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Dunkle Träume (Wächterschwingen) (German Edition)

Dunkle Träume (Wächterschwingen) (German Edition)

Titel: Dunkle Träume (Wächterschwingen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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flüsterte Dante. Kyrian würde ihn dafür töten.
    Jenna fuhr aus ihrem Traum hoch. Sie wollte sich zwischen die Beine greifen, da sie immer noch das Gefühl hatte, einen Penis zu besitzen. Der Traum war so real gewesen. Natürlich war sie kein Mann, dafür klammerte sich einer an sie und schlief friedlich. Kyrian.
    Er lag halb auf ihr, dicht an ihrem Busen, als würde er ihren Her z schlägen lauschen. Du bist nicht so kalt, wie du immer tust, dachte sie und strich ihm das Haar aus der Stirn.
    Langsam öffnete er die Augen. Da Sonnenlicht durch das Fenster strahlte, leuchteten seine blauen Iriden wie magisches Feuer. Ihr Herz zog sich zusammen. Er war ein Bild von einem Mann. Und offensichtlich vergeben, falls ihr Traum der Wahrheit entsprach. Sollte sie Kyrian davon erzählen? Dass der Sohn des Königs der Dunkelelfen Myra entehrt hatte?
    Lieber nicht, denn vielleicht waren es lediglich wirre Träume und bedeuteten nichts. Was wusste sie von den Dunkelelfen? Hieß der König Lothaire? Und hatte er einen Sohn namens Dante? Sie glaubte sich zu erinnern. In der Magierwelt wurde viel über die Dunkelelfen und die Bedrohung, die von ihnen ausging, geredet. Bestimmt spann sie sich diese Geschichte zusammen, weil sie diesen wunderbaren Mann für sich allein haben wollte und nun Angst hatte, er wäre ve r geben. Schließlich wusste sie fast nichts von ihm.
    Kyrian lächelte sie nicht an, sondern wirkte eher erschrocken. Räuspernd hob er den Kopf. »Guten Morgen«, sagte er kühl, als würden sie sich in ihrer Praxis treffen und nicht nebeneinander im Bett liegen. Rasch blickte er weg und setzte sich auf.
    »Guten Morgen«, erwiderte sie leise. Ihr Puls klopfte hart. Sie has s te diese Distanz, die plötzlich wieder zwischen ihnen herrschte.
    Mit gerunzelter Stirn starrte er auf die Matratze. Dann fuhr er sich durchs Haar.
    »Hast du Kopfweh?«, fragte Jenna. Vielleicht war er nur ein Mo r genmuffel und brauchte ein wenig Zeit, bis er aufgetaut war.
    Die Augen zusammengekniffen, massierte er sich das Nasenbein, als würde er in sich hineinfühlen. »Nein.« Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, war er darüber erstaunt. »Vielleicht hat das Wasser im Nymphenbecken irgendwas mit mir angestellt, es soll ja heilende Wirkung haben. Ich hatte davon gekostet.«
    Und sie bestimmt einen Liter geschluckt. Warum waren sie bloß in die Höhle gegangen? Seitdem war ihr Leben noch komplizierter. Und Kyrian tat, als wäre nichts zwischen ihnen gewesen, als hätten sie keinen wilden Sex gehabt.
    Er stand auf und ging zum Kleiderschrank. Ihr den Rücken zug e dreht, fragte er: »Möchtest du zuerst ins Badezimmer?«
    »Hm«, erwiderte sie und eilte hinter ihm vorbei, damit er ihre Tr ä nen nicht sah.
     
     
    *
    S ie frühstückten in einem kleinen Café und fragten den Kellner, we l che Sehenswürdigkeiten er empfehlen könne. Er schlug vor, den Menhir von Rudston zu besuchen. Kyrian war froh, dass es endlich weiterging, auch wenn es eine Tortour sein würde, mit Jenna in e i nem Auto zu sitzen. Was hatte er sich nur gedacht, mit ihr zu schl a fen? Er hatte seine Beherrschung verloren, verdammt! Er durfte ke i ne Gefühle für sie entwickeln, auch wenn die Najaden ihm das ger a ten hatten. Was, wenn sie diejenige war, die er seinem König ausli e fern musste? Und falls nicht, würde sie ihn verachten für das, was er war und bereits getan hatte.
    Plötzlich bemerkte er vor dem Fenster eine Bewegung. Ein Mensch hätte sie nicht gesehen, doch seine Sinne waren darauf tra i niert, jede Veränderung wahrzunehmen. Er setzte sich die Sonne n brille auf und ließ den Blick schweifen, ohne den Kopf zu bewegen, während Jenna das Frühstück bezahlte.
    Verdammt, vor dem Gebäude befand sich ein Dunkelelf und war ebenso ein Jäger wie er. Er beherrschte die Kunst, sich in den Scha t ten zu verstecken, sich für menschliche Augen unsichtbar zu m a chen. Kyrian hatte sich schon gefragt, wann Lothaire ihm jemanden hinterherschicken würde, denn der König vertraute ihm, einem Ba s tard, sicherlich nicht hundert Prozent. Doch warum ausgerechnet jetzt?
    Äußerlich ließ er sich nichts anmerken, aber sein Puls beschleuni g te sich schlagartig. Wenn der Elf Jennas Gesicht sah – wenn er das nicht längst hatte –, würde er sich genauso wie Kyr fragen, ob das Isla war. Nur würde der andere nicht so lange zögern wie er.
    Jenna war in Gefahr. Und falls sie tatsächlich eine derjenigen war, die Lothaire unbedingt wollte, würde Kyrian sie sich

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