine Schwe s ter, mein Sohn, und du wirst sie mir bringen!«
    Jenna stockte der Atem. Der König wusste über sie Bescheid.
    Myra hatte ihren erschrockenen Gesichtsausdruck wohl bemerkt und sagte: »Er darf dich hier nicht sehen.«
    Mit zitternden Händen zog sich Jenna die Kapuze über den Kopf, als sie auch schon hörte, dass die Gruppe der Elfen vor der Zelle angekommen war.
    »Ich weiß aktuell nicht, wo sie ist, Vater«, vernahm sie Dantes Stimme. »Wie es scheint, funktioniert die Verbindung zu meiner Schwester nur, wenn sie schläft.«
    Jenna hielt die Luft an, während sie sich über Myra beugte und tat, als würde sie ihren Bauch abtasten. Was hatte sie sich nur gedacht, Dante zu begleiten? Verdammt, sie war so naiv. Und was war im Kopf ihres Bruders vorgegangen? Wenn sein Vater herausfand, dass er sie hergebracht hatte, würde der König ihn wohl sofort töten.
    In diesem Augenblick wünschte sich Jenna mehr denn je, sie wäre niemals auf die Suche nach ihren Wurzeln gegangen.
    »Du wirst sie aufspüren!«, rief Lothaire. »Nachdem du mir erklärt hast, wer das bei deiner Sklavin ist.«
    Jenna sah sich bereits in der Zelle neben Myra, als Dante sachlich und kühl erwiderte: »Nur eine Kräuterfrau, die sich um die Verle t zungen meiner Sklavin kümmert.«
    Jenna hätte an seiner Ehrlichkeit gezweifelt, würde sie nicht sp ü ren, wie aufgewühlt er innerlich war.
    »Kräuterfrau …« Die Najade in der Nachbarzelle kicherte.
    Verdammte Nymphe! Sie schaufelte ihrer aller Grab.
    »Hast du mir etwas mitzuteilen, Amalena?«, hallte die Stimme von Brattok durch die Gewölbe.
    Jenna schielte unter ihrer Kapuze durch die Gitter, denn Brattok wandte sich an Dante. »Najaden sind wirklich praktische Geschöpfe. Diese ist verpflichtet, mir immer die Wahrheit zu sagen.«
    Jenna musste sich beinahe übergeben, so schlecht war ihr vor Angst. Jetzt waren sie alle verloren.
    Plötzlich tat es ihr unendlich leid, dass sie sich mit Dad gestritten hatte. Was würde sie dafür geben, in diesem Moment bei ihm zu sein.
    »Ich gehe sofort und hole meine Schwester, Vater.« Dante wollte den König von der Zelle weglocken, doch der hielt ihn auf. »Warte, Sohn, ich will erst hören, was die Najade spricht.«
    »Sie hat das Baby geheilt«, antwortete diese. »Sie

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