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Dunkle Verführung: Roman (German Edition)

Dunkle Verführung: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Verführung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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vorfand, verblüffte ihn völlig. Maggie kauerte nackt in einer Ecke, zitterte und weinte, und ein Stück neben ihr lag der Leichnam von Zack in Tigergestalt.
    Schockiert und voller Angst davor, was sie Maggie angetan hatten, ging Wren langsam auf sie zu, bis er sie in die Arme nehmen konnte. Sie sah, Tränen in den Augen, zu ihm hoch. Seine Eingeweide schienen sich zu verknoten, als er sich auf das Schlimmste vorbereitete.
    »Ich habe ihn umgebracht, Wren«, keuchte sie, »genau wie den anderen. Es war so schrecklich.« Sie fuhr sich so hart über den Mund, dass er überrascht war, dass sie sich nicht die Haut aufriss. »Ich bekomme den Geschmack nach Blut einfach nicht aus dem Mund.«
    »Haben sie … bist du in Ordnung?«
    Sie nickte und schluchzte noch heftiger.
    Erleichtert, dass sie sie nicht vergewaltigt hatten, drückte er sie an sich und sprach ein stilles Dankgebet. »Pst«, sagte er, zog sie auf den Schoß und zauberte ihr Kleidung auf den Körper. »Du hast das tun müssen, um dich selbst zu schützen. Daran ist nichts falsch.«
    »Aber ich habe jemanden getötet.«
    »Du bist jetzt eine Tigerin, Maggie. Das Tier in dir ist stärker …« Er machte eine Pause und durchdachte es noch einmal. Es stimmte nicht, und er wusste es. »Nein. Die Frau in dir ist stark genug, um zu wissen, dass du das tun musstest. Wenn du sie nicht getötet hättest, dann hätten sie dich getötet.«
    Marguerite holte zitternd Luft und erinnerte sich daran, wie Wren ihr erzählt hatte, wie hart sein Leben war. Wie brutal. Damals hatte sie noch gedacht, er wäre ein wenig melodramatisch.
    Jetzt begriff sie es.
    Er hatte recht, das Tier in ihr war zufrieden, auch wenn die Frau in ihr entsetzt war. Die beiden Teile ihres Seins waren gleichzeitig in Frieden und im Krieg.
    Es war außerordentlich merkwürdig.
    Wie konnte sie sich nur so fühlen? Die beiden waren Menschen gewesen, zumindest teilweise. Und sie hatte sie umgebracht.
    Um Wrens willen und um ihrer selbst willen. Nein, er hatte recht. Es war Selbstverteidigung gewesen. Hätte sie sie nicht umgebracht, dann wäre ihr noch viel Schlimmeres geschehen.
    Wren stand auf und zog sie hoch. Seine Augen waren dunkel vor Sorge, und das wärmte, sogar durch Schmerz und Schrecken, ihr Herz. »Bist du beim Kampf verletzt worden?«
    »Ein paar Kratzer, ich werd’s überleben.« Sie sah zu ihm auf, während sie die ganze Szene in Gedanken noch einmal durchspielte, und zitterte. »Dein Vater war hier.«
    Wren starrte sie ungläubig an. »Was?«
    Sie nickte. »Gleich nachdem Zack mich hergebracht hatte, kam dein Vater herein und packte seinen Bruder. Ich glaube, er hat ihn mitgenommen in die Vergangenheit.«
    »Das ergibt keinen Sinn. Warum?«
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht, um ihn mit allem zu konfrontieren?« Aber auch das ergab keinen Sinn. Es war völlig bizarr.
    Wren stieß die Luft aus. »Jetzt gibt es keine Möglichkeit mehr, meine Unschuld zu beweisen. Wir können nicht mal Zack oder Grayson zu einem Geständnis zwingen.«
    »Aber sie sind tot. Es ist niemand mehr da, der dich beschuldigt.«
    Sein Blick verbrannte sie fast. »So funktioniert unsere Gerechtigkeit nicht.« Er hob ihre Hand an seine Lippen und drückte einen zärtlichen Kuss auf ihre Handfläche. »Komm, wir kehren zurück zum Omegrion.«
    »Nein«, sagte sie und hielt ihn fest. »Lass uns fliehen. Wir können …«
    »Nein, Maggie. Ich bin nie ein Feigling gewesen, und ich laufe vor dieser Sache nicht davon. Außerdem kann Savitar mich sowieso finden.«
    In ihr flackerte Hoffnung auf. »Er kennt die Wahrheit. Er sagt, er weiß alles. Wenn er …«
    »Savitar wird sich nicht einmischen in das, was die anderen entscheiden. Das liegt nicht in seiner Natur.«
    »Wozu ist er dann da?«
    Ehe Wren antworten konnte, fanden sie sich beide wieder im Ratszimmer des Omegrions wieder.

15
    Marguerite schluckte, als sie Savitars unerfreuten Blick sah, mit dem er sie anstarrte. Er hatte doch sicher nicht gehört, was sie gerade zu Wren gesagt hatte …
    Oder doch?
    »Ja«, sagte er finster, »allerdings, und ich frage mich jeden einzelnen Tag genau das, was du dich fragst – wozu bin ich da? Die Antwort ist ganz einfach. Ich bin für gar nichts da, und es gefällt mir genauso, wie es ist. Ich bin sogar stolz darauf.«
    Savitar war wirklich ein merkwürdiger Mensch.
    Und er sah noch immer ziemlich verärgert aus.
    Sie blickte im Raum umher und schaute die Ratsmitglieder an, die allesamt nicht sie beide, sondern die Türen

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