Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkle Träume (Wächterschwingen) (German Edition)

Dunkle Träume (Wächterschwingen) (German Edition)

Titel: Dunkle Träume (Wächterschwingen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
Vom Netzwerk:
Oder besser: Kyrian brauchte dieses Wasser, dann würde er schnell genesen.
    Leider konnte Jenna die Nixe jetzt nicht fragen. Lothaire würde es sofort mitbekommen.
    »Kyrian hat getan, was er tun musste«, flüsterte Myra ihr zum wiederholten Male zu, weil Jenna immer noch über den grausamen Mord schockiert war. Welch schrecklicher Anblick. Doch was erwartete sie von einem Wesen, das halb Dunkelelf, halb Gargoyle war? Und was sollte sie erst über sich sagen? Sie war die Tochter eines blutrünstigen Herrschers.
    Tief in ihrem Inneren nagte die Angst. Was, wenn ihre düstere Seite einmal hervorbrechen würde?
    »Was habt Ihr mit ihm vor, Vater?«, hörte sie Dante fragen.
    Jenna konzentrierte sich auf das Geschehen außerhalb der Zelle. Kyrian, dessen Arme durch die Gurte dicht am Körper anlagen, bewegte langsam den Kopf. Er erwachte.
    »Ich werde die nötigen Informationen aus ihm herauskitzeln.« Lothaire schob ein Wägelchen neben die Liege, auf dem zahlreiche Instrumente lagen: Messer, Daumenschrauben, Haken, Klemmen … Oh Gott, das waren Folterwerkzeuge!
    »Und was ist mit seinem Samen?«, fragte Dante, wobei er einen kurzen Seitenblick auf Jenna warf. Wollte er die Prozedur herauszögern?
    »Sitzen die Fesseln straff, Sohn?«
    »Als wären sie aus Metall.« Dante überprüfte noch einmal akribisch die Gurte und lächelte Kyrian milde an. »Sieh an, wer da aufgewacht ist.«
    Kyrian spannte die Muskeln an, woraufhin er von Dante sofort einen Schlag gegen die verletzte Schulter erntete.
    Vor Schmerzen fauchte Kyr, doch das schien Dante völlig kalt zu lassen.
    »Ich mach es dir diesmal garantiert nicht so einfach wie damals«, sagte er.
    Lothaire trat zu ihm an die Liege. »Wie meinst du das, mein Sohn?«
    »Als er noch ein halbes Kind war, brachte Myra ihn schwer verletzt zu mir und ich habe nach einer Näherin geschickt, die ihn zusammengeflickt hat. Damals hatten wir ihn gefesselt, damit die Frau in Ruhe ihre Stiche machen konnte.« Dante starrte Kyrian intensiv an, während er immer deutlicher und langsamer sprach. »Leider haben die Fesseln sich gelöst und er konnte sich befreien. Das wird ihm heute nicht passieren.«
    Lothaire klopfte Dante auf die Schulter. »Du warst früher viel zu weich. Ich bin froh, dass du endlich einer von uns bist.«
    Jenna schluckte. Sie hasste es, nicht zu wissen, ob ihr Bruder ihnen etwas vorspielte oder jedes Wort ernst meinte. Dante! , rief sie in Gedanken. Rede mit mir!
    Vertraue uns … Kyr wird den Wink verstehen , empfing sie schwach. Oder hatte sie sich das eingebildet? Und was für einen Wink?
    »Nun gut«, fuhr Lothaire fort, »lass uns zuerst seinen Samen holen, bevor er nicht mehr zu gebrauchen ist.« Diabolisch grinsend öffnete er den obersten Knopf von Kyrians Hose. »Taimul war ein großartiger Krieger, in dir steckt viel von seinem Blut, Verräter. Nur daher bist du noch am Leben, damit wir Taimuls Erbe weitergeben können.« Er hob den Kopf und rief: »Najade! Seinen Samen!«
    »Na, dann sperrt die Tür auf, mein König«, säuselte gleich ihre liebliche Stimme durch das Verlies.
    »Pyra!« Dante winkte in Richtung Tür. »Brattok hatte den Schlüssel. Hast du …«
    »An alles gedacht«, sagte der wilde Krieger, der sich bereits an der Nachbarzelle zu schaffen machte.
    Jenna hörte ein Plätschern, danach tapsende Schritte von nassen Fußsohlen.
    »Amalena!« Flehend sah Jenna die Nymphe an, als sie majestätisch und splitternackt auf die Liege zuschritt. Dabei spielte sie an einer Strähne ihres blonden Haares, das sich über ihren Brüsten kringelte.
    Dieses hinterhältige Wesen war im Moment neben Dante ihre einzige Hoffnung. Erinnere dich an mein Versprechen, dachte Jenna. Wenn du Kyrian rettest, kann er dich zu deinen Schwestern bringen. Hoffentlich würde die Najade sie verstehen. Diese Wesen wussten ja sonst auch immer alles.
    Amalena lächelte sie listig an und zeigte ihre Zähne, die plötzlich wie die eines Piranhas aussahen. Damit wollte sie doch nicht Kyrians Samen … Die Najade nickte ihr zu.
    Verdammt! Vor Wut und Verzweiflung füllten neue Tränen ihre Augen. Sie fühlte sich immer noch erschöpft und unfähig, irgendetwas anderes zu tun, als hilflos zuzusehen.
    Ohne Umschweife legte Amalena los und fuhr mit der Hand in Kyrians Hose. Dort streichelte sie ihn ausgiebig, aber er knurrte nur. »Ich bin immun gegen deine Reize, Najade.«
    Als sie versuchte, ihn auf den blutverschmierten Mund zu küssen, drehte er den Kopf weg. »Du lässt mich

Weitere Kostenlose Bücher