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Dunkle Träume (Wächterschwingen) (German Edition)

Dunkle Träume (Wächterschwingen) (German Edition)

Titel: Dunkle Träume (Wächterschwingen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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er nicht. Bisher war sein Leben von Leid, Gewalt und einer strengen Ausbildung geprägt gewesen. Er hatte auf ein freies Leben verzichten müssen, auf einen freien Willen. Seine Schwester zu retten und mit ihr – vielleicht sogar in der Mensche n welt – ein neues Leben zu beginnen, war sein Ziel. Doch schon in Vincents Klan hatte er begonnen, sich zu verändern, als er erfahren hatte, was es bedeutete, füreinander da zu sein, eine Familie zu haben und Leute, die sich um einen kümmerten. Das war nicht gut, gefäh r dete seine Mission.
    Isla finden und ausliefern – das hatte oberste Priorität, das konnte sein Leben verändern. Alles andere durfte ihm nichts bedeuten. Und dennoch wollte er Jenna helfen, damit sie endlich erfuhr, wer sie war.
    Nein, nur ich will die Wahrheit wissen , dachte er, um sich von all den verwirrenden und neuen Gedanken abzulenken. Beinahe war er ve r sucht, sich direkt mit ihr in die Höhle zu translozieren, die der Du n kelelf-Anteil in ihm spüren konnte. Früher hatten die Dunkelelfen in Bergen oder unter der Erde gelebt – jetzt errichteten sie protzige Bauten, die kaum Fenster besaßen.
    Er tat so, als würde er den Fels vor sich akribisch inspizieren und deutete dann nach rechts. »Ich glaube, hinter diesem Vorsprung könnte ein Eingang sein.«
    »Wo?« Jennas Kopf fuhr herum. »Ich sehe nichts.«
    »Meine scharfen Augen schon. Da ist ein Schatten. Komm, du blinde Hexe, wir müssen dort entlang.« Grinsend reichte er ihr die Hand.
    Als sie ihn berührte, fror das Lächeln in seinem Gesicht fest. Fuck, was war bloß in ihn gefahren? So viel sprach er sonst nie, besonders nicht mit seinen Feinden. Er war wirklich nicht mehr er selbst.
    Jenna grinste so süß zurück und ihre Augen strahlten, dass sich der Knoten in seinem Magen löste und Kyr sich entspannte. Für einen Moment konnte er den Blick nicht von ihrer Gestalt losreißen. Ihre Haare und ihr Kleid flatterten im Wind. Offensichtlich trug sie ke i nen BH, denn ihre harten Brustwarzen zeichneten sich durch den Stoff ab. Jennas Brüste sahen straff aus, klein und fest. Sie würden optimal in seine Hände passen.
    Er stöhnte innerlich. Seine Gedanken gefielen ihm nicht, wurden verworrener und süßlicher, je länger er mit dieser Frau zusammen war.
    Gemeinsam gingen sie weiter über den felsigen Strand, und den Weg meisterte Jenna trotz ihrer Riemchenschuhe plötzlich ohne Probleme.
    »Du hattest recht!«, rief sie erfreut, als sich an der nächsten Bi e gung ein großer, torförmiger Eingang offenbarte. Kyrian sah sich um; seine Sinne meldeten eine Bedrohung, und das nicht, weil auf einem gelben Schild geschrieben stand: Zutritt verboten. Lebensgefahr!
    »Worauf wartest du?« Jenna, die schon halb im Dunkeln ve r schwunden war, winkte ihn zu sich. »Ich könnte einen Goyle an meiner Seite brauchen, der mir den Weg zeigt.«
    Skeptisch betrachtete er den Boden. Er war feucht. Jetzt war Ebbe, doch bei Flut drang Wasser in die Höhle. Sie sollten sich beeilen.
    Er gesellte sich zu ihr und sie reichte ihm abermals die Hand. K y rian versuchte sich auf den Weg zu konzentrieren, der sich wie eine Schlange tiefer in den Felsen wand. Ihre Hand war so klein, alles an ihr wirkte zerbrechlich. Von der Statur war sie wie eine Lichtelfe. Wie Isla.
    König Lothaire hatte die blonde Elfe einst entführt und als Sklavin ins Dunkle Reich verschleppt. So lauteten die Gerüchte. Dante war aus ihrer Beziehung hervorgegangen, ob gewollt oder gewaltsam, das wusste Kyrian nicht. Allerdings hatte Isla geschafft, zu entkommen. Lothaire hatte nach ihr gesucht und in seiner Wut immer wieder Ei n richtungen der Zauberer angegriffen, doch sie blieb verschollen. Lothaire wollte sie sowie jeden ihrer Nachkommen zurück und die Leute tot sehen, die ihr Unterschlupf gewährt hatten.
    Kyrian blickte zu Jenna, die leichtfüßig und geschmeidig über das Geröll schritt und dabei kaum einen Laut erzeugte. War sie Isla und ihr Vater der Mann, der Isla beschützte? Die Vater-Tochter-Beziehung könnte Tarnung sein. Lichtelfen konnten den Alterung s prozess verlangsamen, wenn sie einen Nektar tranken, den es nur in ihrer Heimat gab.
    Oder war sie eine Tochter von Isla und Mr. Fairchild ihr Vater? Das würde bedeuten, Dante wäre ihr Halbbruder.
    Vielleicht war Isla längst zurück in Gwandoria, dem legendären Reich der Lichtelfen? Niemand wusste, wie man dorthin gelangen konnte. Gwandoria galt als uneinnehmbar. Umso mehr wollte es sich Lothaire unter den Nagel

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